Die Folgen der weltweiten Corona-Pandemie beleben das Geschäft mit Mobile-Apps.
San Francisco (dpa) - Im ersten Quartal 2020 legten vor allem Smartphone-Anwendungen aus den Bereichen Gaming, Business und Lieferdienste für Essen und Getränke zu, ergab eine Studie des US-Unternehmens Adjust, das auf Reichweitenmessung im Netz spezialisiert ist.
Besonders Spiele waren populär, die Zahl der heruntergeladenen Gaming-Apps stieg auf ein Allzeithoch von gut 45 Milliarden. "Wer das Haus nicht verlassen kann, nutzt verstärkt das Smartphone zur Unterhaltung", erklärte Adjust. Alleine in der letzten März-Woche seien die Installationszahlen von Spiele-Anwendungen im Vergleich zum Vorjahr um 132 Prozent gestiegen. Die Anwender installieren die Apps nicht nur, sondern spielen auch damit. Insgesamt registrierte Adjust im ersten Quartal 47 Prozent mehr Nutzungsperioden (Sessions) als im Vorjahreszeitraum.
Auch der erzwungene Umzug ins Homeoffice, den viele Arbeitnehmer wegen der Corona-Pandemie vornehmen mussten, schlägt sich in der App-Statistik nieder. Die Nutzung der Business-Apps verdoppelte sich (plus 105 Prozent). Die Zahl der Installationen legte um 70 Prozent zu. Das schlägt sich auch in den Umsätzen der App-Hersteller nieder. Die Zahl der Bezahlvorgänge ("Revenue Events") stieg um 75 Prozent. "Viele Nutzer entscheiden sich für Premium-Versionen, um im Homeoffice ohne Einschränkungen mit den Apps arbeiten zu können."
Da viele Restaurants zur Zeit nur Essen zum Mitnehmen anbieten dürfen, verzeichneten Apps von Lieferdiensten ebenfalls einen deutlichen Nutzungsanstieg. Hier werden vor allem Apps intensiver genutzt, die sich schon auf dem Smartphone befanden. Die Zahl der Sessions stieg um 73 Prozent, während die Installationen nur um 21 Prozent zunahmen.
Die Studie ergab, dass Shopping-Apps am häufigsten mittags zwischen 12 und 14 Uhr und am Abend verwendet werden. Fast ein Viertel der täglichen Sessions findet dabei in der Zeit von 19 bis 22 Uhr statt. Ähnlich sieht es bei Apps für Lieferdienste (Essen & Trinken) aus, die zwischen 17 und 20 Uhr am häufigsten genutzt werden und in diesem Zeitraum rund 31 Prozent ihrer Sessions verzeichnen.