Die Leistung der CPU beeinflusst die verschiedensten Prozesse, vom Surfen bis zum Gaming. Dabei ist es nicht immer einfach, die richtige Geschwindigkeit zu bestimmen.
Die CPU ist das Herzstück des Computers. Ohne sie geht nichts. Bevor Sie sich daran machen, die optimale Geschwindigkeit zu ermitteln, sollten Sie zunächst verstehen, was überhaupt die Aufgaben einer CPU ist. "CPU" steht für "Central Processing Unit", also die zentrale Recheneinheit. Verschiedene Komponenten sind bei einer CPU involviert. Sie erledigt eine Vielzahl von Aufgaben, indem sie Informationen von Programmen und Anwendungen erhält. Diese Informationen dekodiert sie und führt dann die Aufgaben aus. Solche Aufgaben umfassen unter anderem, Dateien abzuspeichern, Programme aufzurufen, ein Spiel laufen zu lassen oder viel komplexere Windows-Anwendungen.
Eine CPU verrichtet ihre Aufgaben nicht allein, sie steht auch in ständiger Kommunikation mit anderen Hardware-Komponenten. Dazu zählen etwa die Grafikkarte oder der Arbeitsspeicher. Dank der von der CPU gelieferten Informationen stellen diese unter anderem die visuellen Effekte am Bildschirm dar oder verarbeiten die Abläufe in einem Videospiel. Die ersten CPUs wurden als nur ein einziger Rechenkern pro PC verbaut. Dank der technischen Aufrüstung bedienen sich moderne PCs vor allem der Quad-Core- oder Octa-Core-Prozessoren, haben also entweder vier Kerne oder acht Kerne in ihnen integriert. Manche High-End-PCs besitzen sogar 64 Kerne. Dieser Aufbau bietet eine Reihe von Vorteilen. So sind mehrere Kerne in der Lage, gleich mehrere Datenstränge gleichzeitig zu dekodieren und deren Aufgaben auszuführen. Damit ist es möglich, gleichzeitig ein Game laufen zu haben, mit einem Webbrowser auf einem anderen Bildschirm im Internet zu surfen und mithilfe eines anderen Programms Musik zu streamen - ohne dass dabei der PC ins Stottern gerät. Ein Einkern-Prozessor wäre bei gleich mehreren Anwendungen schnell an seine Grenzen geraten.
Mehrere Rechenkerne im PC bedeuten auch, dass die Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Kernen weniger ins Gewicht fallen. Das zeigt sich im Vergleich verschiedener auf dem Markt erhältlicher CPUs: So etwa verfügt der AMD Ryzen 9 5950X über 16 Kerne, während der Ryzen 9 5900X lediglich zwölf besitzt. Trotz dieses numerischen Unterschieds liegt die Leistung des 5950X nur etwas über dem des 5900X. Dabei ist die Leistung der CPU-Kerne und die Taktrate im Grunde fast die gleiche. Anders sieht es allerdings aus, wenn man den Ryzen 9 5900X mit seinen zwölf Kernen mit dem AMD Ryzen 5 3600X vergleicht. Dieser verfügt lediglich über sechs Kerne und bietet damit eine wesentlich niedrigere Leistung.
Doch wie hoch sollte die Geschwindigkeit und die Leistung Ihrer CPUs sein? Um diese Frage beantworten zu können, sollten Sie zunächst die durchschnittliche CPU-Auslastung ermitteln. Sie wollen nicht zu viel für eine leistungsstarke CPU ausgeben, die dann wesentlich weniger CPU-Last zu verarbeiten hat, und auch nicht zu wenig für eine CPU ausgeben, die sich am Ende als zu schwach herausstellt. Sie können die CPU-Auslastung bei Windows 10 und Windows 11 im Task-Manager ermitteln, indem Sie Strg-Alt-Entf gedrückt halten. In dem Tab "Prozesse" finden Sie die Spalte "CPU" mit der aktuellen Auslastung. Es lohnt sich, diese Spalte im Auge zu behalten, während Sie Ihre gewöhnlichen Arbeiten am PC verrichten, gerade ein Game zocken oder verschiedene andere Anwendungen laufen haben.
Im Leerlauf - das heißt, während nur die rudimentären Anwendungen und Prozesse im Hintergrund laufen - sollte die Auslastung lediglich bei zwei bis vier Prozent liegen. Bei manchen Rechnern kann sie auch auf bis zu 10 Prozent springen, was noch immer im verträglichen Bereich liegt. Alles unter 10 Prozent bedeutet, dass Ihre aktuelle CPU und das Betriebssystem die durchschnittliche CPU-Auslastung bewältigen können.
Der Browser ist ein guter Maßstab für die durchschnittliche CPU-Auslastung. Bei dem Google-Browser Chrome kann die Auslastung bei bis zu 15 Prozent liegen. Der Chrome-Browser gilt gemeinhin als recht gefräßig, was die Ressourcen des PCs anbelangt, wobei das auch stark abhängig ist von der Anzahl der geöffneten Tabs. Diese Anzahl zu verringern und die Tabs zu schließen, kann sich positiv auf die CPU-Auslastung auswirken. Auch das Streaming von Filmen und Serien sowie der Videoplayer von Webseiten wie Youtube können die Auslastung der CPU erhöhen und diese um 5 bis maximal 15 Prozent erhöhen.
Noch Ressourcen-hungriger sind dagegen die Videospiele. Bei aktuellen Titeln mit anspruchsvoller Grafik kann die CPU-Auslastung mitunter zwischen 30 und 70 Prozent betragen. Sollten es noch mehr sein, dann kann es daran liegen, dass die CPU nicht alle Kerne benutzt oder die Geschwindigkeit nicht hoch genug ist. In dem Fall, dass die Auslastung noch weiter steigt, stürzt das Spiel möglicherweise ab. Das macht der PC, um die Kerne vor der Überhitzung und weiteren Schäden zu schützen. Für neuere Titel mit hochauflösender Grafik sollten Sie nach 3,5-GHz- oder 4-GHz-CPUs mit mindestens 16 Gigabyte RAM Ausschau halten. Der Grafikprozessor sollte mindestens 8 Gigabyte VRAM vorweisen können.
Anders sieht es jedoch aus, wenn Sie den PC nur für alltägliche Arbeiten oder das Surfen im Internet nutzen. Für den Webbrowser, um Videos zu schauen und Filme zu streamen benötigen Sie keine Top-CPU. Mit einem 1,3-GHz-Prozessor sind Sie bereits bestens versorgt. Nur bei Spielen oder rechenintensiver Software, wie etwa Programme für den Videoschnitt oder die professionelle Bildbearbeitung, sollten es schon 3,5 GHz oder mehr sein.