Erst kürzlich haben Instagram und YouTube unter verschiedenen Namen die Funktionsweise von TikTok nachgeahmt. Nun zieht Pineterest nach.
San Francisco (dpa) - Auch die Pinboard-App Pinterest will künftig ein Stück mehr wie der populäre Video-Dienst TikTok aussehen.
In einem neuen "Watch"-Tab in der Anwendung werden die Nutzer von Software-Algorithmen ausgesuchte Video-Pins zu sehen bekommen, wie die Firma aus San Francisco ankündigte. Zum weiterblättern scrollt man - genauso wie bei TikTok - nach oben. Zuvor hatten bereits Instagram und YouTube unter verschiedenen Namen die Funktionsweise von TikTok nachgeahmt.
Pinterest fing an als Ort, an dem Nutzer Fotos aus dem Netz auf sogenannten Pinboards zu bestimmten Themen speichern können - zum Beispiel, wenn sie einen Urlaub planen oder ihr Zuhause umgestalten wollen. Inzwischen versteht sich Pinterest zudem als eine visuelle Suchmaschine, in der Software ähnliche Objekte identifizieren kann. Außerdem wird die Plattform verstärkt zu einem Ort, an dem Influencer zum Beispiel aus dem Koch- oder Fitnessbereich ein Publikum finden können.
Die Bedienung wie bei Tiktok hätten die Nutzer inzwischen generell gelernt, sagte Pinterest-Managerin Jana Würfel. Aus Sicht der Firma sei es nicht notwendig, das Rad neu zu erfinden, wenn sich bestimmte Gewohnheiten etabliert hätten. Pinterest wolle sich dabei aber auf Themen fokussieren, wegen der die Nutzer auf die Plattform kämen - es gehe nicht um schnelles Entertainment.
Das Unternehmen machte zunächst keine näheren Angaben dazu, wie der Algorithmus die Videos aussuchen wird. Die Auswahl soll aber ein breites Spektrum an Themen abbilden. Bei TikTok passt die Software die Auswahl der folgenden Videos unter anderem danach an, wie lange die Nutzer auch Inhalte zu bestimmten Themen ansehen.
Pinterest gehörte im vergangenen Jahr zu den Gewinnern der Corona-Pandemie: Mehr Menschen nutzten die Lockdown-Zeit für die App. Doch mit dem Abbau der Corona-Beschränkungen sank die Nutzerzahl zu Beginn des Sommers wieder. Das Geschäft mit Werbung lief dennoch besser - und Pinterest arbeitet auch weiterhin daran, sich als Plattform für Online-Handel zu etablieren.