Fast acht Jahre ist es her, dass Lenovo die Mobiltelefonmarke Motorola von Google übernommen hat. Nun sollen endlich die Partnerprogramme verschmolzen und das B2B-Segment gestärkt werden.
Die "Company in der Company", so nennt Björn Simski die Einbindung der Motorola-Marke in den Lenovo-Konzern. Was der der General Manager MBG bei Motorola Mobility hier nett umschreibt, war in der Vergangenheit durchaus problematisch: Für viele Lenovo-Partner war Motorola eher ein Fremdkörper und selbst im Mutterkonzern wusste man manchmal nicht so genau, wohin man mit der Marke steuerte. Teilweise wurden Lenovo- und Motorola-Smartphones parallel vermarket.
Mit einer klaren Markenstrategie und einem gemeinsamen Partnerprogramm soll Motorola auch für die klassischen Lenovo-Partner attraktiver werden. "Es wird keine Lenovo-Telefone mehr geben, die Samrtphones sind alle unter Motorola-Label", verspricht Simski im Gespräch mit ChannelPartner auf der IFA in Berlin. Die Partnerprogramme sollen dann bis spätestens zum neuen Geschäftsjahr am 01. April 2023 angeglichen und verschmolzen werden.
Simski erhofft sich davon auch Cross-Selling-Effekte und damit einen weiteren Schub für das Geschäftskundensegment: "Hier ist Lenovo hervorragend aufgestellt", weiß er. Nutzer und Reseller sollen aber nicht nur von der Lenovo-Vertriebsperformance profitieren. Auch auf Produktseite werden B2B-Features wie das Sicherheits-Tool Think Shield implementiert.
Steigerung der Markenbekanntheit
Die Produkte sieht Simski eher im höherwertigen Segment angesiedelt: "Viel Hardware zum guten Preis", lautet seine Einschätzung. Trotzdem wolle man alle Preissegmente bedienen. Um auf entsprechende Stückzahlen zu kommen, muss auch das Privatkundensegment mit preisgünstigen Einsteigergeräten berücksichtigt werden.
Im Vergleich zu den aufstrebenden Smartphone-Marken wie Xiaomi, Honor, Oppo oder Vivo war Motorola in den letzten Jahren etwas ins Hintertreffen geraten. Man bewege sich aber weiterhin unter den Top 5, betont der Motorola-Director. Dabei könnte Motorola hierzulande durchaus wieder nach oben klettern, denn Huawei hat nach wie vor mit Sanktionen zu kämpfen und einige Hersteller wie Oppo haben Probleme mit Lizenzvereinbarungen (ChannelPartner berichtete).
Dafür muss aber die Markenbekanntheit gesteigert werden. "Wir werden in die Marke investieren, damit uns die Kunden auch ungestützt wahrnahmen", kündigt Simski an. So wolle man auch "jüngere Zielgruppen" erreichen. "Wir werden aber keine Marktanteile kaufen, sondern gesund und mit Ruhe wachsen", bekräftigt der Motorola-Manager.