Heutzutage braucht niemand mehr 9 € bezahlen, um einen Film auf großer Leinwand zu sehen und sich vom Popcorn-Rascheln und Geflüster nerven zu lassen. Wir zeigen, wie ihr euch zuhause euer eigenes Heimkino aufbaut. Denn – sind wir ehrlich – von unserem Partner, unserer Familie oder unserem Mitbewohner lassen wir uns viel lieber mit Popcorngeraschel nerven.
1. DER KERN: DAS RICHTIGE BILD
Gleich zu Beginn steht eine Grundsatzentscheidung an: Beamer oder Flachbildschirm? Das richtige Kinoerlebnis gibt es nur mit einem Beamer. Diese lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: LCD- und DLP-Beamer. Den Unterschied macht hier, wie das Bild erzeugt wird.
LCD-Technologie arbeitet wie viele Flachbildschirme und das Bild wird durch einen Flüssigkeitsfilm an die Wand projiziert. Das macht ein sehr hochwertiges Bild möglich, gleichzeitig kann der Beamer bei Bewegtbildern aber eine gewisse Trägheit im Bildwechsel zeigen und die Lampen haben eine begrenzte Lebensdauer.
Bei der DLP-Technologie wird das Bild durch kleinste, bewegliche Spiegel erzeugt. Die superschnellen Spiegel sorgen dafür, dass Bewegtbild optimal dargestellt wird. Ein sogenanntes Einbrennen des Bildes ist, anders als bei LCD, nicht möglich. DLP stellt Farben kontrastreicher als LCD dar und lässt gleichzeitig weniger Pixelstruktur erkennen. Bei schnellen Bildbewegungen kann es gelegentlich zu einem so genannten Regenbogeneffekt im Bild kommen.
2. NICHT UNERHEBLICH: DER TON
Der Ton sollte beim Heimkino nicht vergessen werden. Nicht nur die große Projektionsfläche macht es im Kino möglich, in die Filmwelt einzutauchen, sondern genauso die Rundumbeschallung. Das Schöne: Für guten Klang sind keine riesigen Musiksysteme mehr nötig.
Um effektreichen Surround Sound zu erreichen, empfiehlt sich eine Zusammenstellung aus Multiroom-Lautsprechern. Den kompakten Sonos One Lautsprecher gibt es beispielsweise schon ab 179 €. Einfach 2 bis 3 der Lautsprecher um den Kinosessel oder die Kinocouch aufbauen und zu einem System verbinden. Die optimale Ergänzung ist der passende Subwoofer, um dem Klang auch die richtige Tiefe zu verleihen.
3. DAMIT ALLES PASST: RAUMAUFTEILUNG BEACHTEN
Vor dem Kauf des passenden Beamers sollten einige Punkte beachtet werden:
Wo kann ich den Beamer platzieren?
Beamer unterscheiden sich in der Bildgröße und dem dafür benötigten Abstand von der Wand. Vor dem Kauf eines Beamers sollte also sichergestellt werden, dass der benötigte Abstand vorhanden ist und mit der gewünschten Bildgröße übereinstimmt. Für besonders wenig Platz gibt es auch Kurzdistanz-Beamer, die direkt an der Wand stehen, an die sie projizieren.
Will ich den Beamer mobil nutzen oder soll er einen festen Platz haben?
Während DLP-Beamer meist leicht tragbar und kompakt sind, eignen sich LCD-Beamer aufgrund ihrer Größe eher für eine feste Installation. Vor Kauf sollte man sich über die Nutzung klar sein. Möchte man den Beamer ausschließlich für Filmabende im heimischen Wohnzimmer nutzen oder im Sommer den Garten zum eigenen Freiluftkino machen?
Kann ich den Raum ausreichend abdunkeln?
Beamer mit einer Helligkeit bis 250 Lumen/Quadratmeter sollten nur in Räumen verwendet werden, die sich sehr gut abdunkeln lassen. Beamer mit über 500 Lumen/Quadratmeter hingegen erzeugen auch bei direkter Sonneneinstrahlung ein ideales Bild.
Zuallerletzt sollte auch im Heimkino die Versorgung mit den passenden Snacks gewährleistet sein, damit das richtige Kino-Feeling aufkommt. Eine Popcornmaschine gibt es schon ab circa 20 €. Damit steht dem heimischen Kinoerlebnis nichts mehr im Wege.