Müdigkeit, Brennen und Lichtempfindlichkeit: Die tägliche Arbeit am Computer belastet eure Augen. Wir erklären, was ihr dagegen tun könnt.
Beim Augenarzt klagt jeder fünfte Patient in Deutschland über juckende, brennende oder lichtempfindliche Augen. Das hat das Deutsche Grüne Kreuz ermittelt. Die häufigste Ursache: das blaue Licht, das Monitore, Bildschirme und Smartphones ausstrahlen. Mit einer Wellenlänge von 420 bis 490 Nanometern liegt es im kurzwelligen Bereich. Es kann die Netzhaut belasten und sogar langfristig zu Sehstörungen führen. Außerdem hemmt das blaue Licht die Ausschüttung von Melatonin – dem Schlafhormon – und führt damit häufig zu Schlafstörungen.
Während wir normalerweise bis zu 20 Mal pro Minute blinzeln, reduzieren sich die Lidschläge, wenn wir konzentriert auf den PC-Bildschirm starren, auf durchschnittlich fünf. Das kann dazu führen, dass die Augen austrocknen und anfangen zu brennen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann unsere Augen auch anfälliger für Krankheitserreger und Infektionen machen. Zum Glück gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wir ihr die Augen bei der Computerarbeit etwas entlasten könnt.
DAS OPTIMALE SETTING SCHONT DIE AUGEN
Beim Arbeiten am Computer spielen das Umgebungslicht und der Abstand zum Bildschirm eine große Rolle. Im besten Fall sitzt ihr in einem von Tageslicht erhellten Raum. Der Monitor sollte seitlich zum Fenster stehen. Helles Licht von vorne irritiert und blendet die Augen. Strahlt das Licht von hinten auf den Bildschirm, kommt es zu Spiegelungen, die das Auge ebenfalls ermüden.
Der ideale Abstand zum Bildschirm liegt bei 50 bis 70 Zentimetern. Wenn die Klimaanlage oder die Heizung in Betrieb sind, kann das Auge zusätzlich austrocknen. Deswegen solltet ihr regelmäßig lüften oder im Winter eine Wasserschale auf die Heizung zu stellen, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen.
DEN BILDSCHIRM RICHTIG EINSTELLEN
Wenn ihr viel zu Hause am Laptop arbeiten müsst, besorgt euch am besten einen externen Monitor, denn ein größerer Bildschirm sorgt für einen größeren Abstand und schont damit die Augen. Die Oberkante des Bildschirms sollte dabei knapp unterhalb der Augenhöhe zu liegen kommen, so dass sich eine Blickneigung von etwa 25 bis 30 Grad ergibt. Eine bunte Symbolleiste und ein Bildschirmschoner voller farbenfroher Reisefotografien lösen zwar gute Laune aus, doch die vielen verschiedenen Farben belasten das Auge, weil wir sie als unterschiedlich weit entfernt wahrnehmen. Experten raten daher sogar zu Schwarz-Weiß-Bildschirmen.
Eine weniger extreme Alternative ist, die Bildschirmhelligkeit zu reduzieren oder den Nachtmodus in den Einstellungen eures PCs einzuschalten. Im Internet gibt es außerdem die kostenlose Software f.lux, die bei einsetzender Dämmerung die Farbtemperatur des Bildschirms automatisch anpasst. Damit verringert sich der Anteil des Blaulichts am Abend und damit das Risiko, dass ihr Einschlafprobleme bekommt.
YOGA FÜRS AUGE: UNSERE ENTSPANNUNGSTIPPS
Fokus und Farben: Hierfür lasst ihr mindestens alle 20 Minuten für eine halbe Minute euren Blick weg vom Bildschirm durch den Raum oder besser noch aus dem Fenster schweifen. Das bringt Bewegung in die Augen, wodurch wieder mehr geblinzelt und neue Tränenflüssigkeit hergestellt wird. Die Farbe Grün wirkt zudem entspannend auf das Auge und ist konzentrations- und kreativitätsfördernd. Solltet ihr also einen Baum vor dem Fenster stehen haben, werft ihm ruhig häufiger mal einen Blick zu.
Palmieren: Für diese Übung werden die Hände aneinander gerieben, bis Wärme in den Handflächen entsteht. Anschließend schließt ihr die Augen und deckt sie sanft mit den Handflächen für mindestens eine Minute ab. Durch die Wärme und Dunkelheit entspannen sich eure Augen.
Gähnen und aktives Blinzeln: Beim Gähnen werden die Gesichtsmuskeln gelockert und die Augen werden genauso wie beim Blinzeln neu befeuchtet. Durch das weite Öffnen des Mundes könnt ihr ein Gähnen provozieren.
Augenmuskeln trainieren: Schließt die Augen und schwenkt eure Pupillen nach oben, unten, links und rechts. Ihr könnt euch dabei eine liegende Acht vorstellen, der ihr mit geschlossenen Augen folgt.