Apple ist allgemein bekannt dafür, seine Geräte mehrere Jahre nach der Veröffentlichung mit Updates zu versorgen. Doch wie lange genau?
Hätten Sie das gewusst? Das langlebigste mobile Produkt von Apple, gemessen nach Software-Updates, ist das iPad Air der zweiten Generation: Das Tablet wurde im Herbst 2014 vorgestellt, bis vor wenigen Tagen lief darauf die aktuelle Version von iPadOS - die Version 15. Das sind sagenhafte acht Jahre mit Software-Updates!
Inspiriert von den Kollegen bei Statista haben wir uns angeschaut, wie lange Apple seine iPhones, iPads und bis zuletzt iPods mit den iOS- und iPadOS-Updates versorgt. Schränkt man die Auswahl nur auf die iPhones ein, ist das Bild klar: Apple unterstützt seine Smartphones im Schnitt sechs Jahre nach dem Verkaufsstart mit iOS-Updates, das iPhone 6S ist gar auf sieben Jahre gekommen.
A-Chips werden gerne vererbt
Doch so einfach ist es nicht, Apple vererbt seine Prozessoren der A-Linie an weitere Geräte wie einige iPads, iPods Touch (seit Frühling 2022 eingestellt), an Apple TV, Homepods etc. Schaut man sich die Verwendung von Apple-Chips in allen Produktkategorien an, wird klar, dass Apple die meisten seiner iPhones mehrere Jahre unterstützten muss.
Das beste Beispiel ist hier das iPhone 4S mit dem A5-Chip. Dieser wurde in alle mobilen Geräte eingebaut, die dem iPhone 4S folgten: iPad Mini, iPad der zweiten Generation, in das Apple TV 3 und vor allem in den iPod Touch der fünften Generation. Das Gerät hat Apple in den nachfolgenden Jahren bis 2014 immer wieder neu aufgelegt. Es wäre also ein Unding, wenn der Hersteller einen aktuellen Musik-Player verkaufen würde, der aber kein aktuelles iOS ausführen kann. Und so haben die iPhone 4S, iPad 2 und das Apple TV 3 zum ersten Mal in der Apple-Geschichte fünf Jahre lang Software-Updates genossen.
Sieht man sich die Verteilung der aktuellen Chips an, fällt auf, dass der A8-Chip in den meisten Geräte-Typen eingesetzt wurde: Neben dem iPhone (6), zwei iPads, iPod Touch und in dem Apple TV 4 HD ist der Prozessor noch im Homepod (mittlerweile eingestellt) eingebaut. Und so ist es kein Wunder, dass einige Geräte mit dem A8 im Inneren zu den wahren Methusalems bei Apple wurden.
Das iPad Air 2 wurde mit acht Jahre lang mit Updates versorgt, sicherlich dank der Aufteilung der Betriebssysteme in iOS und iPadOS. Auch das Apple TV 4 HD ist noch mit tvOS 16 kompatibel, das Gerät kam 2015 auf den Markt. Auch der erste Homepod bekommt nach wie vor Updates, das Gerät profitiert hier von der Aufteilung der Betriebssysteme nach Geräte-Typen, Apple entwickelt dafür audioOS.
Schaut man sich die gesamten Daten an, kann man zum Schluss kommen, dass Apple seine iPhones im Schnitt sechs Jahre lang mit iOS-Updates versorgt. Die iPads, vor allem diejenigen nach 2015 (A9) und dank der Aufsplittung des iPadOS, sind noch langlebiger: Sieben Jahre sind hier fast schon zu erwarten, neben dem iPad Air 2 wird das iPad Pro 12,9 Zoll der ersten Generation ebenfalls acht Jahre lang mit iOS- und jetzt mit iPadOS-Updates versorgt.
Die Aufteilung in iOS und iPadOS hat also bewirkt, dass Apple seine Tablets selbst mit recht betagten Chips wie A10 in einem iPad Pro 2 länger unterstützen kann als die Smartphones mit dem gleichen Prozessor.