Für Raucher ist es oftmals alles andere als einfach, den Glimmstängel beiseite zu legen. Apps können beim Aufhören nachhaltig motivieren.
Jeder Raucher kennt eigentlich die Gefahren, trotzdem ist es für viele äußerst schwierig, endlich die Zigarette wegzulassen. Noch immer sterben laut Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) jährlich in Deutschland rund 127.000 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum.
"Nach wie vor sterben in Deutschland viel zu viele Menschen an den Folgen des Rauchens. Auch die Umwelt leidet unter den Schadstoffen - von giftigem Abfall, Trinkwasserverschmutzung bis hin zur Passivrauchbelastung", erklärt Burkhard Blienert (56) in einer Pressemitteilung.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen erläutert im Rahmen des Weltnichtrauchertags 2022, der am heutigen 31. Mai stattfindet: "Tabak schädigt nicht nur die eigene, sondern auch die Gesundheit von Kindern oder PartnerInnen, die mit in Raucherhaushalten leben. Wer also einen aktiven, wertvollen Beitrag für sich und seine Umwelt leisten möchte, der hört auf zu rauchen!"
Die BZgA hält übrigens nichts vom Umstieg auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer, da der Konsum ebenfalls mit Gesundheitsrisiken verbunden sei und Studien eine Wirkung beim Rauchstopp nicht bestätigt hätten. Apps fürs Smartphone können unterdessen beim Aufhören behilflich sein. Hier eine Auswahl an drei Helfern (jeweils für iOS und Android), die motivieren sollen.
"QuitNow"
Mit "QuitNow" haben Nutzerinnen und Nutzer zahlreiche Statistiken immer im Blick. Hat ein User einmal Daten - wie dem Zeitpunkt wann er aufgehört hat oder wie viele Zigaretten er zuvor täglich geraucht hat - angegeben, zählt die App mit. Sie zeigt etwa an, wie viele Tage seit dem Aufhören vergangen sind, wie viel Geld sich der Anwender gespart hat oder wie sich die eigene Gesundheit nach und nach verbessert. Auch Zugang zu einer Community gibt es etwa - und Erfolge, die ein Nutzer freischaltet, wenn er ein gewisses Zwischenziel erreicht hat.
Die App "QuitNow" ist grundsätzlich kostenlos, aber in ihrem Funktionsumfang eingeschränkt. Wer monatlich oder jährlich für die Pro-Version zahlt, bekommt unter anderem weitere Erfolge, kann eigene Ziele planen und schaltet die integrierte Werbung ab.
"Kwit"
Beim Konkurrenten "Kwit" geben Userinnen und User zunächst unter anderem an, ob sie den Zigaretten bereits abgeschworen haben oder in Schritten aufhören möchten. Auch hier sehen Nutzer mitunter, wie viele Zigaretten und wie viel Geld sie sich mit voranschreitender Zeit gespart haben. Sie können ihre Ziele verfolgen, wie in einem Videospiel nach und nach im Level aufsteigen und in einem Tagebuch überprüfen, wann beispielsweise zum letzten Mal das Verlangen nach dem Glimmstängel besonders stark war.
"Kwit" ist in seiner Grundversion ebenfalls kostenlos. Den vollem Funktionsumfang gibt es aber auch hier nur mit einem monatlichen oder jährlichen Abo. User können etwa damit auch die Nutzung von E-Zigaretten oder Nikotinpflastern überwachen.
"Quitzilla"
Der Allrounder unter den Apps rund um Süchte und schlechte Angewohnheiten ist "Quitzilla", denn das Programm ist nicht auf Zigaretten beschränkt. Nutzerinnen und Nutzer können Statistiken zu unterschiedlichsten Süchten abrufen, darunter neben dem Rauchen etwa auch zum Verhalten beim Fernsehen und bei Videospielen oder im Umgang mit Alkohol, Zucker oder Kaffee.
Wie die beiden anderen Apps ist auch "Quitzilla" grundsätzlich kostenlos. Für den gesamten Umfang ist aber auch hier ein monatliches oder jährliches Abo notwendig. Dann ist es etwa möglich, mehr als nur zwei Kategorien gleichzeitig zu erfassen.