In den Wochen vor der Bundestagswahl dürften Cyberattacken und Falschinformationen im Netz erneut Hochkonjunktur haben. Die Behörden sind gewappnet.
Berlin (dpa) - Bundeswahlleiter Georg Thiel hält die Gefahr von Cyberangriffen zur Bundestagswahl für "hoch".
"Unsere Fachleute gehen allein im Bereich IT von etlichen potenziellen Risiken aus. Die Spanne aller theoretisch denkbaren Vorfälle ist entsprechend breit", sagte er der "Welt am Sonntag". "Zusammen mit Behörden wie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, dem Verfassungsschutz und dem Bundeskriminalamt haben wir aufwendige Vorkehrungen getroffen." Die Bundestagswahl ist am 26. September.
Es sei auch denkbar, dass gezielt Falschmeldungen verbreitet würden - etwa, dass die Wahllokale angeblich schon um 15.00 Uhr schließen würden. "Für solche Fälle haben wir mit wichtigen sozialen Medien und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten genaue Vorkehrungen getroffen und können schnell reagieren, um solche Meldungen richtigzustellen", sagte Thiel, der auch Chef des Statistischen Bundesamts ist. Die Teams in seiner Behörde und im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) seien im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 personell verstärkt worden.