Künstliche Intelligenz (KI) ist nach einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC drei von vier Deutschen ein Begriff.
Insgesamt 40 Prozent der von PwC Befragten hätten schon mit einer KI wie dem Textroboter ChatGPT experimentiert, acht Prozent nutzten ihn bereits im Alltag. "Vor allem Jüngere setzen den Dienst beim Lernen und als Hilfe bei den Hausaufgaben ein", teilte PwC Strategy& am Mittwoch mit.
Den größten Nutzen versprechen sich die Befragten bei Übersetzungen, bei der Automatisierung bürokratischer Prozesse und bei medizinischen Diagnosen. Auf der anderen Seite stimmen 80 Prozent der Befragten der Aussage zu, "dass eine unkontrollierte Anwendung von KI die Demokratie durch Falschinformationen und Desinformationen gefährden könnte".
Viele Vorbehalte gegenüber KI
Eine Mehrheit befürchtet auch, dass KI soziale Ungleichheit verstärkt und mehr Arbeitsplätze vernichtet als schafft. Nur ein Drittel der Befragten möchte in ein mit KI autonom fahrendes Fahrzeug einsteigen, nur neun Prozent würde einer KI-gestützten Finanzberatung ihr Geld anvertrauen. Um die negativen Auswirkungen zu begrenzen, fordern 87 Prozent eine wirksame Regulierung der Technologie.
"Unternehmen, die jetzt in diesem Bereich vorpreschen, werden sich in Zukunft vom Wettbewerb absetzen können, weil sie ihre Wertschöpfung mithilfe der KI kontinuierlich steigern können", sagte PwC-Strategy&-Europachef Andreas Späne. Künstliche Intelligenz "hat das Potenzial, enorme Produktivitätsschübe auszulösen, Arbeitsprozesse effizienter zu machen und unser Leben insgesamt ein gutes Stück zu erleichtern".
KI-Expertin Caroline Mükusch sagte, Politik und Wirtschaft müssten nun die Rahmenbedingungen für den breiten Einsatz von KI schaffen, um global wettbewerbsfähig zu bleiben. Unternehmen und Wissenschaft müssten experimentieren und Potenziale ausloten können, innerhalb klarer Grenzen etwa beim Datenschutz.
Die PwC-Strategieberatung Strategy& hatte im Mai 1.000 deutschsprachige Personen ab 16 Jahren online befragt. Die Stichprobe sei repräsentativ nach Alter und Geschlecht.