Diejenigen, die sich in den kommenden sechs Monaten ein Auto anschaffen, planen mehrheitlich mit Verbrennern - trotz höheren Zuschüssen für E-Autos. Das hat eine repräsentative Umfrage ergeben.
Eine aktuelle Umfrage für den Ulmer Schmiermittel-Hersteller Liqui Moly zeigt Überraschendes: Trotz der zusätzlichen Zulage für Elektro- und Hybrid-Autos im Rahmen des Corona-Hilfspaketes werden die meisten Autokäufer in Deutschland Benziner kaufen. Nur bei jeder achten Neuzulassung der kommenden sechs Monate wird es sich demnach um ein Elektrofahrzeug handeln, so das Ergebnis der Studie.
So viel lässt sich sparen
In ihrem beispiellosen Konjunkturpaket macht die deutsche Bundesregierung viel Geld locker, von dem auch die Autoindustrie profitieren sollte. Der Kritik an einer möglichen Prämie für Verbrennermotoren gab sie nach und verdoppelte stattdessen die "Innovationsprämie" für Elektro- und Hybridmobilität auf 6.000 Euro je Fahrzeug, weitere 3.000 Euro bezuschussen in der Regel die jeweiligen Hersteller. Dazu kommt die ab 1. Juli greifende Mehrwertsteuer-Senkung von 19 auf 16 Prozent. So kann man sich bei einem Listenpreis von bis zu 40.000 Euro rund 10.000 Euro beim Kauf eines E-oder Hybrid-Fahrzeuges sparen.
Wer reizt den Kaufanreiz aus?
Trotz dieser Subvention für Hybrid- und Elektroautos zeigt die repräsentative Studie: Über 60% derjenigen, die sich in den kommenden sechs Monaten ein Auto anschaffen möchten (11% der Gesamtbevölkerung), setzen weiterhin auf Benzin- (44%) und Dieselmotoren (19%). Sie profitieren allerdings nur von der gesenkten Mehrwertsteuer und erhalten keine weiteren Zuschüsse vom Staat.
Insgesamt 29% der kaufwilligen Studienteilnehmer (16% Hybrid, 13% Elektro) planen, die volle Zulage auszuschöpfen. Außerdem kommt diesen Fahrzeugen die in dem Konjunkturpaket vorgesehene Anpassung der Kfz-Steuer zugute. Sie soll ab 2021 "stärker an den CO2-Emissionen der Fahrzeuge ausgerichtet" werden. Obendrein möchte der Staat 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Ladestation-Infrastruktur investieren.
Junge wollen Verbrenner, Ältere Alternativen
Darüber hinaus überrascht die Feststellung der Studie, dass gerade jüngere Menschen eher dazu geneigt sind, sich einen fahrbaren Untersatz mit Verbrenner anzuschaffen: Rund 70% der 18- bis 34-Jährigen, die sich in den kommenden sechs Monaten einen Neuwagen kaufen möchten, setzen auf Benzin und Diesel. Bei den 35- bis 54-Jährigen sind es im Gegensatz dazu 58%, die einen Verbrenner möchten. Mit 38% ist diese die stärkste Altersgruppe, die vorhat, die Innovationsprämie voll in Anspruch zu nehmen (15% Hybrid, 23% Elektro), gefolgt von den über 55-Jährigen mit 37% (25% Hybrid, 12% Elektro).