Mit einer Sojus-Trägerrakete sind 34 neue Satelliten des britischen Kommunikationsunternehmens OneWeb für eine bessere Internetversorgung auf der Erde im Weltall angekommen.
Baikonur (dpa) - Gut drei Stunden nach dem Raketenstart vom Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe hatten die Satelliten rund 450 Kilometer Höhe erreicht, lösten sich dann und bewegten sich auf ihre Umlaufbahn.
Das Projekt OneWeb sieht eine Konstellation von Hunderten Satelliten im Weltall vor. Sie sollen auf der Erde ein Hochgeschwindigkeitsnetz für das Internet ermöglichen - zu Wasser, zu Land und in der Luft. Die kommerzielle Nutzung soll in diesem Jahr beginnen. Das Unternehmen hatte schon für die ersten beiden Starts russische Sojus-Raketen genutzt. Inzwischen sind demnach 74 Satelliten im All. Insgesamt sind 21 Transporte von zusammen 672 Satelliten mit russischer Technik geplant.
In Baikonur, das in der Steppe der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien liegt, gelten wegen der Coronavirus-Pandemie erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Experten, die den neuen OneWeb-Start vorbereiteten, mussten besondere Gesundheitschecks durchlaufen, hieß es bei Roskosmos. Die Behörde sperrte auch für Journalisten den Zugang zum Kosmodrom.
Der in Frankreich ansässige Raketenbetreiber Arianespace hatte bereits am 7. Februar Baikonur für einen Start mit ebenfalls 34 OneWeb-Apparaten genutzt. Wegen der Coronavirus-Pandemie gibt es aktuell vom Weltraumbahnhof in Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana keine Starts. Diese werden Arianespace zufolge wieder aufgenommen, sobald es die Bedingungen erlauben. Auch Roskosmos zog von dort nach eigenen Angaben den Großteil seiner Mitarbeiter ab. Von Kourou aus waren im vergangenen Jahr mit einer Sojus die ersten OneWeb-Satelliten ins All gestartet.