1. Neues, altes Design
Denn auf den ersten Blick sieht das neue iPhone wieder genau wie sein Vorgänger aus. Der auch schon wie sein Vorgänger aussah, der auch wie sein Vorgänger aussah, der wie sein Vorgänger aussah. Seit dem iPhone X von 2017 hat Apple nichts an der generellen Optik verändert. Das wäre an sich nicht so schlimm, wenn denn das ursprüngliche Design schon gut genug gewesen wäre. Aber 2020 immer noch mit einer riesigen Notch (Bildschirmeinbuchtung) auf den Markt zu kommen. Das wirkt mir einfach zu altbacken.
2. Apple reduziert das Zubehör auf das absolute Minimum
Bis 2030 plant Apple, klimaneutral zu werden. Das bedeutet: Recycelte Materialien, weniger Verpackung – und weniger Zubehör. Dass Apple jetzt keine EarPods mehr in die Packung legt, damit kann jeder leben, denke. Die Ansprüche an Musikqualität sind höher geworden und wer ein iPhone für 800 Euro kauft, hat in der Regel noch etwas für ein gescheites Paar Kopfhörer übrig.
Den Verzicht auf ein Netzteil im Lieferumfang sehe ich hingegen als problematisch. Apple argumentiert, dass praktisch jeder schon Massen an USB-Ladegeräten zu Hause hat. Das mag sein, doch damit verschweigt das Unternehmen zwei wichtige Tatsachen. Erstens hat das iPhone eine 20-Watt-Schnellladefunktion. Diese ist jedoch nur mit einem entsprechend starken Netzteil möglich. Wer also nicht spezifisch ein Ladegerät für das iPhone 11, ein neueres iPad oder ein MacBook hat, kann das iPhone 12 wahrscheinlich nicht schnell laden. Zweitens liefert Apple mit dem iPhone 12 ein USB-C- auf Lightning-Kabel. Die meisten USB-Ladegeräte haben jedoch weiterhin einen USB-A-Ausgang. Um das Kabel zu nutzen, ist es also zwingend notwendig, ein dazu passendes Ladegerät zu kaufen. Dieses bietet Apple natürlich praktischerweise direkt als Zubehör für läppische 24,35 Euro an.
3. Gibt Apple die Aufholjagd auf?
Im vergangenen Jahr habe ich das iPhone 11 als „Modellpflege“ bezeichnet, da es kaum neue Funktionen gab, die der Rede wert waren. Beim iPhone 12 kann ich diese Kritik nur wiederholen. Die einzige Neuerung, die Apple meines Erachtens wirklich viel Ingenieurskunst abverlangt hat, ist 5G. Doch da ich in einem Land wohne, das für seine notorisch zurückgebliebene Netzabdeckung und -qualität bekannt ist, gebe ich zumindest dieses und nächstes Jahr nicht viel auf den neuen Funkstandard.
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