Mit den richtigen Einstellungen lässt sich das volle Potenzial eines Android-Smartphones nutzen. Je nach Modell eignen sich bestimmte Einstellungsoptionen besonders gut.
Sowohl neue Modelle als auch ältere Varianten haben ihre Tücken. Nicht immer verhält sich das Smartphone so, wie man sich das als Nutzer wünschen würde. Deswegen ist es praktisch, dass in den Geräteeinstellungen ganz individuelle Anpassungen vorgenommen werden können. So können Töne ausgewählt, Anzeigen eingestellt, Gesten genutzt und Eingabehilfen verwendet werden. Ein besonderes Augenmerk sollte der Speicherauslastung zukommen. Es genügt nicht, die entsprechenden Einstellungen nur einmal vorzunehmen. Empfehlenswert sind regelmäßige Prüfungen.
Die Schnelleinstellungen individuell verwenden
Um zu den Schnelleinstellungen zu gelangen, muss die Benachrichtigungsleiste heruntergezogen werden. So können unter anderem WLAN, Bluetooth, GPS und der Energiesparmodus ein- bzw. ausgeschaltet werden. Nicht immer entspricht die Anzeige den persönlichen Wünschen. Einige unnötige Features stehen bereit, andere werden gar nicht angezeigt. Über das Bearbeitungssymbol lassen sich daher viele weitere Symbole finden, die Einstellungsmöglichkeiten für viele weitere Features bieten. Hier kann individuell eingestellt werden, welche Symbole im oberen Bereich angezeigt werden sollen. Der Übersicht halber sollte die Menge an angezeigten Symbolen jedoch nicht zu groß sein.
Den Speicher sauber halten
Es ist angenehm einfach, sich neue interessante Apps aus dem Play Store zu ziehen. Oft lässt das Interesse an den Apps jedoch schnell nach, oder sie werden mit der Zeit nur noch selten verwendet. Trotzdem befinden sie sich nach wie vor auf dem Smartphone, und nehmen kostbaren Speicherplatz ein. Stellt das verwendete Smartphone von Haus aus nur eine geringe Menge an Speicherplatz bereit, geht viel Raum verloren, der besser für Fotos, Videos oder sonstige Inhalte genutzt werden könnte. Daher sollte regelmäßig geprüft werden, welche Apps und Inhalte den Speicherplatz blockieren und welche davon gelöscht werden können.
Das gelingt am einfachsten mit einem Tool wie Clean Master. Solche Hilfsmittel überzeugen erfahrungsgemäß durch ihre Übersichtlichkeit und ihre intuitive Handhabung. In einem "Anwendungsmanager" werden alle Anwendungen aufgeführt, die sich auf dem jeweiligen Smartphone befinden. Diese können nach verschiedenen Kategorien wie zum Beispiel der Größe nach sortiert werden. In einer übersichtlichen Tabelle ist dann mit einem Blick erkennbar, welche Apps wie viel Speicher belegen. Sollte eine App auftauchen, die nicht mehr gebraucht wird, kann diese direkt gelöscht werden. Hierfür wird lediglich die entsprechende App ausgewählt und auf "Deinstallieren" geklickt. Falls mehrere Apps mit einem Haken versehen werden, können diese gleichzeitig vom Gerät entfernt werden.
Danach geht es zurück zur Startseite der App. Hier gibt es einen Ordner "Mülldateien". Über diesen erfahren die Nutzer, wie viel Speicherplatz durch das Löschen welcher Apps und Inhalte auf dem Smartphone gewonnen werden könnte. Denn die System- und Temporärdateien nehmen erstaunlich viel Platz ein. Die Reinigung umfasst das Aufräumen des System-Caches und die Bereinigung von App-Ablagen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, über "Handy beschleunigen" Datenmüll vom Smartphone zu entfernen und den Speicher zu entlasten.
Nur ausgewählte Apps automatisch starten lassen
Manche Smartphones brauchen nach dem Einschalten immens lange, bis sie tatsächlich einsatzbereit sind. Meistens liegt das an einem überlasteten Autostart. Werden zu viele Apps und Inhalte beim Android-Start mit aufgerufen, leidet immer die Geschwindigkeit. Das fällt oft gar nicht so richtig auf, da wie bei Windows zahlreiche Apps beim Systemstart mitgestartet werden, aber nur im Hintergrund mitlaufen. Vor allem Apps, die kontinuierlich Daten an das Netz senden oder aus diesem empfangen, zählen hierzu. In diesem Zusammenhang sind vor allem werbefinanzierte Spiele zu nennen, die sich im Autostart registrieren und auf dem Desktop Verknüpfungen erstellen. In der Folge werden zumeist noch Werbe-Pop-Ups angezeigt. Das ist einerseits lästig und verlangsamt andererseits das Gerät. Daher ist es sinnvoll, regelmäßig zu prüfen, ob sich im Autostart unnötige Apps und Einträge befinden.
