Laptops und Notebooks sind wegen ihrer mobilen Natur höchst gefährdet, zum Opfer von Umwelteinflüssen zu werden. Wir zeigen Ihnen sechs smarte Wege, Ihr Notebook einfach und schnell selbst zu reparieren.
Egal wie sehr Sie sich auch bemühen, früher oder später wird auch Ihr mobiler PC "Erfahrungen" mit Stürzen, liquiden Unglücksbringern und Schlimmerem machen. Allerdings empfiehlt es sich nicht, mit jedem Laptop-Wehwehchen sofort zum PC-Reparaturdienst oder dem Hersteller zu sprinten. Denn viele Notebook-Probleme lassen sich deutlich kostengünstiger und zeitsparender beheben. Und zwar selbst. Alles was Sie dazu brauchen: ein paar alltägliche Werkzeuge, Ersatzteile und ein bisschen Fleiß. Einige dieser Reparaturen sind nicht viel schwerer zu bewältigen als ein Kunstprojekt für die 7. Klasse. Allerdings gibt es inzwischen auch diverse moderne Laptops und Notebooks, die sich nicht nur schwer selbst reparieren, sondern gar nicht erst selbst öffnen lassen. Wenn Sie keine Schrauben sehen, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass Sie an diesem Projekt scheitern werden.
Am Beispiel einiger betagter mobiler PCs zeigen wir Ihnen sechs populäre Laptop-Probleme, die Sie mit einfachen Mitteln selbst beheben können - von gebrochenen Gehäusen über ramponierte Netzadapter, bis hin zu verkratzten Displays. Natürlich sagen wir Ihnen auch, welche Materialien Sie dazu benötigen und welches Budget Sie einplanen sollten. Seien Sie jedoch gewarnt: Ihr System wird sich mit ziemlicher Sicherheit von den Gezeigten unterscheiden, könnte spezielle Ersatzteile benötigen oder gar einen gänzlich anderen Reparatur-Ansatz verlangen. Deshalb gilt: YouTube ist Ihr Freund.
Recherche sollten Sie auch betreiben, wenn es um die richtigen Ersatzteile geht: insbesondere bei Netzadaptern oder Lüftern. Diese mögen zwar relativ ähnlich aussehen - im Betrieb können sie aber maßgebliche Unterschiede aufweisen. Nutzen Sie deshalb eBay, Amazon und andere Onlineshops, um die richtigen Ersatzteile zu finden.
Verschlissene Kabel am Laptop-Netzadapter
Kosten: circa 5 bis 15 Euro
Zeitaufwand: 1 bis 2 Stunden
Material: Silikon-Dichtmasse, Krepp-Klebeband, Schutzhandschuhe (optional)
Weil ein Laptop oder Notebook, das auf viele Dienstreisen geht, auch regelmäßig ein- und ausgestöpselt werden muss, ist es nur natürlich, dass Netzadapter und Kabel mit der Zeit leiden. Wenn Sie Schäden am Netzteil oder den Kabeln Ihres Notebooks feststellen, empfiehlt es sich, diese schnell zu beheben. Schließlich kann das nicht nur den Akku des mobilen Computers schädigen, sondern auch gleich dafür sorgen, dass das Gerät in Flammen aufgeht.
Glücklicherweise besitzen inzwischen viele Netzteile abnehmbare, beziehungsweise austauschbare Kabel, die Sie entweder online oder in jedem Elektronik-Fachgeschäft für mehr oder weniger kleines Geld bekommen. Wenn das Netzteil selbst die Ursache für die Notebook-Probleme ist, kann es allerdings auch schnell teuer werden: je nach Netzteil und Hersteller kann neuwertiger Ersatz zwischen 20 und 75 Euro kosten.
Oder Sie reparieren einfach selbst. Dazu stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten offen. Wenn es besonders schnell gehen muss, verarzten Sie das defekte Kabel mit ein bisschen Isolierband oder Panzertape. Das verhindert erst einmal weitere Schäden. Allerdings ist diese Methode keine Dauerlösung: das Klebeband wird sich mit der Zeit lösen und das Kabel zu einer durchweg "klebrigen Angelegenheit" werden lassen.
Der bessere Weg, beschädigte Kabel wieder einsatzfähig zu machen, führt über den Einsatz von Silikon-Dichtmittel. Das bekommen Sie in jedem Baumarkt und inzwischen auch in einigen Supermärkten. Die Silikonmasse versiegelt die beschädigte Stelle zuverlässig und schützt diese so dauerhaft. Wer Wert auf Optik legt, nutzt schwarzes Silikon.
