Ausgestattet mit den richtigen Anwendungen, kann ein USB-Stick bei so gut wie jedem PC-Fehler helfen. Wir zeigen Ihnen praktische Software für unterschiedliche Notfälle.
Erste Hilfe in der Hosentasche
Ein Werkzeugkasten ist immer dann zur Stelle, wenn man ihn braucht. Dass er so gut funktioniert, liegt daran, dass Sie ihn im Voraus mit den passenden Werkzeugen bestücken - und nicht erst, wenn wirklich ein Notfall vorliegt oder Sie generell handwerklich aktiv werden möchten.
Ebenso sollten Sie es mit Computerproblemen halten. Wenn Sie einen USB-Stick mit den wichtigsten Programmen für die üblichen Probleme bestücken, ist er sofort einsatzbereit. Analyse und Reparatur des Schadens gehen dann wesentlich leichter von der Hand.
Wir haben eine Vielzahl passender Anwendungen für Sie zusammengesucht. Damit analysieren Sie die PC-Hardware, suchen nach Schadsoftware oder stellen verlorengeglaubte Dateien wieder her. Starten können Sie diese Programme direkt vom USB-Stick aus.
Viele dieser Tools setzen jedoch voraus, dass Sie zumindest Windows noch bedienen können. Falls das nicht der Fall ist und Sie nicht einmal mehr das Betriebssystem starten können, stellen wir Ihnen auch dafür einige Anwendungen für Reparatur und Datensicherung vor. Zu guter Letzt gehen wir auf Methoden ein, die komplette Rettungssysteme von einem USB-Stick starten.
Die besten Tools für USB-Sticks:
Reparatur und Datenrettung in Windows
Zahlreiche Probleme sind recht leicht lösbar, wenn Sie Windows korrekt bedienen können. Falls das System nicht zugänglich ist oder nicht stabil genug läuft, brauchen Sie hingegen ein Reparatursystem. Damit reparieren Sie die Fehler, setzen vergessene Passwörter zurück oder stellen auch Dateien wieder her, die Sie besser niemals gelöscht hätten.
Wir haben dafür eine Art Mini-Windows zusammengestellt. Dies können Sie nach Belieben erweitern oder auch zu einem kompletten Betriebssystem inklusive Netzwerkfunktionen ausbauen. Die Bedienung erfolgt dann ähnlich wie unter Windows 10, die Hardwareanforderungen sind gering. Beginnen Sie wie folgt:
1. Entpacken Sie zunächst das Archiv Win10PXE. Wählen Sie dafür einen Ordner mit einem kurzen Namen und ohne Sonderzeichen.
2. Besorgen Sie sich die ISO-Dateien von Windows. Wählen Sie Windows 10 in einer Version zwischen 1709 und 2009. Für unseren Test haben wir Version 2009 verwendet. Extrahieren Sie alle Dateien in einen anderen Ordner.
3. Öffnen Sie die in dem unter Punkt 1 erstellten Ordner im Hauptverzeichnis befindliche Datei PEBakeryLauncher.exe. In der Anwendung klicken Sie links auf "Win10XPE" und danach auf "Select the Windows 10 Source Folder". Tragen Sie dort den Ordner ein, den Sie unter Punkt 2 extrahiert haben.
4. Im folgenden Dateibaum unter "Apps" aktivieren oder deaktivieren Sie alle Anwendungen, die Sie brauchen bzw. nicht brauchen. Falls ein bestimmtes Programm, das Sie gerne nutzen möchten, nicht dabei ist, fügen Sie es manuell hinzu. Das geht über "Build Core" und dann "Main Interface". Dort aktivieren Sie "Add Your Custom Folder" und "Open Custom Folder". Die gewünschten Programme kopieren Sie dann in "Program Files". Im neuen Rettungssystem finden Sie diese Daten dann unter Laufwerk X:.
5. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf "Build". PEBakery wird nun eine ISO-Datei erstellen und diese in dem Ordner ablegen, den Sie in Punkt 1 definiert haben.
6. Sobald das Programm fertig ist, gehen Sie auf "Create ISO" und klicken danach auf "Rufus - Reliable USB Formatting Utility". Fertig.
Rufus wird nun ein bootfähiges Windows 10 erstellen, das Sie direkt vom USB-Stick verwenden können, wenn ein Notfall vorliegt. Der Vorgang kann eine Weile dauern. Unterbrechen Sie ihn nicht, auch wenn es aussieht, als würde nichts passieren.