In den USA werden vielerorts Corona-Beschränkungen gelockert. Doch die Pandemie könnte sich dort Modellen zufolge noch verschlimmern. Wird wegen des wirtschaftlichen Drucks zu schnell wieder geöffnet?
Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump und die Gouverneure einiger Bundesstaaten drängen auf eine rasche Wiederöffnung der Wirtschaft - obwohl die Corona-Pandemie längst nicht unter Kontrolle gebracht ist.
Daten von zwei verschiedenen Modellen prognostizieren für diesen Monat einen deutlichen Anstieg der Coronavirus-Infektionen und Todesfälle in den USA.
BUNDESSTAATEN LOCKERN BESCHRÄNKUNGEN
In Bundesstaaten wie Florida, Utah, South Carolina und Texas öffneten viele Restaurants und Geschäfte wieder unter bestimmten Auflagen. In Florida etwa dürfen Restaurants maximal nur noch ein Viertel ihrer früher maximal zugelassenen Gäste begrüßen. Auch für Geschäfte gibt es in den meisten Bundesstaaten neue Obergrenzen. Die Schließungen seit März haben in den USA zu einem Konjunktureinbruch und hoher Arbeitslosigkeit geführt. Auch der von Trumps Republikanern kontrollierte Senat trat in Washington wieder zusammen.
TRUMP GEHT AUF REISEN
Trump will am Dienstag im US-Bundesstaat Arizona eine Fabrik besuchen, in der Atemschutzmasken hergestellt werden. Seit Mitte März hat er das Weiße Haus wegen der Pandemie kaum mehr verlassen. Vor einigen Tagen kündigte Trump an, nun wieder Reisen im Land unternehmen zu wollen. Vor der Visite in Arizona ließ Trump offen, ob er eine Schutzmaske tragen wird oder nicht. Sein Vize Mike Pence hatte vergangene Woche Kritik auf sich gezogen, weil er bei einem Klinikbesuch auf eine Atemschutzmaske verzichtet hatte - er bedauerte das danach. Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt, dass auch Menschen ohne Symptome in der Öffentlichkeit Masken tragen sollten.