Die großen Netzbetreiber bieten in Zukunft keine 3G Mobilfunknetze mehr an. Dieser Artikel erläutert ausführlich, was das für die Nutzer und deren Kommunikation bedeutet.
Die großen Mobilfunkanbieter fokussieren sich aktuell auf zwei Aufgaben: den Ausbau ihrer 4G Netze und den Aufbau eines 5G Netzes. Das liegt unter anderem daran, dass die Bundesnetzagentur vorgeschrieben hat, dass bis Ende 2020 in Gesamtdeutschland mindestens 98% der Haushalte mindestens 50 Mbit/s an Internetgeschwindigkeit zur Verfügung haben müssen.
Bis Ende 2022 müssen die Mobilfunkanbieter sogar mindestens 100 MBit/s anbieten. Dies ist mit der 3G Technologie nicht zu leisten, da sie höchstens 42 MBit/s bereitstellen kann. Deswegen werden die 3G Frequenzen in Zukunft nicht mehr angeboten, sondern dienen dazu, den Ausbau von 4G und 5G Netzwerken zu unterstützen.
Alle Fragen zum Ende von 3G:
Wann endet 3G endgültig?
Als einziger der großen Mobilfunkanbieter hat Vodafone konkret gesagt, wann die 3G Technologie endgültig Geschichte sein wird. Das wird ab dem 30. Juni 2021 der Fall sein. In den Verträgen, die die Telekom seit 2017 abgeschlossen hat, wird angekündigt, dass eine Abschaltung von 3G zum 31. Dezember 2020 möglich sein könnte. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass dieses Datum eingehalten werden kann. Stattdessen ist es wahrscheinlich, dass die Telekom ihre 3G Frequenzen Ende 2021 nicht mehr bereitstellen wird.
Es ist zu erwarten, dass der Umbau bei O2 etwas länger dauern wird. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Anbieter mit dem Aufbau eines 5G Netzwerkes noch ganz am Anfang steht. Der Beginn der neuen Technologie ist für das vierte Quartal angedacht und soll zunächst auf fünf deutsche Großstädte beschränkt sein. Darum wird die 3G Technologie vermutlich noch bis Ende 2022 von O2 angeboten, bevor es endgültig abgeschaltet wird.
Mit dem Notebook online gehen
Gerade für Geschäftsleute ist es wichtig, dass ihr Notebook über ein integriertes Modem verfügt. Hierdurch können sie leicht eine Internetverbindung herstellen und sind räumlich unabhängig. Wenn das Notebook bereits älter als 5 Jahre ist, enthält es vermutlich nur ein UMTS-Modem, dass höchstens für 3G geeignet ist. Wer nicht genau weiß, ob sich im eigenen Notebook ein LTE-Modem befindet, aber definitiv mit einer LTE fähigen SIM-Karte arbeitet, kann einen einfachen Test durchführen und versuchen, über die Karte online zu gehen. Wenn das Modem sich mit der SIM-Karte in ein 4G Netzwerk einloggt, ist es für 4G geeignet.
Wenn dieses Vorgehen nicht funktioniert oder keine geeignete SIM-Karte zur Verfügung steht, hilft nur noch eine umfassende Recherche. Es ist zu klären, welche WWAN-Karte (Wireless Wide Area Network) in dem jeweiligen Netbook zu finden ist. Das ist über das Tool AIDA64 leicht möglich. Die "Extreme for home" Version ist besonders praktisch. Diese analysiert die in einem Notebook vorhandene Hardware und zeigt unter "Netzwerk" an welche WWAN-Karte sich in einem Notebook befindet.
In einigen Fällen können sich die Nutzer eine solche aufwendige Recherche sparen. Immerhin kann schon der Name einer Karte Aufschluss darüber geben, ob sie eine UMTS-, HSPA- Oder LTE-Karte ist. Wenn der Name der Karte bei einer Suchmaschine eingegeben wird, erscheinen häufig nützliche Ergebnisse. Wenn die jeweilige Karte nicht für LTE geeignet sein sollte, ist es ratsam, einen Ersatz anzuschaffen. Online stehen viele nützliche Einbauanleitungen zur Verfügung.
