Ein vermeintlicher Lottogewinn, ein Aufruf zur Steuererklärung oder einfach nur Werbung - jeder war bereits von nervigen Spam-Anrufen betroffen. Wir zeigen, bei welchen Nummern Sie derzeit vorsichtig sein müssen! Aktuell wird auch vor fingierten Europol-Anrufen gewarnt.
Die App "Clever Dialer" möchte Verbraucher besser schützen und veröffentlicht jeden Monat einen Überblick über gefährliche Rufnummern und Uhrzeiten von Spam-Anrufen, die derzeit am häufigsten gemeldet wurden.
Hinter vielen Anrufen von diesen Rufnummern stecken Betrugsversuche. So werden Anschlüsse wegen eines angeblichen Lotto-Vertrags zu monatlichen Zahlungen aufgefordert und so belästigt, oder aber es werden unter fadenscheinigen Gründen Daten abgefragt. Häufig wird aufgelegt, wenn das Opfer misstrauisch wird, ein Rückruf führt meistens ins Leere.
Die Rangliste der Spam-Nummern hat im Juni einen neuen Spitzenreiter: Mehr als 9.000 Mal wurde die 040-254671238 gemeldet. Häufig wird nach einmaligem Klingeln wieder aufgelegt. Besonders nervig ist, dass oftmal mehr als zehn Anruf-Versuche pro Tag gemacht werden.
Bisweilen wird beim Zustandekommen eines Gesprächs behauptet, man hätte bei Amazon oder Ebay etwas gekauft und dort stehe im Kleingedruckten angeblich, dass die Nummer weitergegeben wird. Um dieses Lotterie-Spiel zu kündigen, müsse man drei Monate einen Sonderpreis von etwa 75 Euro im Monat zahlen, würde aber dann 100% gewinnen und sei dann endgültig abgemeldet. Wer es glaubt wird selig!
Auf dem zweiten Platz landet die 015210151906. Hier handelt es sich ebenfalls um eine Lotto-Betrugsmasche. Vorsicht!
Angebliche Anrufe von Europol - was tun?
Immer mehr Polizei-Dienststellen warnen vor angeblichen Anrufen der europäischen Polizeibehörde Europol. Dabei meldet sich eine blecherne Computerstimme, die vorgibt eine behördliche Nachricht für die Opfer vorliegen zu haben, man solle zum Abhören eine Ziffer drücken. Im Anschluß daran versuchen die Betrüger, an persönliche Daten oder an Geld zu kommen, berichtet unter anderem "spiegel.de". Die Nummer, von der angerufen wird, ist dabei ständig verschieden. Der Rat der Polizei: "Einfach auflegen!"
Am häufigsten stecken hinter den Spam-Anrufen Kostenfallen, Gewinnspiele oder schlicht Werbung, wie der Dienst in einer Pressemitteilung ausführt. Der Großteil der Betrugsversuche erfolgt übers Handy (71%), zudem erfolgen die meisten Anrufe tagsüber. Tipps und Ratgeber rund um Telefonbetrug bietet Clever Dialer auch im eigenen Blog an.
Wer steckt hinter dieser Telefonnummer?
Wer von einer unbekannten Nummer angerufen wird, kann über die Seite "www.wer-ruftan.de" herausfinden, ob auch Andere schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Häufig gibt es dort auch nähere Angaben zu den Inhalten der Anrufe.
Es sollte klar sein, dass am Telefon weder Daten genannt werden dürfen noch Angaben zu Wohnsituation oder Ähnlichem gemacht werden sollten Wer sich unsicher ist, ob eventuell doch ein seriöser Anbieter mit einem berechtigen Interesse dahinter steckt, sollte das entsprechende Unternehmen über eine vertrauenswürdige Nummer kontaktieren und fragen, ob es Telefonanrufe gab. Eine geeignete Nummer dafür findet sich entweder auf der Webseite eines Unternehmens oder beispielsweise in Vertragsunterlagen.
Vorsicht, Ping-Anrufe: Dubiose Nummern nicht zurückrufen!
Niemals dürfen dubiose Nummer einfach per Rückruf-Taste angerufen werden. Besondere Vorsicht ist angesagt, wenn der Anrufer direkt wieder auflegt. Diese sogenannten "Ping-Anrufe" oder "Kaltanrufe" lenken den Rückruf auf teure Gebühren-Nummern, für die das Opfer dann bezahlen muss. Per Warteschleife oder Bandansage wird die Dauer des Telefonats in die Länge gezogen, am Ende des Monats wartet dann eine horrende Rechnung.
Dieses Wort sollten Sie niemals am Telefon sagen
Die meisten Menschen vermuten hinter Anrufen erstmal keine gefährlichen Telefon-Fallen und lassen sich von den Betrügern in ein Gespräch verwickeln. Doch dabei ist Vorsicht geboten: Sie sollten unter allen Umständen vermeiden, das Wort "Ja" zu sagen!
Bei Betrugsanrufen wird häufig versucht, mit scheinbar harmlosen Fragen ("Sie wollen doch sicher auch weniger für Strom bezahlen?") ein "Ja" zu entlocken. Das wird dann als als Zustimmung zu einem teuren Abo oder Vertragsabschluss genommen und im Zweifelsfall passend in einer Tonaufnahme zusammengeschnitten, wenn man sich juristisch wehren möchte.