Im Frühling startet die Natur neu durch. Ein guter Zeitpunkt, auch den Computer einmal aufzuräumen. So wird der Mac wieder schön, schlank und flott.
Ein gelegentlicher Neustart des Rechners hilft gegen viele Probleme. Doch ab und zu lohnt sich eine etwas gründlichere Pflege der Hard- und Software. Zu den wichtigsten To-dos zählt das Aufräumen der Festplatte. Das lohnt sich vor allem bei Macs mit SSD, da diese bei nur noch wenigen freien Gigabyte ausgebremst werden. Doch dazu später.
KOMPLETTES BACKUP ERSTELLEN
Bevor ihr euch mit dem digitalen Handfeger ans Werk macht, solltet ihr ein Time-Machine-Backup erstellen. Einfach zur Sicherheit, falls ihr beim Aufräumen versehentlich etwas „zu gründlich“ seid. Mit einem Backup stellt ihr gelöschte Dateien im Handumdrehen wieder her.
Ein Time-Machine-Backup erstellt ihr ganz einfach, indem ihr eine neue, externe Festplatte am Rechner anschließt. macOS fragt euch, ob ihr die Festplatte zur Sicherung verwenden wollt und ihr klickt einfach auf Als Backup-Volume verwenden. Wie ihr optimal eure Daten mit Time Machine sichert erfahrt ihr hier.
In Systemeinstellungen unter Time Machine findet ihr noch weitere Optionen für eine Sicherung. Beispielsweise könnt ihr mithilfe einer Netzwerk-Festplatte, auch NAS genannt, ganz bequem drahtlos und automatisch alle Daten regelmäßig sichern. Passende Festplatten – von kompakt für unterwegs bis vielseitig für zu Hause – findet ihr bei uns im Shop.
MEHR PLATZ BEDEUTET MEHR GESCHWINDIGKEIT
Vielleicht könnt ihr euch noch daran erinnern, wie flott euer Mac noch direkt nach dem Kauf war. Der Verlust an Geschwindigkeit liegt nicht zuletzt daran, dass sich der Speicher mit der Zeit füllt. Stellt euch die SSD wie einen riesigen Parkplatz vor. Jede Zelle ist entweder belegt oder voll. Bei einem leeren Parkplatz müsst ihr nicht lange nach einem Stellplatz suchen. Wenn aber nur ein paar Lücken frei sind, braucht man durchaus ein paar Runden.
So ähnlich verhält es sich auf eurem Mac: je voller die SSD, desto länger muss das System suchen. Eine gute Richtlinie ist, 25 Prozent der Kapazität frei zu halten. Bei einem Mac mit 120 Gigabyte wären das also 30 Gigabyte. Wie viel Platz ihr noch habt, erfahrt ihr mit einem Klick auf das Apfel-Symbol und Über diesen Mac. Schaut hier unter Festplatten.
Die Festplatten-Übersicht ist ein guter Startpunkt für die Kehrwoche. Mit einem Klick auf Verwalten springt ihr gleich in den integrierten Aufräum-Helfer. Direkt zum Start zeigt euch macOS ein paar Hinweise, mit denen ihr schnell Platz spart. Der Punkt Chaos reduzieren bedeutet schlicht und einfach: alte Dateien löschen. Die Liste auf der linken Seite hilft euch dabei. Klickt euch von oben nach unten durch und löscht die Daten, die ihr nicht mehr braucht.
Spannend ist unter anderem die Kategorie iOS-Dateien. Hier seht ihr sämtliche Updates und Backups eurer iOS- und iPadOS-Geräte. Vor allem Updates nehmen schnell viel Speicher in Beschlag und können ruhig gelöscht werden. Aber Vorsicht: Nicht eure iPhone- oder iPad-Backups löschen!
Ebenfalls lohnend ist die Kategorie Programme. Denn Apps verbrauchen schnell mehrere Gigabyte. Ihr könnt bequem alte Programme mit einem Klick rausschmeißen. Der letzte Klick ist links auf Papierkorb, um die Daten tatsächlich zu löschen.
BESSER OHNE AUTOSTART
Eine App, die ihr eigentlich immer braucht, könnt ihr in den Systemeinstellungen und Benutzer & Gruppen für euer Konto als Anmeldeobjekt festlegen. Doch je mehr Autostart-Objekte aktiv sind, desto langsamer der Rechner. Entfernt hier großzügig alles was ihr nicht braucht. Viele Anwendungen nisten sich selbstständig hier ein und bremsen den Start des Rechners. Mit einem gelben Dreieck markierte Objekte deuten auf Apps, die nicht mehr installiert sind. Raus damit!