Trotz 3G-Abschaffung mit älteren Notebooks ins Internet
Grundsätzlich ist es möglich, auch nach der Abschaltung von 3G mit älteren Notebooks ins Internet zu gehen. Besonders einfach gelingt dies, wenn ein LTE fähiges Smartphone zur Verfügung steht, das einen großen Datentarif mitbringt. In diesem Fall kann aus dem Smartphone ein WLAN Hotspot gemacht werden, auf den das Notebook dann zugreift. Entsprechende Einstellungen können im Einstellungsbereich über "Verbindungen -> Mobile Hotspot und Tethering" vorgenommen werden. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, den Namen des lokalen WLANs zu verändern und ein neues Zugangspasswort festzulegen. Das mitgelieferte Passwort ist nämlich häufig lang und schwer zu merken.
Sobald die gewünschten Einstellungen vorgenommen wurden, kann der Hotspot über die Schnelleinstellungen jederzeit ein- und ausgeschaltet werden. Das Notebook registriert den Hotspot als neues WLAN. Entsprechend ist es nötig, sich bei diesem anzumelden und das ausgewählte Passwort anzugeben.
Einen mobilen LTE-Router einsetzen
Ein mobiler LTE-Router bietet sich für alle an, die ein separates Gerät zur Verfügung haben möchten oder mit einer separaten SIM-Karte arbeiten. Ein solcher Router ist in etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel und macht es möglich, über eine SIM-Karte ins Internet zu gehen. Ein solches Gerät verfügt über einen eigenen Akku, weswegen es nicht zwingend notwendig ist, eine Steckdose zur Verfügung zu haben.
Es gibt Modelle wie das Huawei E5576-320 4G oder D-Link DWR-932, die für 50 € beziehungsweise 60 € zu haben sind. Sobald der Router in Betrieb genommen wird, lässt er ein WLAN entstehen, auf dass das Notebook zugreifen kann. Über einen solchen Router ist es grundsätzlich möglich, bis zu 16 verschiedene Geräte parallel ins Internet zu bringen. Ebenso ist es kein Problem, eine Verbindung mit dem Ladekabel herzustellen und somit dafür zu sorgen, dass eine dauerhafte Internetverbindung besteht. Mittlerweile gibt es Router, die auch die 5G Technologie unterstützen.
In den meisten Fällen kann die alte SIM-Karte weiterverwendet werden. Ein Austausch ist nur dann erforderlich, wenn das alte Modell LTE nicht unterstützt. LTE-Router arbeiten üblicherweise mit Mini-SIM. Wenn eine kleinere Karte verwendet wird, muss ein geeigneter Adapter angeschafft werden, um sie zusammen mit dem Router verwenden zu können. Ein solcher Adapter ist teilweise schon ab 2 € zu haben, was deutlich günstiger als ein Tausch der SIM-Karte ist.
Optimal auf LTE und 5G vorbereitet
Der Wechsel von 3G auf LTE ist mit wenig Aufwand möglich. Nur wenn das bisher verwendete Smartphone LTE nicht unterstützt, wird ein Austausch nötig. Je nachdem, bei welchem Anbieter man ist, bleibt bis Mitte 2021 oder darüber hinaus Zeit, sich auf die neuen Technologien vorzubereiten. Sobald 3G erst einmal weg ist, bleibt ansonsten nur noch die Nutzung des 2G Netzwerks. Das ist für Telefonate oder SMS ausreichend, für alle weiteren Aufgaben fehlt jedoch die notwendige Bandbreite. Bei allen Entscheidungen sollte berücksichtigt werden, dass bald 5G der Standard sein wird. Es kann daher sinnvoll sein, LTE zu überspringen und sich direkt auf die Nutzung von 5G vorzubereiten. Entsprechende Geräte sind zwar etwas teurer, können dafür aber deutlich länger genutzt werden.