Hin und wieder macht einem ein Filter einen Strich durch die Rechnung und blockiert den Zugriff zu Inhalten in Netz. Jedoch gibt es ein paar Wege, diese Filter zu umgehen.
Es gibt verschiedene (mitunter gute) Gründe, warum bestimmte Inhalte im Netz nicht mehr zu finden sind. Unter anderem stellen die Anbieter von Streaming-Diensten ihre Videos, Filme und Serien nur in bestimmten Gegenden der Welt zur Verfügung. Ärgerlich, wenn man zum Beispiel eine Serie in der Originalsprache sehen will, hierzulande allerdings nur die deutsch vertonte Variante zur Verfügung steht. Möglicherweise befinden Sie sich auch in einem anderen Land und wollen auf heimische Inhalte zugreifen, doch ein Geoblocker verhindert das.
Es gibt Mittel und Wege, solche Filter zu umgehen. Allerdings sollten Sie einen Bogen um Webseiten machen, bei denen Browser und Viren-Software eine Warnung ausgeben. Andernfalls fangen Sie sich möglicherweise Malware ein. Für alles andere bietet sich VPN an, wobei es auch Alternativen gibt.
Mit diesen Mitteln lassen sich Netzsperren umgehen:
Google Translate für gesperrte Webseiten
Eigentlich wurde der Google Übersetzer dafür nicht konzipiert, doch Sie können ihn verwenden, um Sperren zu umgehen. Allerdings klappt das nicht immer. Webseiten, die durch Geoblocker geschützt sind, sind ebenfalls gegen diesen Trick immun. Doch in manchen Situation kann der Google Übersetzer eine nützliche Hilfe bei gesperrten Inhalten sein.
Sie benötigen die Adresse der Webseite und geben diese dann bei translate.google.com ein. Als Sprache sollten Sie die Sprache der Webseite wählen und als Ausgangssprache Deutsch oder eine andere Sprache, die Sie sprechen. Dann klicken Sie auf den Pfeil und der Google Übersetzer gibt die Webseite in der gewünschten Sprache aus. Und das trotz jeglicher Sperren.
Es könnte jedoch sein, dass der Anbieter der Webseite den Google Übersetzer gesperrt hat, um genau diesen Trick zu unterbinden. Wenn nicht, dann haben Sie (fast) vollen Zugriff auf die Inhalte.
Unerkannt mit einem VPN surfen
Der Trick mit dem Google Übersetzer ist einfach und kostenlos, verfügt jedoch nur über begrenzte Möglichkeiten. Viele Nutzer setzen stattdessen auf VPN. Dieses "Virtual Private Network" verschleiert den Datenverkehr und somit die eigene Identität im Netz. Viele nutzen VPNs, um anonym zu surfen und keine Spuren zu hinterlassen. Damit lässt sich auch so tun, als befände man sich an einem ganz anderen Ort. Und kann so geographische Sperren umgehen.
Von einem Proxy unterscheidet sich ein VPN dadurch, dass er den ganzen Datenverkehr verschleiert, nicht nur den des Browsers. Oftmals ist das mehr als ausreichend, um einen Filter zu täuschen.
Es gibt einige kostenlose VPNs. Jedoch sind deren Möglichkeiten und Umfang begrenzt. Unter den kostenlosen Softwares, die Streaming-Dienste umgehen können, findet sich höchstens nur Privado. Ein kostenpflichtiger VPN-Dienst wie NordVPN ist meistens die bessere Wahl. Darüber hinaus bietet sich Surfshark als Alternative an. Das günstige Programm mauserte sich in den letzten Jahren zum fähigen VPN.
Die meisten VPNs funktionieren wie folgt: Sie laden sich das Programm herunter, installieren es auf ihrem PC, MAC, Smartphone oder Tablet und loggen sich dann ein. Zuvor werden Sie wahrscheinlich einen Account erstellen müssen. Anschließend suchen Sie sich ein Land aus, als dessen Bewohner Sie sich ausgeben wollen. Webseiten und Inhalte, welche dieses Land nicht gesperrt haben, sollten nun wieder frei zugänglich sein.
Bei Smartphones und anderen Geräten gibt es die Möglichkeit, ein VPN manuell einzustellen. Diese Option finden Sie in den Einstellungen des Betriebssystems. Allerdings gestaltet sich der Vorgang je nach Gerät und Betriebssystem anders, was den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Zumeist bekommen Sie eine Serveradresse vom VPN-Dienstleister und geben diese in den Einstellungen ein. Den Nutzernamen und das Passwort für das VPN tragen Sie hier ebenfalls ein.
