Dank stetig fortschreitender Technik und globaler Vernetzung ist die künstliche Intelligenz dem logischen Denken der Menschen inzwischen überlegen. Wir versprechen uns von ihr, dass sie unseren Alltag erleichtert und im Zweifelsfall sogar Leben rettet. Aber entwickelt sie sich auch zu einer ernsten Bedrohung?
Künstliche Intelligenz ist weit weniger Science-Fiction als man glaubt – Die KI-Chatbots von Microsoft, Google und Co. sind derzeit in aller Munde. Tatsächlich umgibt sie uns schon länger tagtäglich. Wir lassen uns von sprechenden Smartphones den Alltag erleichtern, analysieren unseren Körper mit Lauf-Apps und Tracking-Geräten und auch selbstständig fahrende Autos sind längst keine Zukunftsmusik mehr.
Bedroht künstliche Intelligenz die menschliche Existenz?
Ohne, dass wir es so richtig bemerkt haben, geben wir bereitwillig immer mehr Verantwortung in die Hände von Maschinen. Genauer gesagt: einer hochkomplexen Software, die ähnlich wie ein Lebewesen lernen und sich selbst weiterentwickeln kann.
Praktisch unendliches Wissen – dank uns
Einen wesentlichen Unterschied zum Menschen gibt es bei der künstlichen Intelligenz allerdings schon. Das Wissen dieser Maschine ist schier unendlich, denn ihr Gehirn ist nichts anderes als das Internet selbst.
So sorgt jeder einzelne von uns dafür, dass sie mit immer mehr Informationen gefüttert wird. Einfach, indem wir Suchmaschinen täglich mit unseren Fragen aus allen Lebensbereichen beauftragen, die in der Datenkrake verewigt und anschließend von künstlicher Intelligenz ausgewertet werden.
Aber auch unsere ständigen Social Media-Aktivitäten sorgen nicht nur dafür, dass auf unsere Vorlieben zugeschnittene Werbung angezeigt wird, sondern dass wir uns auch potenziell jederzeit auffindbar und jeden unserer Schritte vorhersehbar machen.
Fluch und Segen zugleich
Wenn ein Programm aber selbstständig lernt – also seine eigenen Updates schreibt – eignet es sich dabei Wissen und Fähigkeiten an, die nicht vorhersehbar sind, und tut Dinge, die sich hinterher nicht mehr nachvollziehen lassen.
Oft können nicht einmal ihre eigenen Entwickler den Code noch entziffern, den die selbstlernende Software geschrieben hat. Wissenschaftler und Fachleute befürchten deshalb, dass künstliche Intelligenz sich auf diese Weise komplett dem menschlichen Einfluss entziehen könnte und durchaus in der Lage wäre, sich gegen uns zu richten und uns sogar zu bedrohen.
Große Denker unserer Zeit wie der Astrophysiker Stephen Hawking glauben nicht ohne Grund: „Künstliche Intelligenz kann die großartigste Errungenschaft der Menschheit werden. Sie kann aber auch die letzte sein.“
Ein Manifest zum Schutz vor künstlicher Intelligenz
So wie Kernphysiker einst gegen die Anwendung ihrer Forschung für die Atombombe protestierten, so verfassten über 10.000 IT-Wissenschaftler aus der ganzen Welt deshalb ein Manifest gegen den Missbrauch künstlicher Intelligenz.
Die Sorge der Forscher: Dass wir ein Wesen erschaffen, das wir schon heute nicht mehr vollständig verstehen und das uns bereits tausendfach überlegen ist. Denn hat die Software sich erst einmal von den Befehlen der Menschen losgelöst, könnten sich spielend leicht im Blitztempo tausende Rechner über das Internet miteinander verbinden und so unbemerkt zu einer Superintelligenz vernetzen.
Mit dem Zugriff auf moderne Smart-Waffen mit künstlicher Intelligenz, die schon heute existieren, würde eine solche Maschine uns problemlos beherrschen und den Rang an der Spitze der Evolutionskette ablaufen.