Die bekannte XPS-Reihe von Dell erfährt mit dem XPS 13 9300 ein Update. Wir haben uns das Business-Notebook genauer angesehen.
Evolution statt Revolution
Äußerlich ist das Dell XPS 13 9300 sofort als solches zu erkennen: Die schmalen Displayränder, die Dell 2015 marketingwirksam als "Infinity-Display" auf den Markt brachte, sind nach wie vor ein Blickfang. Zu umfangreich fallen die Unterschiede daher auch nicht aus, denn das Konzept scheint bereits ausgereift - aber hier und da konnten die Ingenieure dann doch noch für Verbesserungen sorgen.
Behutsame Displayaufwertung
Unter andrem ist der Bildschirm nun an allen vier Seiten gleich schmal. Durch die Webcam-Technik, die im unteren Segment integriert wurde, hatte das Notebook dort noch einen dickeren Rahmen zu bieten. Jene Webcam ist nun nach oben gewandert, der schmale Rand blieb aber trotzdem erhalten. Die Diagonale ist minimal auf 13,4 Zoll gewachsen, außerdem hat sich auch Dell dem Trend zu 16:10-Displays unterworfen. Entsprechend gibt es das Gerät mit zwei Auflösungen in diesem Format zu kaufen:
• Als UHD-Modell mit 3.840 * 2.400 Pixeln…
• … und als Full-HD-Notebook mit 1.920 * 1.200 Pixeln.
Außerdem dürfen Sie wählen, ob Sie Touch-Bedienung brauchen oder nicht.
Diagonale und Auflösung ergeben eine hohe Pixeldichte von 338 ppi, dazu kommen ein hoher Kontrast und eine Helligkeit von etwas mehr als 450 cd/qm. Auch bei starker externer Beleuchtung - etwa im Freien - erkennen Sie also den Displayinhalt. Bei der Farbraumabdeckung schneidet der Bildschirm nur durchschnittlich ab, aber es ist eben auch kein Notebook für Grafiker. Insgesamt werden Sie kaum ein vergleichbares Display in dieser Größenordnung finden.
Ice Lake sorgt für Performance
Im Dell XPS 13 9300 arbeitet ein Intel Core i7, der aus der mittlerweile 10. Generation der Core-Prozessoren des Unternehmens stammt und auf den Namen Ice Lake hört. Während typische Office-Anwendungen nur wenig von der neuen Generation profitieren, sorgt die neue Iris-Plus-GPU dafür, dass vor allem Multimediaanwendungen viel mehr Performance bekommen. Dazu gehören etwa Fotobearbeitung, Rendering, Videobearbeitung oder auch Spiele. Mit der SSD-Festplatte, die via PCIe angebunden ist, bekommt die CPU auch die dafür benötigten Daten wesentlich schneller als zuvor zugeschaufelt.
Gutes Design begünstigt Performance
Es ist immer eine Gratwanderung, moderne Notebooks ansprechend zu designen, aber gleichzeitig die Temperaturen nicht aus dem Auge zu verlieren. Beim Dell XPS 13 9300 hat der Hersteller offenbar gute Arbeit geleistet: Auch bei hoher Last über einen längeren Zeitraum bleiben die Temperaturen unterhalb der kritischen Grenze von 100° Celsius. Das heißt, dass die CPU sich nicht selbstständig drosseln muss und Sie als Anwender wirklich die Leistung bekommen, die auch auf dem Datenblatt steht.
Der Lüfter tritt hingegen leider schon bei recht geringer Last in Aktion - allerdings ist sein Geräusch kaum wahrnehmbar, in einem typischen Bürosetting dürften Sie ihn wahrscheinlich gar nicht hören. Heiß wird das Gerät bei der Arbeit dennoch, aber nur im weit oberen Bereich der Tastatur und nicht dort, wo Ihre Hände normalerweise aufliegen. Die Arbeit mit dem Dell XPS 13 9300 wird durch Ice Lake als Hitzkopf in diesen Fällen nicht eingeschränkt.
Angenehm gering fällt das Gewicht aus, mehr als 1.275 Gramm bringt das Gerät nämlich nicht auf die Waage. Erwarten können Sie ungefähr acht Stunden Laufzeit. Der Verbrauch liegt dabei durchschnittlich unterhalb von 7 Watt, was für ein Notebook mit einem UHD-Display eine Seltenheit ist. Die Stromsparmechanismen in der neuen CPU dürften dafür verantwortlich sein. Schön: Das Netzteil ist sehr flach, sodass Sie es sogar in kompakten Notebooktaschen transportieren können, ohne dass der Stoff ausbeult.
Thunderbolt oder nichts
Am Dell XPS 13 9300 finden Sie ausschließlich USB-C-Anschlüsse und diese sind allesamt mit Thunderbolt 3 kompatibel. Eine Ausnahme ist der Audioanschluss sowie der Kartenleser für microSD-Karten. Allerdings hat Dell ein wenig bei der Anzahl der USB-C-Verbindungen gespart. Das heißt, dass Sie etwa beim Anschluss eines externen Displays, einer Festplatte und der Verbindung mit dem Ladegerät eine Lösung in Form einer Dockingstation brauchen werden. Ganz nett: Ein Adapter für USB-C auf USB-A ist im Lieferumfang enthalten, sodass ältere Geräte kein Problem mit dem Notebook bekommen.
Die 1 TB große SSD-Festplatte wird, wie bereits erwähnt, über PCIe angebunden und ist damit signifikant schneller als SATA-Modelle. Wi-Fi 6 wird als Standard ebenfalls schon unterstützt, wenngleich dies in den meisten Netzwerken zu Hause noch keine Rolle spielen sollte. Übrigens können Sie auch ungefähr 100 Euro sparen, wenn Sie sich mit 512 GB Speicherkapazität zufriedengeben.
Die Tastatur fällt, Dell-typisch, sehr gut aus: Die Tasten sind für ein Notebook dieser Dimensionen angenehm groß. Der Tastenanschlag ist allerdings recht knackig - was für einige Menschen ein Vorteil und für andere ein Nachteil ist. Die glasgeschützte Oberfläche des Touchpads sorgt für angenehmes Gleiten mit den Fingern, die Tasten reagieren - wie bei der Tastatur - eher auf mehr als weniger Kraft.
Fazit: ein Notebook für Arbeitstiere
Die Performance stimmt, das Display lässt keine groben Schwächen erkennen, die Akkulaufzeit reicht aus und die Verarbeitung ist fabelhaft. Zusammen mit dem geringen Gewicht und der damit verbundenen, einfachen Mobilität handelt es sich auch beim diesjährigen Dell XPS 13 9300 um ein hervorragendes Notebook für anspruchsvolle Anwender. Günstig ist der Spaß aber nicht, in unserer Ausführung kratzen wir bereits an der Grenze zu 2.000 Euro.