Dabei sind kostenlose Tools wie All-in-One Toolbox ausgesprochen nützlich. Hier gibt es Felder wie "Werkzeuge" und "Bootbeschleunigung". Diese zeigen alle Apps an, die beim Systemstart des jeweiligen Android-Gerätes mit aktiviert werden. Hinter den einzelnen Einträgen gibt es grüne Buttons, über die ein Eintrag aus dem Autostart entfernt werden kann. Über ein graues Symbol kann hingegen eine App in den Autostart aufgenommen werden. Zudem ermöglichen Registrierkarten wie "Systemapps" einen Überblick über die Systemprogramme von Android, die bereits vorinstalliert sind und beim Booten ebenfalls gestartet werden. Hier sind Änderungen aber nur dann angeraten, wenn genau bekannt ist, zu welcher App ein Eintrag gehört und was dieser bezweckt. Andernfalls könnte das Smartphone nicht mehr einwandfrei funktionieren. Nicht zuletzt können über "Programme mitstarten" eigene Apps eingerichtet und in den Autostart eingefügt werden.
Die Kontrolle über die Hintergrundprozesse behalten
Wenn zu viele Apps im Hintergrund mitlaufen, wirkt sich das immer negativ auf die Geschwindigkeit und die Leistung eines Smartphones aus. Deswegen sollten solche Hintergrund-Apps kontinuierlich durch Monitoring-Apps wie Android Assistant überwacht werden. Auf diese Weise lässt sich leicht erkennen, wenn eine App überflüssig ist oder das System zu stark verlangsamt. Solche Anwendungen können dann einfach deaktiviert werden. Das hat sowohl auf den Speicher als auch auf die Systemleistung positive Auswirkungen.
Um zu erfahren, wie stark die CPU, der Akku und der Arbeitsspeicher aktuell ausgelastet sind, sollten unter der Registrierkarte "Überwachung" die Echtzeitinformationen zu den einzelnen Apps abgefragt werden. Denn manchmal ist der Prozessor bereits ausgelastet, ohne dass eine einzige App individuell aufgerufen wurde. Das liegt daran, dass diverse Prozesse selbst dann im Hintergrund weiterarbeiten, wenn sie vordergründig bereits geschlossen wurden. Das wirkt sich negativ auf den Arbeitsspeicher aus. Über "System bereinigen" werden die noch aktiven Prozesse beendet, und die CPU arbeitet nicht mehr so intensiv. Über "Prozesse" können sich Nutzer darüber informieren, welche Apps im Moment laufen. Hier können Apps auf Wunsch gezielt ausgewählt und beendet werden. Allerdings sollte man genau beachten, welche Aufgaben die einzelnen Prozesse erledigen. Nur so lassen sich Systemfehler verhindern.
Ein Android Assistant kann den Datenspeicher zudem entlasten, indem er bestimmte Anwendungen und Inhalte vom Speicher des Smartphones auf eine SD-Karte verschiebt. Dadurch gewinnen Nutzer viel zusätzlichen Speicherplatz. Die Größe der jeweiligen Apps wird vor dem Verschieben angezeigt, sodass immer klar ersichtlich ist, wie viel Platz durch das Verschieben jeweils gewonnen wird. Das ist aber nur möglich, wenn sich in dem Smartphone eine SD-Karte mit ausreichend viel freiem Speicherplatz befindet. Allerdings ist zu beachten, dass nicht jede App einfach auf ein externes Speichermedium übertragen werden kann. Sollte es beim Verschieben zu Problemen kommen, hat das zur Folge, dass die jeweilige App komplett neu installiert werden muss. Nicht zuletzt bietet sich an, über "Werkzeuge" Schnellzugriffe zu koordinieren, den Autostart-Manager zu nutzen und eine Datensicherung von Apps vorzunehmen. Allerdings ist dieses Tool nicht so einfach zu handhaben wie die "All-in-One-Toolbox".
Mit der Flut an Widgets richtig umgehen
Wer längere Zeit auf den Home-Bildschirm drückt, ruft einen Dialog auf, der die Verwaltung von Widgets und Live-Hintergründen erlaubt. Bewegliche Hintergrundinformationen sind hübsch, sollten aber zugunsten der Systemleistung deaktiviert werden. Ein weiterer Vorteil, den das Abschalten mit sich bringt, besteht in einer Erhöhung der Akkulaufzeit des Smartphones. Statt eines Live-Hintergrundes kann zum Beispiel ein unbewegliches Bild aus dem Fotoordner gewählt werden. Außerdem ist es sinnvoll, keine Widgets auf dem Startbildschirm zu haben, die nicht gebraucht werden. Hierzu können Wetteranzeigen, Listen von Facebook-Aktivitäten oder Anzeigen des Posteinganges gehören. Wenn für zwei Sekunden auf ein Widget gedrückt wird, löst sich dieses und kann auf das Feld "Entfernen" gezogen werden.