Anscheinend verkauft sich Apples iPhone SE nur mäßig, es gibt Berichte über Produktionskürzungen. Auch die Airpods-Produktion soll Apple zurückfahren.
Unsere Meinung:
Vielleicht liegt die Kaufzurückhaltung auch am iPhone SE selbst, das bei unserem Tester gemischte Gefühle hervorrief? Wichtigste Neuerung von Apples iPhone SE ist schließlich die Unterstützung von 5G. Wir vermuten aber, dass diese neue Netztechnologie für viele Kunden noch kein Grund zum Umstieg ist, ist doch der Ausbau der 5G-Netze noch ungenügend. Aktuell gibt es außerdem viele Alternativen zum iPhone SE im Handel, so kostet das Vorjahresmodell iPhone 12 Mini kaum mehr. Auch bei den neuen Airpods 3 hat Apple wenig Neues geliefert, was die mäßige Nachfrage erklären könnte.
Das neue iPhone SE 3 scheint weniger gefragt zu sein als es Apple erwartet hat. Laut Nikkei Asia hat Apple Zulieferern nun mitgeteilt, dass die Produktionszahlen in diesem Quartal um 20 Prozent verringert werden sollen. Als Gründe nennt Nikkei steigende Inflationszahlen und Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine. Apple wolle die Produktion für dieses Quartal von zwei bis drei Millionen Stück reduzieren. Vier Personen (angeblich aus Zuliefererkreisen) hätten dies Nikkei übereinstimmend bestätigt.
Weniger Airpods und iPhone 13
Verringert habe Apple auch die Bestellungen für Airpods. Noch 2021 hatte Apple 76,89 Millionen der Kopfhörer ausgeliefert, nun soll die Produktion um zehn Millionen Stück gekürzt werden. Ebenso werde die Produktion der iPhone 13 um einige Millionen Stück verringert – Grund wären hier aber saisonale Effekte ein halbes Jahr nach Markteinführung. Die Gründe für die sinkenden Verkäufe sind laut Nikkei wohl vielschichtig: So hätten Inflation und der Krieg in der Ukraine zu sinkender Konsumfreude in Europa geführt. Auch die Sanktionen gegen Russland blieben wohl nicht ohne Auswirkungen: Apple hat die Verkäufe in Russland eingestellt, noch letztes Jahr hatte Apple hier etwa fünf Millionen iPhones abgesetzt. Laut Brady Wang von Counterpoint Research bestünden im chinesischen Markt zudem unvernünftig hohe Warenbestände an Smartphones, was zu einer Korrektur führen könnte.
Bestätigt wird die Produktionskürzung auch vom Analysten Ming-Chi Kuo aus Taiwan. Laut einem Twitter-Beitrag von ihm bestünde übrigens kein Zusammenhang mit dem Lockdown in Shanghai, den die dortigen Behörden nach einem Covid-19-Ausbruch verhängten. Die Nachfrage nach dem neuen Modell sei aber niedriger als erwartet, was auch der Bestellstatus zeige – die iPhone SE sind überall problemlos lieferbar. Kuo schätzt deshalb, dass die Auslieferungen für das gesamte Jahr 2022 von 25 bis 30 Millionen auf 15 bis 20 Millionen sinken.