Leere Kirchenbänke, Konzertsäle und Clubs - Abstand ist in den Zeiten des Coronavirus Pflicht. Viele probieren jetzt einen anderen Weg - mit Live-Streaming. Normalerweise sind solche Zulassungen mit längeren Verfahren verbunden - derzeit läuft es anders.
Berlin (dpa) - Immer mehr Musiker, Künstler und Pastoren steigen wegen der Abstandsregeln in Corona-Zeiten auf ein Live-Streaming im Internet um.
Häufig muss man das eigentlich erst beantragen. Denn bestimmte Angebote im Netz gelten als Rundfunk und brauchen eine Zulassung. Die Medienanstalten, die den privaten Rundfunk und Medieninhalte im Internet als unabhängige Stellen beaufsichtigen, hatten dafür jüngst wegen der Corona-Krise ein vereinfachtes Vorgehen ermöglicht.
Rund 100 Anfragen erreichten in den vergangenen zwei Wochen die Landesmedienanstalten und die Berliner Geschäftsstelle, wie die Medienanstalten auf dpa-Anfrage mitteilten. Ein Großteil komme von kirchlichen Einrichtungen.
Der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, Wolfgang Kreißig, sagte: "Mit diesem Vorgehen haben wir in dieser Sondersituation auf den Bedarf insbesondere von kirchlichen und kulturellen Einrichtungen nach einem pragmatischen Umgang mit Live-Streaming als Kompensation für abgesagte Veranstaltungen reagiert." So könne auch zuhause weiterhin die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden. Die vorläufige Regelung ersetze zugleich aber das übliche Verfahren nicht grundsätzlich, betonte er. Die Sonderregelung gilt zunächst bis 19. April.