Viele Millionen ausrangierte Handys und Smartphones liegen in Deutschland einfach herum. So wird man die Altgeräte sinnvoll los.
Die Schätzungen gehen zwar weit auseinander, aber darin, dass in Deutschland mehr als 100 Millionen Handys in Schubladen, Kellern und Umzugskisten liegen, stimmen sie überein. Summiert man die darin enthaltenen Rohstoffe auf, kommt schnell eine ganze Menge an Zinn, Kupfer, Nickel und Co. zusammen. Wer sein Altgerät der Kreislaufwirtschaft zurückgibt, tut damit der Umwelt etwas Gutes. Das gilt es zu beachten.
Nicht in den Hausmüll!
Alte Handys zu recyclen ergibt vor allem wegen der enthaltenen Rohstoffe Sinn: Unter anderem mit Zinn, Blei, Kupfer, Nickel, Silber, Platin, Arsen, Selen, Bismut und Kobalt finden sich viele Schwermetalle in Handys. Diese sollten auf keinen Fall im Hausmüll landen. Pro Gerät handelt es sich um wenige Milligramm, doch bei bis zu 250 Millionen "schlafenden" Geräten in Deutschland kommt hier ordentlich was zusammen.
Das Gerät vorbereiten
Egal, ob man sein altes Handy verkauft, spendet oder es zum Recycling freigibt: Zunächst sollte man sicherstellen, dass keine wichtigen Daten mehr auf dem Gerät sind. Sollte das der Fall sein, empfiehlt sich dringend das Erstellen eines Backups. Ist das erledigt, stellt man sein Mobiltelefon am besten auf Werkseinstellungen zurück. Außerdem nicht vergessen: Die SIM-Karte aus dem Gerät nehmen. Sollte es sich bei den Handydaten um sensible Informationen handeln, empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Gerät vor dem Reset auf Werkseinstellungen zu verschlüsseln.
Das ist doch noch gut!
Die Verbraucherzentrale rät aufgrund von "Intransparenz von Ankaufportalen" dazu, Althandys lieber über eine Kleinanzeige selbst zu verkaufen. Dabei komme unterm Strich in der Regel mehr Geld für den Verkäufer herum, als beim Verkauf an ein Ankaufportal. Speziell bei Geräten, die noch einigermaßen aktuell sind, lohnt es sich die Mühe zu machen und eine Anzeige aufzugeben.
Handy entsorgen - aber wo?
Sowohl die Verbraucherzentrale als auch die Bundesregierung empfehlen, defekte sowie funktionierende Altgeräte zu spenden. Und zwar wahlweise an den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), den Naturschutzbund Deutschland (NABU) oder die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Sie alle organisieren deutschlandweite Sammelaktionen, häufig auch in Kooperation mit großen Mobilfunkanbietern. Die kooperierenden Recycling-Firmen reinigen und verkaufen anschließend noch funktionstüchtige Geräte und Einzelteile. Auf Portalen wie Backmarket, Swappie oder Refurbed finden Käufer die aufpolierten Geräte.
Dazu kommt die Möglichkeit, alte Geräte bei großen Händlern abzugeben. Seit 2016 sind auch Online-Händler, gesetzlich verpflichtet, Elektrogeräte entgegenzunehmen - unabhängig davon, wo diese gekauft wurden. Häufig stehen außerdem in Supermärkten oder Drogerien Sammelboxen für Altgeräte. War das Gerät noch funktionstüchtig, sollte man bei der Spende das Ladegerät nicht vergessen. Deutschlandweit nehmen außerdem Recyclinghöfe alte Handys und Tablets kostenfrei entgegen.