Geht in Brandenburg bald das Trinkwasser aus? Das legt ein "Frontal21"-Bericht über das neue Werk von Tesla in Grünheide nahe. Auftakt für einen Schlagabtausch der Redaktion mit Tesla-Chef Elon Musk.
Berlin (dpa) - In der Debatte um das im Bau befindliche Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin ist der Streit zwischen dem TV-Magazin "Frontal21" und Konzern-Chef Elon Musk in eine neue Runde gegangen.
Nach einer Medienschelte von Musk via Twitter gegen das ZDF-Magazin "Frontal 21" am Mittwoch forderte die Redaktion den Top-Manager am Donnerstag auf, sich einem Interview zu stellen.
In der Sache geht es um die Frage, wie viel Wasser das neue Werk für den Bau von Elektroautos und den dazugehörigen Batterien verbraucht. In dem von Musk kritisierten Beitrag des Magazins hatte der Chef des Wasserverbandes Strausberg-Erkner, André Bähler, gesagt, die Trinkwasserversorgung werde "auf dem Gabentisch der Wirtschaftspolitik geopfert".
Das Unternehmen bestreitet, dass es durch die Tesla-Produktion zu Einschränkungen beim Trinkwasser kommen werde und beruft sich dabei auf Gutachten von Experten. Auch Musk persönlich bestritt mögliche Wasserprobleme. "Im Grunde sind wir nicht in einer sehr trockenen Region. Bäume würden nicht wachsen, wenn es kein Wasser gäbe", sagte Musk. "Ich meine, wir sind ja hier nicht in der Wüste."
Tesla veranschlagt für das Werk - bei voller Auslastung von 500.000 Fahrzeugen - einen maximalen Wasserverbrauch von 1,4 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Der Wert wurde durch Wassersparmaßnahmen um 30 Prozent gesenkt. Das ist der geschätzte Maximalbedarf unter ungünstigsten Konditionen, im regulären Betrieb soll der Verbrauch deutlich niedriger sein.
Vor der Interview-Anfrage an Musk via Twitter hatte Musk am Mittwochabend getwittert: "„Wow, shame on ZDF Info!“ (deutsch: Schämt euch, ZDF Info!)". Er bezog sich dabei auf einen Beitrag im Blog "Tesmanian", in dem eine angeblich fehlerhafte Berichterstattung durch das ZDF kritisiert wurde.