Mit den Notebooks der Galaxy-Book4-Reihe hat Samsung wieder konkurrenzfähige Business-Notebooks im Portfolio. Im Gespräch mit ChannelPartner erläutert Director Michael Vorberger die Vertriebsstrategie.
Seit Samsung den Partnern die Pläne zur Rückkehr in das B2B-Notebook-Segment auf der Partnerkonferenz Net:worx zum Jahresbeginn vorgestellt hat, sind nun einige Monate ins Land gegangen. Grund genug für ChannelPartner, bei Michael Vorberger, Director MX B2B Open Market bei Samsung, nachzufragen, was sich bisher getan hat, und welche Pläne Samsung in diesem Bereich verfolgt.
Produkte zu haben, ist die eine Sache. Diese auch an den Kunden zu bekommen ist eine andere. So führt im Geschäftskundensegment am Channel kein Weg vorbei, dessen ist sich auch Vorberger bewusst. "Der Channel ist dabei eine elementare Säule", bekräftigt der Samsung-Director. Dieser sei nach wie vor extrem wichtig. "Wir wollen deutlich wachsen", gibt er die Marschroute vor. So hat Samsung ein eigenes Vertriebsteam für Business-Notebooks geschaffen (ChannelPartner berichtete).
Dabei hat Samsung weniger das Massengeschäft mit 500-Euro Geräten im Visier: "Wir positionieren uns klar als Premiummarke mit idealen Produkten für das Businessumfeld", gibt sich Vorberger selbstbewusst. So habe man auch nur punktuell vom Ausstieg Fujitsus aus dem Client-Geschäft profitiert, da man weniger Produkte im Einsteigersegment anbiete.
Der Samsung-Manager sieht vor allem mittelständische Kunden als bevorzugte Zielgruppe. "Mit ihren vielfältig einsetzbaren AI-Funktionen, ihrer umfangreichen Konnektivität und durchdachten Sicherheitsfeatures passt die Galaxy-Book-Reihe ideal zu den Anforderungen unserer Kunden", meint der Vertriebsspezialist. Neben der Hardware hebt Vorberger die Cybersecurity-Ausstattung hervor, die die Geräte noch unterhalb der Betriebssystem-Ebene absichern. Dabei setzt Samsung zum einen auf seine Erfahrung mit den auch aus dem Smartphone-Bereich bekannten Sicherheits-Features aus der Knox-Familie sowie auf die Zusammenarbeit mit Intel und Microsoft.
Mehr Partner aus dem IT-Bereich gewinnen
Trotz der intensiven Partnerschaft mit Intel sieht er den Einstieg Qualcomms in den Markt für PC-Prozessoren trotz positiv. "Konkurrenz belebt das Geschäft", meint Vorberger. Er schätzt insbesondere die Impulse, die die Snapdragon-X-CPUs im Bereich Leistungsfähigkeit und Energieverbrauch gesetzt haben.
Wie die gesamte Branche erwartet auch Vorberger durch das Support-Ende von Windows 10 sowie die gestiegenen Ansprüche an die Hardware durch neue KI-Anwendungen einen deutlichen Schub für den PC-Markt. "Wir werden uns durch intelligente Notebooks Marktanteile sichern. Dafür werden wir als verlässlicher ITK-Technologiepartner die digitale Transformation durch die Bereitstellung von flexiblen und performanten Arbeitsgeräten maßgeblich begleiten. Wir machen somit Unternehmen fit für den Wettbewerb und die Zukunft", kündigt Vorberger an. Nach den Jahren, in denen sich Samsung hierzulande aus dem Notebook-Geschäft zurückgezogen und sich mehr auf das Smartphone- und Tablet-Geschäft konzentriert hatte, sei nun der richtige Zeitpunkt für eine neue Notebook-Offensive.
Organisatorisch ist das Notebook-Geschäft bei Samsung im Mobile-Segment aufgehängt, welches durch die sehr starke Smartphone-Präsenz von Partnerseite allerdings sehr telekommunikationslastig ist. Nur ein kleiner Anteil der im Business-Partner-Programm organisierten Händler vertreibt bereits auch die Notebooks. "Hier sehen wir noch weiteres Entwicklungs-Potential", räumt Vorberger ein. So will er noch mehr Partner aus dem IT-Bereich gewinnen und die TK-Partner auch für Notebook-Vertrieb begeistern.