Die Performance moderner Smartphones wächst stetig weiter. Wir haben uns die aktuell zehn schnellsten Modelle angesehen und einen kurzen Vergleich angestellt.
Der Benchmark schafft Klarheit
Mit fortschreitenden Fertigungstechniken für die SoCs in aktuellen Smartphones wächst auch die Geschwindigkeit: Der Strombedarf sinkt, wodurch die Hersteller die Taktraten erhöhen können, was dann wiederum mehr Leistung bedeutet. Samsung, Apple, Xiaomi und Co. freuen sich daher jedes Jahr über neue Rekorde, die sich gut vermarkten lassen. Um diese Performance zu messen, sind Benchmarks empfehlenswert - wie Antutu.
Dieser prüft die CPU- und GPU-Performance des SoCs im Smartphone. Außerdem wird die Leistung des Speichers unter die Lupe genommen. Alle einzelnen Punkte werden dann zu einer Formel zusammengefügt, die eine Punktzahl produziert. Je höher diese Punktzahl, desto schneller ist das Smartphone in diesem Benchmark. Außerdem liefert Antutu eine Datenbank mit, die die aktuell schnellsten Smartphones auflistet. Aktuell sind dies (Stand: Mai 2021):
Zwei Namen, die fehlen
Wer aufgepasst hat, wird bemerkt haben, dass mit Apple und Samsung die beiden größten Smartphone-Hersteller der Welt gar nicht vertreten sind. Dabei fehlt nicht viel zu einer Platzierung: Samsung schafft es mit dem Galaxy S21 Ultra auf den elften Platz mit 764.904 Punkten.
Wesentlich weiter abgeschlagen ist Apple. Aktuell bringt es etwa das iPhone 12 Pro Max auf 635.163 Punkte. Die anderen Varianten des iPhone 12 siedeln sich mit etwa 5 Prozent Abstand dahinter an. Allerdings ist der Vergleich nicht fair. Denn: Unter iOS wird aktuell noch Antutu v8 verwendet und nicht Antutu v9 wie unter Android. Außerdem nutzt das iPhone die hauseigene 3D-API Metal, während mit Android Vulkan als API zum Einsatz kommt. All dies verzerrt die Ergebnisse stark.
Benchmark vs. echtes Leben
Nicht zu vergessen ist, dass es sich bei den Werten um einen Benchmark handelt. Dieser lässt zwar gewisse Rückschlüsse auf die Performance zu, aber diese sind nicht in Stein gemeißelt. In der Vergangenheit kam es beispielsweise vor, dass Hersteller die CPU-Taktraten automatisch anziehen, sobald der Start eines Benchmarks erkannt wird. Dies verfälscht das "Real-World-Ergebnis" deutlich.
Weiterhin sollten Sie die Kaufentscheidung selten von der Performance abhängig machen. Ob Sie beispielsweise ein absolutes Top-Smartphone mit Snapdragon 888-SoC in den Händen halten oder ein Gerät aus der Mittelklasse, ist für die meisten Anwendungen unerheblich. WhatsApp und Co. würden heutzutage selbst auf einem Toaster problemlos mitspielen.
Wir würden Ihnen daher raten, sich zu fragen, ob Sie die Performance von extrem schnellen Smartphones wirklich benötigen. Wenn Sie mit dem Gerät nicht gerade spielen oder anderweitige, sehr leistungshungrige Apps nutzen, lautet die Antwort nämlich fast immer: nein. Einen Benchmark durchzuführen, kann nach dem Kauf trotzdem sinnvoll sein, um die Performance im Vergleich zu anderen Handys desselben Typs zu prüfen.