Neben den Anmeldeobjekte verstecken sich noch weitere, Programme die selbstständig starten in:
– /Users/[EuerBenutzername]/Library/LaunchAgents
– /Library/LaunchAgents
– /Library/LaunchDaemons
Zu /Users/[EuerBenutzername]/Library/ kommt ihr über den Finder. Drückt die [option/⌥]-Taste und klickt auf Gehe zu und Library im Menü. Zu den anderen beiden Objekten gelangt ihr ebenfalls über das Gehe-zu-Menü, jedoch den Eintrag Computerund dann Macintosh HD.
Die Einträge hier muten auf den ersten Blick kryptisch an, wenn ihr aber den ersten Teil des Namens ignoriert (zum Beispiel das „com“ vor „com.microsoft.update.agent.plist“), seht ihr schnell, wozu die Datei gehört. Im Beispiel handelt es sich um eine Starthilfe für ein Programm, das nach Updates für Microsoft-Anwendungen sucht. Löscht ruhig großzügig. Braucht ein Programm einen automatischen Start im Hintergrund, wird dieser später wieder selbstständig eingefügt.
ÜBERPRÜFEN, NEUAUFBAUEN UND AUFRÄUMEN
An viele weitere, verstaubte System-Ablagen kommt ihr gar nicht ohne weiteres ran. Zum Glück gibt’s Programme, die die Arbeit für euch übernehmen. Unser Tipp: Onyx. Die Anwendung gibt’s unter anderem für macOS Mojave, macOS Catalina und macOS Big Sur.
Wenn ihr die App installiert und entsprechend des Hinweises beim Start konfiguriert habt, öffnet ihr diese erneut und klickt oben auf Optimieren. Wählt unten Standard und setzt zusätzlich noch einen Haken bei Spotlight-Index neu aufbauen und aktualisieren. Startet den Prozess unten rechts mit Ausführen. Wenn der Rechner wieder hochgefahren ist, schaut ihr am besten nochmal in den Systemeinstellungen unter Softwareupdate, ob es hier noch Aktualisierungen gibt und lasst auch diese durchlaufen.
EINMAL FEUCHT DURCHWISCHEN!
Nach dem Neustart braucht der Mac noch einen Moment, um soeben gelöschte Datenbanken wieder frisch und neu zu generieren. Wartet also ruhig eine halbe Stunde, bis ihr das Resultat prüft. In der Zwischenzeit könnt ihr euch langsam dem Äußeren widmen. Fangt mit dem Display an. Vorsicht: Verzichtet hier auf haushaltsübliche Putzmittel und wischt am besten mit einem leicht feuchten Mikrofasertuch den groben und mit einem trockenen Tuch die Streifen weg. Etwas einfacher geht’s mit dem Networx Display-Reinigungsset.
Für Tastatur und Gehäuse schaltet ihr den Mac am besten aus. Nehmt erneut ein Mikrofasertuch, für Tastatur und Gehäuse könnt ihr herkömmlichen Glasreiniger einsetzen. Wichtig, um Schäden zu vermeiden: Sprüht den Reiniger vorher auf das Tuch und nicht direkt auf die Tastatur! Die Ports bekommt ihr mit Druckluftspray am besten fusselfrei, alternativ funktionieren auch trockene Ohrenstäbchen hervorragend.
PROFIS FÜR DIE INNEREN WERTE
Nach mehreren Jahren Verwendung kann sich eine professionelle Reinigung des Innenlebens lohnen. Da der Lüfter ständig kühle Luft ansaugt, gelangen permanent auch Staubpartikel, Flusen, Haare und Krümel ins Innenleben eures Rechners. Das hat zwar keine direkten Folgen wie Kurzschlüsse, verringert jedoch mit der Zeit die Kühlleistung. Schnell klingt euer Rechner selbst bei einfachen Aufgaben so, als wäre er kurz vorm Abheben. Zum Glück ist eine Reinigung im Inneren kein großer Aufwand, sollte jedoch von einem Fachmann ausgeführt werden. Unsere GRAVIS Techniker helfen euch gern.