Der große Nachteil an Akkus ist, dass sie sich nicht beliebig oft wiederaufladen lassen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen neuwertigen Ersatz finden.
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Gute Akkuleistung - aber…
Moderne Smartphones und Tablets sind nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Energieverbrauch optimiert. Es ist daher keine Seltenheit, dass das Gerät mehr als einen vollen Tag durchhält. Im Laufe der Monate und Jahre reduziert sich diese Laufzeit jedoch (der Grund sind chemische Prozesse innerhalb des Akkus).
Smartphones und Tablets, aber auch Notebooks müssen dann immer häufiger an die Ladestation. Je intensiver Sie das Gerät nutzen, desto stärker werden Sie diesen Effekt bemerken. Mit jedem Ladezyklus kann der Akku etwas weniger Kapazität aufnehmen. Als Endverbraucher haben Sie dann nicht viele Optionen:
Moderne Smartphones und Tablets sind nicht selten mit Schnellladefunktionen ausgestattet. Eine Ladung auf beispielsweise 50 % dauert dann nur zehn Minuten. Das Problem bleibt zwar bestehen, aber es wird durch schiere Ladeleistung elegant umgangen.
Die effektivere, aber auch teurere Option ist der Kauf eines neuen Akkus. Profitieren werden hier vor allem Nutzer eines Notebooks, denn dort lässt sich der Akku oft (aber nicht immer) einfach tauschen, was unterwegs wesentlich mehr Zeit für die Arbeit lässt.
Die erste Option hilft Ihnen allerdings nicht, wenn der Akku bereits den Geist aufgegeben hat. Dann wird er sich innerhalb weniger Minuten wieder entladen - Schnellladung hin oder her. Um einen Neukauf kommen Sie in diesen Fällen nicht herum.
Das Ziel unseres Ratgebers ist es, Ihnen zu zeigen, wie Sie überhaupt die Art des Akkus in Ihrem Gerät ermitteln und wie Sie anschließend einen passenden Akku finden. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche Smartphones und Tablets mit besonders starken Netzteilen kompatibel sind. Auf die eine oder andere Art können Sie Ihr Problem eines schwachen Akkus damit hoffentlich lösen.
Akku wechseln bei Notebook und Smartphone: Das müssen Sie wissen
Gibt es überhaupt Akkus für mein Notebook?
Diese Frage steht natürlich ganz am Anfang: Kann ich den Akku in meinem Notebook überhaupt tauschen? Paradoxerweise sind es vor allem ältere Geräte, die den Zugang zum Akku oft problemlos ermöglichen. In modernen Notebooks - die möglichst flach und elegant zu sein haben, aber dafür Funktionalitäten opfern - fehlen diese Optionen oft.
Öffnen Sie also das Notebook (an der Unterseite wird es eine Wartungsklappe geben, sofern sich der Akku wechseln lässt) und entnehmen Sie den Akku. Darauf finden Sie eine Typenbezeichnung. Schreiben Sie sich diese Bezeichnung exakt(!) auf. Danach suchen Sie im Internet bei Preissuchmaschinen oder großen Händlern nach dieser Bezeichnung. Tipp: Nehmen Sie nach Möglichkeit immer einen Akku vom Hersteller selbst. Drittanbieter sind oft genauso gut - aber nicht immer. Das Risiko sollten Sie nicht eingehen.
Sollte der Akku fest verbaut sein, hilft die Software weiter. Drücken Sie in Windows 10 dafür die Windows-Taste + R und geben Sie dann msinfo32.exe ein. Dann sehen Sie eine Übersicht über die technischen Daten des Notebooks. Gehen Sie dort auf "Systemmodell" und notieren Sie sich die Herstellernummer des Notebooks und dann unter "System-SKU" den Typennamen.
Erfolg könnten Sie mit diesen Daten in speziellen Onlineshops haben, die sich vorrangig Akkus verschrieben haben. Im deutschen Sprachraum sind das unter anderem www.akku500.de oder www.akkushop.de. Dort stehen die Chancen gut, dass Sie mit Ihren aufgeschriebenen Daten den passenden Akku finden. Vor allem bei vielen Ultrabooks - und auch bei Apples MacBooks - werden Sie es sehr schwer haben, das Gerät überhaupt öffnen zu können. Auch dann, wenn Sie es können, erlischt trotzdem oft die Garantie! Versuchen Sie den Akkutausch trotzdem auf eigene Faust, raten wir Ihnen - genau wie beim Smartphone - alle darauf befindlichen Daten vorher zu sichern. Im schlimmsten Fall bleiben also immerhin Ihre Daten - die oft wertvoller sind als die Hardware - erhalten.