Jetzt zur Vorgehensweise: Zunächst sollten Sie Ihren Arbeitsbereich mit etwas Malerband - beziehungsweise Krepp-Klebeband - abkleben. Das Krepp-Tape lässt sich leicht und rückstandsfrei von jeder Oberfläche entfernen, während die Silikonmasse nicht mit der Oberseite aus Krepp verklebt. Jetzt geben Sie einen Tropfen Silikon auf die beschädigte Stelle am Kabel und verteilen ihn dort. Wenn Sie empfindliche Haut haben, sollten Sie dazu Schutzhandschuhe benutzen. Lassen Sie das Silikon für etwa ein bis zwei Stunden aushärten. Das Ergebnis sollte ein Kabel sein, das dank Reparatur wieder für Jahre einsatzfähig ist - und dabei so flexibel, als wäre es neu.
Risse im Notebook-Gehäuse
Kosten: circa10 bis 25 Euro
Zeitaufwand: 2 bis 3 Stunden
Material: Epoxid-Kitt/Reparaturmasse, Schleifpapier, Rasierklingen, Filz- oder Lackstift, Schutzhandschuhe (optional)
Fällt ein Marmeladen-Brot, dann meist auf die Belag-Seite. Fällt ein Laptop, dann trifft es meistens die schwächsten Stellen des Gehäuses: die Kanten. Wenn Sie kein speziell verstärktes Ruggedized-Notebook besitzen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Ihr mobiler Rechner nach einer Begegnung mit der Schwerkraft beschädigte oder gleich ganz weggebrochene Gehäuseecken aufweist.
Das Geheimnis dieser Reparatur: Epoxid. Die Reparaturmasse bekommen Sie online oder in jedem Baumarkt - Sie können eine solche Laptop-Reparatur also auch jederzeit unterwegs durchführen. Für welche Marke Sie sich dabei entscheiden ist einerlei - nur von allzu schnell aushärtendem Material sollten Sie lieber die Finger lassen. Es könnte zu unflexiblen Momenten kommen, wenn der Härtungs-Prozess zu schnell abläuft.
So gehen Sie vor: Zunächst sollte die beschädigte Stelle sauber und fettfrei sein. Jetzt ist es Zeit, die Reparaturmasse vorzubereiten. Diese besteht aus zwei Komponenten, die chemisch miteinander reagieren, was zur Aushärtung des Materials führt. Deswegen ist es wichtig, dass die Komponenten so gut wie möglich vermischt werden. An dieser Stelle empfiehlt sich ebenfalls die Benutzung von Schutzhandschuhen, wenn Ihre Haut nicht gut auf Chemikalien zu sprechen ist. Sobald die Masse eine einheitliche Farbe aufweist und sich in etwa wie Knetmasse anfühlt, ist sie bereit für den Einsatz. Drücken Sie die Masse nun auf die entsprechende Stelle und stellen Sie die ursprüngliche Gehäuseform mit Hilfe der Rasierklingen (oder einem Messer) wieder her. Achten Sie dabei darauf, dass die Masse richtig angedrückt wird und keine Löcher oder undichte Stellen zurückbleiben. Überschüssiges Material entfernen Sie ganz einfach mit einem Stück Stoff, solange es noch nicht gehärtet ist. Nun warten Sie circa ein bis zwei Stunden, bis die Aushärtung abgeschlossen ist. Das Flickwerk sollte sich nun mindestens so stabil wie das Original-Gehäuse aus Plastik anfühlen.
Wenn Sie kein Freund von sichtbarem Flickwerk sind, folgt nun der Feinschliff - im wahrsten Sinn des Wortes. Mit Schleifpapier der Körnung 150 bis 220 sorgen Sie zunächst dafür, dass die behandelte Stelle glatt wird. Für das kratzerfreie Finish empfiehlt sich Nassschleifpapier (2000er Körnung). Nun müssen Sie sich nur noch um den Farbunterschied kümmern. Hierfür empfiehlt sich - je nach Gehäusefarbe und Größe der reparierten Stelle - ein Filz- oder Lackstift. Auch Lacke aus dem Modellbau eignen sich gut, um Gehäusereparaturen an Laptop und Notebook äußerlich vergessen zu machen.