Übersetzungsdienste im Internet arbeiten schnell und zuverlässig. Welche Webseiten dabei besonders gute Resultate erzielen, erforschen wir jetzt.
Google, DeepL - oder Bing?
Jeder kennt wohl den Google Translator. Er übersetzt schnell und in zahlreiche Sprachen, aber in den letzten Jahren konnten die Konkurrenten eng aufschließen. DeepL beispielsweise kommt aus Deutschland und setzt maschinelles Lernen für besonders gute Resultate ein und auch Bing ist inzwischen sehr ausgereift. Den Fokus legen wir aufgrund ihrer Popularität in den folgenden Zeilen dennoch auf Google und DeepL.
Übersetzen mit Google
Mit dem Ruf des Google Translators ist es nicht zum Besten bestellt, was aber auch daran liegt, dass ein Großteil dieses Images auf der Performance vor vielen Jahren basiert. Heute ist der Übersetzer, den Sie unter https://translate.google.com/?hl=de finden, wesentlich ausgereifter.
Komplette Sätze in ansprechender Qualität in andere Sprachen zu übertragen, stellt das Programm heute nicht mehr vor Probleme. Ein großer Pluspunkt ist auch die Anzahl der Sprachen: Wer gerne von Schwedisch nach Vietnamesisch übersetzen möchte, bekommt mit diesem Tool die Gelegenheit dazu. Andere können das nicht oder nur eingeschränkt.
Die besten Resultate erhalten Sie erwartungsgemäß in populären, meist europäischen Sprachen. Englisch, Spanisch, Französisch und dergleichen sind in einfachen Sätzen nicht von manuellen Übersetzungen zu unterscheiden. Die Verwendung eines neuronalen Netzwerkes hilft dabei, auch mehrere Sätze in Bezug zu setzen, was der Qualität zugutekommt.
Einfach im Alltag
Ein weiterer Pluspunkt des Google Translators ist die einfache Nutzbarkeit. Sie geben den Text in einem Feld auf der linken Seite ein und rechts erscheint die Übersetzung. Die Zielsprache wählen Sie nach Belieben aus einem sehr umfangreichen Sortiment aus. Bei der Ausgangssprache erkennt die Software meist automatisch, um was es sich handelt - und falls nicht, können Sie auch hier manuell nachhelfen. Indem Sie eine Übersetzung korrigieren, helfen Sie Google außerdem, den Dienst langfristig zu verbessern.
Praktisch ist die Fähigkeit, komplette Dokumente in vielen unterschiedlichen Formaten hochzuladen. Von verbreiteten Varianten wie DOCX bis zu seltener für Text genutzte Dateitypen wie XLSX ist alles dabei. Auch Formatierungen berücksichtigt das Werkzeug. Für iOS und Android gibt es außerdem praktische Apps für die Nutzung unterwegs.
Vor- und Nachteile des Google Translators
Vorteil
Sehr umfangreiches Sprachsortiment
Vorteil
iOS- und Android-Apps verfügbar
Vorteil
Einfache Nutzbarkeit an jedem Gerät
Vorteil
Unterstützt Upload von Dokumenten
Vorteil
Alle Dienste komplett kostenlos
Vorteil
Sehr gute Qualität in vielen Sprachen
Nachteil
Verbesserungsbedarf in "exotischen" Sprachen
Übersetzen mit DeepL
Bei DeepL lagen die Prioritäten seit Beginn der Entwicklung in Köln anders: Qualität steht hier im Vordergrund. Der Dienst wird von professionellen Anwendern bevorzugt und steht daher auch in einer kostenpflichtigen Variante bereit. Im Moment werden, im Vergleich zu Google, nur wenige Sprachen unterstützt: Chinesisch, Polnisch, Japanisch, Russisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Niederländisch und Italienisch. Für den alltäglichen Gebrauch eines Europäers ist das ausreichend, aber mit Google bislang nicht konkurrenzfähig.
Kostenlos können Sie außerdem nur 5.000 Zeichen in einem einzigen Vorgang übersetzen lassen. Zum Vergleich: Bis zu dieser Stelle hat dieser Artikel etwa 3.000 Zeichen. Wirklich umfangreiche Textmengen können Sie also ohne Bezahloption nicht übersetzen. Alternativ übersetzen Sie den Text einfach Stück für Stück, was allerdings bei sehr langen Dokumenten aufwendig sein kann.
Bezahlen oder nicht?
Praktisch ist ein Programm von DeepL, das Sie herunterladen und damit Text in Anwendungen und Webseiten übersetzen können. Es bietet dieselbe Nutzeroberfläche wie die Webseite, sodass der Umstieg leichtfällt. Auch hier existiert jedoch die Restriktion der 5.000 Zeichen.
Abhilfe schafft das Abonnement des Dienstes: Das Preisgefüge ist gestaffelt und beginnt bei 5,99 Euro und endet bei 39,99 Euro pro Monat. Wenn Sie sich zunächst von der Qualität des Dienstes überzeugen möchten, starten Sie einen Probemonat, der in allen Varianten verfügbar ist - außer der Ultimate-Version.
Da DeepL viel Rechenleistung für seine Übersetzungen fordert, muss eine Internetverbindung verfügbar sein, auch wenn Sie das Windows-Programm nutzen. Apps für iOS und Android gibt es auch, allerdings sind dies nur Wrapper für die Webseite und keine "echten" Apps, wie sie Google oder auch Microsoft anbieten.
Und die Konkurrenz?
Die anderen schlafen nicht: Der Bing Translator entspricht im Wesentlichen Googles Angebot, allerdings nutzt Microsoft natürlich eine eigene Übersetzungsengine. Apps für iOS und Android existieren auch hier und die Qualität der Übersetzungen rangiert auf dem Niveau von Google. Es spricht nichts dagegen, diesen in den Jahren gereiften Dienst auszuprobieren.
Zu nennen wäre auch der PONS Übersetzer aus dem gleichnamigen Verlagshaus. Diese Software übersetzt selbst, aber greift bei Bedarf auf die DeepL-Dienste zurück - keine schlechte Idee, um die Qualität zu verbessern. Außerdem gibt es noch Lingenio und Promt: Diese beiden Dienste unterstützt PONS ebenfalls, sodass Sie einen Text bei mehreren Anbietern zugleich übersetzen können. Anschließend wählen Sie das beste Resultat.
Soll es quelloffen sein, steht etwa LanguageTranslator für Windows-PCs bereit. Interessant ist auch die App " Foto übersetzen+ Kamera Scan": Damit machen Sie Fotos mit dem Smartphone und übersetzen darin enthaltenen Text. Nützlich für Schilder, Speisekarten & Co.!