Selbstständiger Akkuwechsel beim Mobilgerät: sinnvoll oder nicht?
Auch bei Smartphones gilt: Ältere Modelle können Sie in der Regel ohne große Probleme öffnen und den Akku entnehmen. Danach lässt er sich anstandslos gegen ein neues Modell tauschen. Das dauert nicht länger als wenige Minuten und löst Ihr Problem. Nun leben wir aber im Zeitalter der ultraflachen, wasserdichten Geräte - und dort lässt sich die Abdeckung nicht mehr öffnen, da normalerweise Spezialschrauben und viel Kleber zum Einsatz kommen.
Eine gute Anlaufstelle ist in diesem Fall YouTube: Für jedes halbwegs populäre Smartphonemodell finden Sie dort Anleitungen, wie Sie den Akku tauschen können. Wichtig ist, dass Sie diese exakt befolgen sollten. Außerdem gilt: Sobald Sie die Abdeckung öffnen, verlieren Sie die Garantie des Herstellers! Dieser Gefahr sollten Sie sich bewusst sein.
Eine gute Idee sind auch Abstecher auf Seiten wie www.clickrepair.de oder https://de.ifixit.com. Die beiden Webseiten haben sich auf Reparaturen und Anleitungen spezialisiert und geben Ihnen einen guten Überblick über das, was Sie erwartet, wenn Sie sich selbst an einen Austausch wagen. Unterteilt sind Anleitungen unter anderem in Daten wie Kosten, Reparaturzeit oder Schwierigkeitsgrad. Letzteren sollten Sie unbedingt beachten, denn der Akkutausch beim iPhone beispielsweise ist wirklich kein Kinderspiel und setzt Erfahrung und Geschick voraus. Nutzen Sie diese Informationen, um das Risiko abzuschätzen und zu entscheiden, ob Sie nicht doch lieber einen Experten engagieren sollten.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Falls Sie die Entscheidung für die Selbstreparatur getroffen haben, entstehen zwei Kostenpunkte:
- Kosten für den Kauf des Akkus
- Kosten für den Kauf des Werkzeugs
Zeit und Aufwand können Sie sich sparen, indem Sie gleich ein komplettes Set kaufen. Für beliebte, verbreitete Smartphones von großen Marken sind diese bei Händlern wie Amazon verfügbar. Darin finden Sie dann sowohl einen passenden Akku als auch das benötigte Werkzeug in ausreichend hoher Qualität. Rechnen Sie dafür mit Kosten zwischen 20 und 50 Euro. Es spricht natürlich nichts dagegen, das Werkzeug zu behalten und es in Zukunft - sofern kompatibel - für andere Smartphones zu benutzen.
Soll es kein Set sein, bietet Ihnen der Handel Werkzeugkits für einen Preis zwischen 25 und 70 Euro. Ob es unbedingt das teure Profiset sein muss, sei natürlich dahingestellt. Für eine einmalige Reparatur würden wir eher günstigere Sets empfehlen. Einen Akku bekommen Sie dann für zehn bis 15 Euro. Kaufen Sie einzeln, kommen Sie also weder teurer noch günstiger weg als mit einem Komplettset.
Auf eigene Faust oder mit einem Spezialisten?
Die Risiken beim Tausch eines Akkus sind hoch. Zu viel Druck etwa lässt schnell das Display springen. Rutschen Sie mit einem kleinen Schraubendreher ab und kratzen einmal quer über die Platine, kann dies ebenfalls das Aus für das Smartphone bedeuten.
Es kommt in diesen Fällen stark auf das verwendete Gerät an. Ältere Smartphones, für die Sie gebraucht vielleicht noch 50 Euro bekommen, stellen kein großes finanzielles Risiko dar. Neuere Modelle - vor allem hochpreisige -, die noch 200 bis 300 Euro in die Kassen spülen könnten, sind schon ein ganz anderes Thema. In diesem Fall würden wir dringend zu einem Spezialisten raten. Tipp: Bei Interesse am Thema kann es nicht schaden, ein altes, nicht mehr benötigtes Handy als Versuchsobjekt zu verwenden.
