Drei neue Sicherheitsfunktionen hat WhatsApp bereits im Programm oder sie werden in den kommenden Monaten ausgerollt. Wir haben uns angeschaut, was sich verbessert.
Erschwerte Kontenmigration
Beim Transfer eines WhatsApp-Kontos auf ein neues Gerät - in der Regel ein Smartphone, werden ab jetzt neue Sicherheitsprüfungen eingebaut. Benutzer werden damit aufgefordert, auf dem alten Gerät zu bestätigen, dass die Datenbanken wirklich auf ein neues Smartphone übertragen werden wollen.
Angreifer versuchen immer wieder, WhatsApp-Konten unbemerkt auf neue Smartphones zu übertragen, um Kontaktdaten und andere Informationen zu erbeuten. Dies wird jetzt erheblich erschwert bzw. unmöglich gemacht, sofern diese Angreifer nicht Zugriff auf das alte Smartphone haben. Es wird damit wesentlich unwahrscheinlicher, Opfer dieser Angriffe zu werden (es sei denn, Nutzer stimmen der Übertragung aufgrund von technischer Unwissenheit im Eifer des Gefechts trotzdem zu).
Besserer Schadsoftwareschutz
Durch für den Nutzer unsichtbare Sicherheitschecks wird WhatsApp in Zukunft dafür sorgen, dass die App durch Schadsoftware auf dem Smartphone nicht beeinträchtigt wird. Der Vorteil daran ist, dass die Nutzer von WhatsApp dafür nicht aktiv werden müssen. Dies geschieht im Hintergrund und verlangt nicht nach Opt-in-Maßnahmen oder ähnlichen, möglicherweise missverstandenen Aufforderungen.
Auch bei bereits infizierten Smartphones soll dies funktionieren, sodass zumindest die Kommunikationsmöglichkeit über WhatsApp immer erhalten bleibt.
Prüfung durch Nutzer
Neue Sicherheitscodes sollen es Nutzern ermöglichen, die Sicherheit der aktuellen Verbindung zu Gesprächspartnern zu verifizieren. So können Anwender prüfen, ob die Kommunikation über die Verbindung vielleicht "abgehört" wird. Ein neuer Tab, der den markanten Namen "Verschlüsselung" trägt, macht dies möglich. Vor allem bei der Übertragung kritischer Informationen, die nicht in die Hände anderer Personen gelangen sollten, kann dies wichtig sein.
Alle genannten Funktionen bauen auf der ohnehin permanent aktiven Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf, die WhatsApp bereits seit einigen Jahren nutzt. Daran ändert sich im Kern somit nichts.
Was bedeutet dies für Nutzer?
Trotz aller technischer Errungenschaften müssen Nutzer nach wie vor aktiv werden, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. 2FA-Authentifizierung und die bereits erwähnte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung müssen weiterhin aktiviert werden - und WhatsApp rät auch unbedingt dazu.
Weiterhin schützen diese Maßnahmen zwar auf technologischer Ebene, doch der Mensch bleibt eine Schwachstelle in diesem System. Stimmen Personen beispielsweise der Datenbankmigration zu, führt auch die neue erschwerte Kontenmigration nicht zu besserem Schutz. Neben technischen Innovationen bleiben Nutzer somit teilweise in der Verantwortung, durch bessere technische Fähigkeiten auch ihre eigene Sicherheit zu schützen.
Zu begrüßen sind die neuen strengeren Sicherheitsvorkehrungen durch WhatsApp natürlich dennoch.