Türen wie von Geisterhand öffnen und ungebetene Gäste aus der Ferne in die Flucht schlagen – mit digitaler Technik sichert ihr euer Zuhause und habt die eigenen vier Wände immer unter Kontrolle.
Die Sorge, Opfer eines Einbruchs zu werden, ist weitverbreitet. Zwar war in den vergangenen Jahren die Anzahl der Wohnungseinbrüche rückläufig und im Corona-Jahr ist sogar mit einem neuen Tiefstand zu rechnen, für die Opfer ist das aber nur ein schwacher Trost. Der psychologische und materielle Schaden ist groß. Geld, Schmuck und teure Mobiltelefone, Tablet-Computer und Digitalkameras – im Schnitt kostet ein Einbruch die Versicherungen rund 3.200 Euro.
Weil die Polizei nur jeden fünften Wohnungseinbruch aufklärt, ist Prävention das beste Mittel, um sich zu schützen. Mechanische Sicherungen, zum Beispiel einbruchhemmende Fenster und Türen ab der Widerstandsklasse RC2, stehen dabei an erster Stelle. Eine gute Ergänzung bieten Smart-Home-Systeme, die weitere Funktionen bieten und vor allem den Komfort erhöhen.
Intelligente Technik für Schloss und Riegel
Digitale Türschlösser beispielsweise kommen ohne herkömmlichen Schlüssel aus. In wenigen Minuten könnt ihr die Lösungen von Nuki oder Yale vor euren bestehenden Schließzylinder montieren und ab sofort eure Tür mit dem Smartphone öffnen. Verliert ihr euer Smartphone, sperrt ihr einfach den programmierten Schlüssel. Sowohl das Nuki Smart Lock 2.0 wie auch das Yale Linus Smart Lock bieten mit ihren Apps eine ständige Übersicht, welche berechtigten Personen euer Zuhause betreten oder verlassen.
Gleichzeitig könnt ihr Personen von unterwegs Gästezutritt gewähren. Beide Lösungen sind kompatibel mit Apple HomeKit, Amazon Alexa sowie Google Home und lassen sich mit einem Keypad erweitern. Dann könnt ihr das Schloss per Tastencode öffnen, wenn ihr euer Smartphone mal nicht zur Hand habt.
Auch für Türriegel, etwa an Schuppen oder Kellertüren, gibt es eine digitale Lösung. Das igloohome Smart Padlock ist ein intelligentes Vorhängeschloss, das ihr per Bluetooth oder PIN-Eingabe öffnen könnt. Das Schloss ist problemlos für den Einsatz im Außenbereich geeignet.
Mit intelligenten Kameras Haus und Garten überwachen
Ein bewährtes Mittel bei der Abwehr von Einbrechern sind Kameras. Die Überwachung kann zwar einen Einbruch nicht verhindern, dient aber der Abschreckung oder auch der Erkennung. Entscheidet ihr euch für eine smarte Kamera, behaltet ihr euer Zuhause per Smartphone immer in Echtzeit im Blick. Ihr könnt von unterwegs das Kamerabild zuschalten oder werdet automatisch benachrichtigt, wenn die Sensorik etwas Verdächtiges bemerkt.
Die Netatmo Smarte Außenkamera verfügt darüber hinaus noch über eine Alarmsirene, Infrarot-Nachtsicht und eine Beleuchtung, die euch nachts den Weg zeigt. Die künstliche Intelligenz der Kamera kann unterscheiden, ob die registrierten Bewegungen von einem Menschen, einem Tier oder einem Fahrzeug stammen und so Fehlalarme vermeiden, wenn beispielsweise nur Nachbars Katze ums Haus schleicht.
Auch die eufyCAM 2 von Anker verfügt über eine solche Technologie, die Wesentliches von Unwesentlichem unterscheidet. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder Sonnenschein im Hintergrund sind Personen gut zu erkennen. Praktisch: Eine eingebaute Mikro-Lautsprecher-Kombi ermöglicht euch eine unkomplizierte Kommunikation mit Besuchern vor eurer Tür. So könnt ihr Freunden vor der Haustür ganz unkompliziert sagen, dass sie direkt in den Garten kommen sollen, dem Postboten den gewünschten Ablageort für euer Paket mitteilen oder auch ungebetene Gäste durch direkte Ansprache erschrecken. Anker eufyCAM 2 gibt es im Set mit wahlweise zwei, drei oder vier kabellosen Kameras.
Je nach Begebenheiten ersetzt die Logitech Circle View den Blick von mehreren Kameras. Die Glasoptik ermöglicht ein Sichtfeld von 180 Grad und damit eine gute Rundumsicht – dank Infrarot-Technik auch nachts. Während die Lösungen von Anker und Netatmo im Smart Home auch mit Amazon Alexa und Google Home arbeiten, ist die Circle View nur mit Apple HomeKit kompatibel.
Ganz gleich, für welches Kamera-Modell ihr euch entscheidet, achtet darauf, nur Bereiche zu filmen, die zu eurem Grundstück gehören. Außerdem ist es notwendig, schriftlich auf die Kameraüberwachung hinzuweisen. So haben alle Besucher die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie das überwachte Grundstück betreten wollen oder nicht. Das Hinweisschild dient außerdem als Abschreckung für potenzielle Einbrecher.
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Fenster und Räume mit smarter Technik sichern
Wenn ihr euer Smart Home mit dem Apple HomeKit steuert, könnt ihr den Eve Window Guard einbinden. Die Fenstersensoren erkennen Einbruchversuche und schalten unverzüglich alle verknüpften Lampen an, um die ungebetenen Gäste vor eurem Zuhause zu verunsichern – ganz unabhängig davon, ob ihr zu Hause seid oder nicht. Dabei kann die Sensortechnologie unterscheiden, ob nur ein Fußball an die Scheibe prallt oder sich jemand mutwillig am Fenster zu schaffen macht.
Sollte doch jemand den Schritt in eure vier Wände wagen, dann könnt ihr diesen Vorfall direkt an euer Smartphone melden. Der Fibaro Motion Sensor ist ein HomeKit-fähiger, kabelloser Multi-Sensor, der Bewegung, Licht und Temperatur erkennt. Ihr könnt die kleine, weiße Kugel überall platzieren oder fest montieren. Ein integrierter Beschleunigungssensor erkennt Manipulationen. Dank Bluetooth Low Energy bleibt der Bewegungsmelder bis zu zwei Jahre ohne Batteriewechsel in Betrieb.
Tipp: Wenn ihr euer Smart Home mit intelligenter Sicherheitstechnik ausstatten wollt, könnt ihr günstige Kredite oder Zuschüsse durch die KfW in Anspruch nehmen. Insgesamt neun Fördermaßnahmen – vom Fenster- und Türensensor über die Lichtsteuerung bis zu Überwachungskameras – stehen zur Auswahl.