Wo Sie reparieren lassen, ist weniger wichtig. Kennen Sie in der Nähe einen guten Reparaturshop, können Sie dort nachfragen. Andernfalls verlassen Sie sich auf Optionen aus dem Internet: An diese Shops müssen Sie das Gerät zuerst schicken, bevor Sie es dann repariert zurückbekommen. Recht bekannte Anlaufstellen in Deutschland sind beispielsweise www.myphonerepair.de, www.mcrepair.de oder auch https://handyreparatur123.de. Dabei gilt: Für ältere Geräte sind die Kosten meist zu hoch. Einem Samsung Galaxy S6 für 90 Euro einen neuen Akku zu spendieren, dürfte wirtschaftlich fragwürdig sein. Bei neuen Smartphones sind die Preise aber fair. Zusätzlich erhalten Sie nach der Reparatur auch eine Gewährleistung von zwölf Monaten. Diese Frist ist durch den Gesetzgeber garantiert.
Netzteile für mein Notebook: Welches Modell passt?
Nicht jedes Notebook bringt ein komplett eigenes Netzteil mit. Meistens handelt es sich um Modellreihen, die für viele unterschiedliche Geräte zum Einsatz kommen können. Angst um die Hardware Ihres Notebooks müssen Sie in der Regel nicht haben: Die Leistungsabgabe eines Netzteils an das Notebook erfolgt nicht bei maximaler Stärke, sondern wird über eine Elektronik geregelt, die in das Netzteil eingebaut ist. Sie können also nicht versehentlich "zu viel Strom" in das Gerät pumpen und es damit beschädigen. Originalnetzteile sind auch hier immer die sichere Wahl, Dritthersteller liefern aber auch gute Produkte ab. Schauen Sie aber generell in die Produktbeschreibungen, ob Kompatibilität zu Ihrem Notebook wirklich zu 100 % gegeben ist.
Netzteile fürs Smartphone: Welche Modelle kommen in Frage?
Drei relevante Schnittstellen für das Laden von Smartphones (und Tablets) existieren aktuell: Mikro-USB, USB-C und Apples exklusiver Standard Lightning.
Eine recht kluge Investition ist der Kauf eines Ladegerätes mit mehreren Anschlüssen - im Handel oft auch Universalnetzteil genannt. Damit könnten Sie also sowohl ein iPhone als auch ein Android-Gerät aufladen. Auch hier gibt es eine integrierte Elektronik, die dafür sorgt, dass nur so viel Strom in das Gerät fließt, wie benötigt.
Abstand nehmen sollten Sie aber von zu günstigen Modellen: Diese können oft nicht schnell laden, bieten zu wenig Leistung, sind nicht hinreichend isoliert und gehen in Flammen auf und so weiter. Klar: Unfälle passieren nicht am laufenden Band, sondern nur selten. Gerade beim Umgang mit Strom sollten Sie das Risiko aber nicht eingehen und zu einem guten, etwas teureren Ladegerät greifen.
Was ist USB-PD?
Ein noch recht junger, aber wirksamer Standard ist USB-PD - das PD steht dabei für Power Delivery. Dahinter verbirgt sich eine Schnellladefunktion, sodass entsprechende Geräte in 20 bis 30 Minuten schon 50 % ihres Akkus aufladen. Das einzige Problem daran ist, dass sowohl das Ladegerät als auch das Kabel sowie Tablet und Smartphone zusammenspielen müssen, damit USB-PD funktioniert.
Die Technik dahinter heißt eigentlich Quick Charge und wurde vom bekannten Chiphersteller Qualcomm im Jahr 2013 vorgestellt. Die Vorteile waren schnell offensichtlich, sodass USB-PD heute von den allermeisten Geräten mit Qualcomm-CPU (erkennbar am Namen "Snapdragon") unterstützt wird. Apple und Samsung nutzen häufig eigene CPUs, die entsprechend nicht kompatibel sind - aber dafür bieten diese beiden Hersteller eigene Technologien an, die wie Quick Charge arbeiten. Mit der App " Droid Hardware Info" im Google Play Store finden Sie heraus, ob Ihr Gerät kompatibel ist.
