Sommerliche Temperaturen und Sonnenschein sorgen bei Smartphone-Nutzern nicht immer nur für Freude. Wie können Verbraucher Hitzeschäden an den Geräten vermeiden?
Extreme Temperaturen sind für die allermeisten Geräte wie Smartphones und Tablets schlecht. Dabei können nicht nur Minusgrade schädlich sein, sondern auch die sommerliche Hitze. Was aber tun, um eventuelle Schäden zu vermeiden?
Diese Temperaturen sind noch okay
Google gibt für seine Pixel-Smartphones genauso wie Apple bei seinen iPhones an, Geräte im besten Fall nur bei einer Umgebungstemperatur zwischen 0 Grad Celsius und 35 Grad Celsius zu verwenden. Während Google warnt, dass höhere Temperaturen "das Produkt beschädigen, den Akku überhitzen oder das Brandrisiko erhöhen" können, weist Apple unter anderem darauf hin, dass die Verwendung unter "sehr warmen Bedingungen [...] die Batterielaufzeit dauerhaft verkürzen" kann.
Ralf Diekmann, Produktsicherheits-Experte bei TÜV Rheinland, sieht die Sache sogar noch etwas strenger. "Für Lithium-Ionen-Akkus, die in den mobilen Geräten üblicherweise verbaut sind, sind Temperaturen zwischen 10 und 30 Grad Celsius ideal", empfiehlt er in einer Pressemitteilung. Werde es "erheblich wärmer, beispielsweise bei direkter Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit, können chemische Reaktionen im Akku ausgelöst werden". Dies habe zur Folge, dass Akkus schneller altern und damit auch an Leistungsfähigkeit verlieren. Diekmann warnt aber auch davor, dass große Hitze unter anderem ebenso an Display und Gehäuse Schäden verursachen könne. So könnten sich Plastikteile "unwiderruflich verformen".
Raus aus der Sonne
Sowohl Apple als auch Google empfehlen zudem, Geräte in einem Temperaturbereich von -20 Grad Celsius bis höchstens 45 Grad Celsius zu lagern. Die Unternehmen warnen unter anderem explizit davor, Smartphones in geparkten Autos liegen zu lassen. Dies sieht auch der TÜV Rheinland so und erklärt, dass sich das Innere von Fahrzeugen im Hochsommer gerade am Nachmittag auf bis zu rund 70 Grad Celsius aufheizen könne.
Sollte ein Smartphone sehr heiß werden, empfehlen die Hersteller, das womöglich angeschlossene Gerät von einer Stromquelle zu trennen und dieses möglichst abzuschalten und an einen kühlen Ort zu bringen. Verbraucher sollten das Smartphone erst wieder benutzen, wenn es sich abgekühlt hat. Schuld an einer deutlichen Erwärmung können unter anderem aber auch grafisch aufwendige Apps sein. In besonders schlimmen Fällen riegelt ein iPhone alles ab und zeigt eine Meldung wie: "Das iPhone muss abkühlen, bevor es benutzt werden kann." Dann ist es vorübergehend nur noch möglich, Notrufe abzusetzen. Und auch bei Google droht im Ernstfall eine vorübergehende Deaktivierung.
Diekmann empfiehlt entsprechend: "Programme und Funktionen, die aktuell nicht benötigt werden, nicht unnötig im Hintergrund weiterlaufen lassen. Das kostet immer Akku-Leistung - und das bedeutet stets Erwärmung." Da auch das Aufladen von Geräten für zusätzliche Erhitzung sorge, werde empfohlen, Smartphones vor allem morgens oder abends ans Stromnetz anzuschließen. An sehr heißen Tagen empfehle es sich außerdem, kurz nach Ladebeginn zu überprüfen, ob ein Tablet oder Smartphone sich ungewöhnlich stark erhitzt. Dies könne auf einen bereits beschädigten Akku oder einen beginnenden Defekt hinweisen.