Filter mit Proxy umgehen
Der Proxy stellt die simpelste und schnellste Variante dar, um auf durch Filter geschützte Inhalte zuzugreifen. Ein Proxy leitet ebenfalls den Datenverkehr um, setzt dabei in der Regel aber auf ein externes Programm wie einen Browser oder Torrent. Die Verschleierung bezieht sich allein auf diese Anwendungen, womit der Einsatzbereich begrenzt ist. Auch in Sachen Sicherheit können sie mit VPNs nicht mithalten.
Mit einem Proxy lassen sich geographische Filter umgehen, um somit zum Beispiel Filme und Serien auf Netflix oder Hulu zu schauen, welche nur den Nutzern in bestimmten Ländern zur Verfügung stehen. Anonym surfen ist mit ihnen ebenfalls möglich. Sie lassen sich auch dafür einsetzen, um Sperren und Filter im eigenen Netz zu umgehen und ungehindert das Internet genießen zu können.
Recht einfach ist der Einsatz eines Proxy's über den eigenen Browser. Weiterhin gibt es verschiedene Webseiten, welche eine Proxy-Verbindung anbieten und die Verbindung durch die eigenen Datenkanäle schleusen. Der Datenverkehr des Rechners an sich und anderer Anwendungen wird dadurch allerdings nicht verschleiert. Damit ist kein vollständiger Schutz der eigenen Privatsphäre gegeben. Wenn Sie wirklich sicher mit einem Proxy surfen wollen, dann verwenden Sie zusätzlich eine HTTPS-Verschlüsselung.
Die kostenfreien Proxies im Internet sind zwar gratis, stehen allerdings unter dem berechtigten Verdacht, unlautere Geschäfte mit den Daten der Nutzer zu tätigen. Außerdem schalten sie Werbung auf den Webseiten oder halten in Sachen Verschlüsselung nicht das, was sie versprechen. Aus diesen Gründen ist es keine gute Idee, sich auf solche Proxies zu verlassen. Mit einem VPN sind Sie dagegen besser beraten. Ein Proxy eignet sich am besten nur für das gelegentliche Surfen und um nur mal kurz einen Filter zu umgehen.
Hidemyass ist einer der bekanntesten Proxy-Dienste im Netz. Dieser bietet auch einen VPN-Service an, der jedoch von techadvisor.com mittelmäßig bewertet wurde.
Proxy-Dienste lassen sich mit dem Online-Proxy-Checker genauer unter die Lupe nehmen. Hier erfahren Sie, ob die Verbindung sicher ist oder ob der Anbieter ihre Daten manipuliert und verkauft.
Anonymes Surfen mit Tor
"Tor" steht für "The Onion Router", eine Bezeichnung, die sich auf die mehrschichtige Verschlüsselung seiner Netzwerke bezieht. Hierbei handelt es sich um die bekannteste Anwendung für anonymes Surfen. Tor beruht auf einer Vielzahl an Peer-to-Peer-Netzwerken, mit dessen Hilfe Nutzer schnell und verschlüsselt das Internet erkunden können.
Wirklich schnell ist Tor allerdings nicht. Nach Aktivierung des Dienstes werden Ihre Daten durch die verschiedenen Knotenpunkte geleitet, damit sie verschlüsselt werden. Und das dauert eine Weile. Der hohe Grad an Anonymität hat also seinen Preis auf Kosten der Geschwindigkeit. Filme und Serien in HD-Qualität damit zu streamen ist kaum möglich.
Weiterhin ist nicht ganz sicher, ob Tor tatsächlich so verschlüsselt ist wie angenommen. Das gilt vor allem für Webseiten, die nicht mit SSL gesichert sind. Nutzer landen möglicherweise auf die Listen von Regierungen und Geheimdiensten dieser Welt. Schließlich sind es vor allem Whistleblower und politische Oppositionelle, welche auf den Dienst zurückgreifen.
Dafür hat Tor den Vorteil, komplett gratis zu sein. Er ist zudem viel besser als andere kostenlose Proxies oder VPN-Dienste, gilt als sicherer und vor allem als seriös. Die Macher des Netzwerkes verfolgen damit keine Hintergedanken. Jedoch mag Tor nicht immer besser sein als ein VPN. Die Langsamkeit ist jedenfalls ein Nachteil.
Alternative: Google Public DNS
Wenn Proxies nicht helfen, Tor zu langsam ist und Sie für kein VPN bezahlen wollen, dann bietet sich Google Public DNS an. Hierbei handelt es sich um einen globalen Dienst für die Übersetzung von Web- zu IP-Adressen.
Beim Aufrufen einer Webseite erfolgt eine DNS-Anfrage durch Ihren Computer. Die URL der Webseite wird anschließend in die IP-Adresse des Servers umgewandelt. Der DNS-Dienst von Google ermöglicht es, die Webseite im Originalzustand und ohne Umleitung zu sehen. Möglicherweise lässt sich damit ein Filter umgehen.