Danach brauchen Sie noch ein gutes Ladegerät. Empfehlenswert sind Modelle von Herstellern wie RAVPower, Aukey, UGreen oder Anker. Hinweise in den Produktbeschreibungen lauten beispielsweise "Quick Charge" oder "PowerIQ Technology". Diese Ladegeräte gibt es ab zehn Euro zu kaufen, dazu kommen dann noch einmal Kosten für das Kabel für drei bis vier Euro.
Notebooks via USB-C mit einem Standardnetzteil laden
USB-C ist ein bequemer Standard, der es einfacher macht, Geräte aller Art zu laden - vom Smartphone bis zum Notebook. Ob es wirklich klappt oder nicht, hängt allerdings von der Leistung des Ladegerätes ab. Liefert es genug Leistung, um ein Smartphone zu laden, heißt das nicht, dass ein Notebook im Betrieb auch geladen werden kann - denn unter Umständen verbraucht das Notebook im Betrieb mehr Strom, als das Netzteil bereitstellen kann.
Es ist daher eine gute Idee, die auf dem Netzteil des Notebooks notierten Werte mit den Werten eines anderen Ladegerätes zu vergleichen. Stimmen die Werte in etwa überein, sollten Sie kein Problem haben. Bei deutlich abweichenden Werten sollten Sie zu einem anderen Ladegerät greifen, um auf der sicheren Seite zu sein. Vergessen Sie auch in diesem Fall nicht die passenden Ladekabel.
Wann gibt es das einheitliche Ladegerät?
Eigentlich gibt es nur einen einzigen großen Hersteller, der der Einführung des universellen, überall nutzbaren Ladegerätes im Weg steht: Apple. Dort ist für die meisten Geräte noch immer der Lightning-Port für die Akkuladung verantwortlich. Der lässt sich wiederum bei keinem anderen Gerät anderer Hersteller finden.
Es scheint jedoch so, als würde Apple langsam einlenken: Das aktuelle iPad etwa hat Lightning abgeschworen und setzt stattdessen auf USB-C - so wie fast alle anderen großen Hersteller. Die EU wird ebenfalls aktiv und bearbeitet dieses Thema aktuell. Hintergrund ist die Umweltverschmutzung: Innerhalb der Europäischen Union fallen jedes Jahr 51.000 Tonnen Elektroschrott an, die durch alte Ladekabel entstehen. Durch eine Standardisierung erhoffen sich die Verantwortlichen weniger Müll pro Jahr.
Noch widerstrebt Apple der Gedanke von USB-C an allen Fronten, da er dem Unternehmen als innovationsfeindlich erscheint. Ob das so bleibt, werden wir in den nächsten Jahren sehen.
EU-Vorschläge für Reparaturen
Im Jahr 2021 nimmt sich die EU auch die bestehenden Gesetze für elektronische Geräte zur Brust. Ab dann müssen Hersteller bestimmter Geräte beispielsweise dafür sorgen, Ersatzteile und entsprechende Anleitungen an normale Reparaturbetriebe zu liefern. Aktuell sind dies jedoch nur große Geräte - also Kühlschränke, Waschmaschinen & Co. Für Smartphones oder Tablets existiert ein solches Gesetz noch nicht.
Apple übernimmt in diesem Bereich eine kleine Vorreiterrolle, denn schon seit August 2019 werden autorisierte Reparaturpartner mit Ersatzteilen, Werkzeugen und ähnlichen Utensilien beliefert. So werden Reparaturen an mehr Orten möglich als in einem Apple Store. Bislang hat dieses Vorgehen nur in den USA Einzug gehalten. Wann es auch hier soweit ist, steht noch nicht fest.
Fazit
Als Faustregel gilt: Handelt es sich um ein günstigeres Gerät, dessen Akku Sie austauschen möchten, können Sie es auf einen Eigenversuch ankommen lassen. Im schlimmsten Fall verlieren Sie vielleicht 50 Euro - aber gewinnen eine Menge Erfahrung. Benutzen Sie ein Gerät jedoch täglich und/oder es hat noch einen hohen Wert, sollten Sie definitiv einen Spezialisten beauftragen. Einfach haben Sie es, wenn der Akku von Haus aus wechselbar ist. Dann ist der Vorgang in nur wenigen Minuten abgeschlossen - und die Garantie verlieren Sie auch nicht.