Mit Funksteckdosen lassen sich zahlreiche Funktionen eines Smart Homes nutzen und steuern. Mit den folgenden Tricks gelingt das besonders einfach und günstig.
Um Berührungspunkte mit einem Smart Home zu schaffen und sich mit dessen grundlegenden Funktionen vertraut zu machen, sind Funksteckdosen eine sehr gute Methode. Diese tragen vielfältige Namen und heißen beispielsweise auch Zwischenstecker, Smartplugs oder intelligente Steckdosen. Funksteckdosen werden in die Steckdosen im eigenen Zuhause gesteckt und mit einem Gerät verbunden. Das können beispielsweise eine Lampe oder eine Kaffeemaschine sein. Im Außenbereich kann zudem eine Teichpumpe über eine solche Steckdose betrieben werden.
Vorteile von Funksteckdosen
geringer Stromverbrauch
hohe Sicherheit
umfassende Kontrolle über die Geräte im Haushalt
hohe Flexibilität
hoher Komfort
Funksteckdosen sind keine Schaltzeituhren
Funksteckdosen sind eine Weiterentwicklung von Zeitschaltuhren, gleichzusetzen sind sie mit diesen jedoch nicht. Eine Zeitschaltuhr schaltet Geräte zu festgelegten Zeiten ein und aus, um so Geld zu sparen. Sie bringen allerdings den Nachteil mit sich, dass das Ein- und Ausschalten immer exakt zur selben Tageszeit passiert. Verbrecher, die ein Haus beobachten, um einzuschätzen, ob sich jemand darin befindet, können also leicht Zeitpläne erstellen, wann das Licht an- und ausgeht und wie lange es brennt. Wenn die Zeiten, in denen die Lampen ein- und ausgeschaltet werden, zu regelmäßig sind, erkennen die Verbrecher, dass ihnen nur vorgespiegelt werden soll, dass jemand zu Hause ist. Entsprechend können sie relativ unbesorgt zu Werke gehen.
Ein weiterer Nachteil von Zeitschaltuhren ist, dass sie Geräusche von sich geben. Nutzer hören somit ein Ticken, was insbesondere im Schlafzimmer unangenehm ist. Außerdem fehlt es solchen Zeitschaltuhren an Flexibilität. Die Nutzer haben keine Möglichkeit, zu verhindern, dass ein Gerät eingeschaltet wird, auch wenn sich ihre Ankunft zu Hause verzögern sollte. Auf diese Weise wird der Geldspareffekt ad absurdum geführt und es entstehen unnötige Kosten.
Andersherum haben auch die Zeitschaltuhren keine Möglichkeit, Nutzern Meldung zu machen, wenn eine Störung vorliegt oder ein bestimmtes Ereignis eintritt. Das ist zum Beispiel bei neuen Geräten mittels Push-Nachrichten möglich. Nicht zuletzt sind Zeitschaltuhren sehr einseitig. Sie dienen ausschließlich dem Ein- und Ausschalten von Geräten, bieten aber keine Zusatzfunktionen. So kann beispielsweise weder der Stromverbrauch damit gemessen noch die Temperatur angezeigt werden. All diese Nachteile sind bei Funksteckdosen nicht gegeben, weswegen sie sich im Alltag bereits weitestgehend durchgesetzt haben.
Klassische Funksteckdosen
Funksteckdosen und Zeitschaltuhren können in nahezu jedem Baumarkt gekauft werden. In einigen Fällen ist eine Fernbedienung im Lieferumfang enthalten, die die Handhabung des Geräts vereinfacht. Allerdings befindet sich mit einer solchen Fernbedienung dann ein zusätzliches Gerät in der Wohnung, das Platz einnimmt. Um das zu verhindern, stellen viele Anbieter eigene Apps bereit, mittels denen die Funksteckdosen gesteuert werden können. Somit benötigen Nutzer nur ihr Smartphone für die Steuerung und können bei Bedarf Geräte ganz unterschiedlicher Hersteller mit nur einem Tool ansprechen und kontrollieren.
Um die Funktionen eines Smart Homes einmal zu testen, sind klassische Funksteckdosen geeignet, ihr Leistungsspektrum ist jedoch begrenzt. So können sie weder von unterwegs aus gesteuert noch mit anderen Geräten im Smart Home verbunden werden. Sie arbeiten somit für sich und verdienen daher den Namen "Smart" eigentlich nicht. Deswegen empfiehlt sich eher der Einsatz von Zwischensteckern, die vom Smartphone aus kontrolliert werden können.
Unterschiedliche Arten von Funksteckdosen
Funksteckdosen können auf ganz unterschiedliche Weise in einer Wohnung genutzt werden. So besteht bei einer Renovierung die Möglichkeit, sie als Unterputz-, Überputz- oder Aufputz-Varianten einzusetzen. Hierdurch wird eine größtmögliche Flexibilität und Individualität erreicht. Für Menschen ohne ausgeprägte handwerkliche Fähigkeiten bieten sich hingegen Zwischenstecker an. Diese werden einfach in eine vorhandene Steckdose gesteckt und können unmittelbar genutzt werden. Handwerkliches Können ist somit nicht notwendig. Gerade für Mietwohnungen bietet sich eine solche Lösung an, da Renovierungsarbeiten hier nicht ohne Einschränkungen möglich sind. Dieser Artikel beschäftigt sich daher mit Funksteckdosen und Zwischensteckern für bereits vorhandene Steckdosen.
Diverse Varianten stehen zur Auswahl
Zu nahezu allen Smart-Home-Geräten gibt es die passenden Zwischenstecker. Diese werden jedoch auf jeweils andere Weise in das System eingebunden und bieten ein jeweils anderes Funktionsspektrum. Einige Varianten sind per WLAN an den Router gekoppelt und können dann über das Smartphone gesteuert werden. In einem solchen Fall sparen die Nutzer sehr viel Geld, da weder eine Basisstation angeschafft werden muss noch Stromkosten für die Basisstation eingeplant werden müssen. Ein solches Modell eignet sich daher für alle, die intelligente Steckdosen einsetzen wollen, ohne weitere Funktionen und Features zu benötigen.
Andere Modelle funktionieren hingegen nur mit einer sogenannten Smart Home Basisstation, die auch als Smart Home Steuerzentrale oder Smart Home Hub bezeichnet wird. Solche Funksteckdosen kosten in der Anschaffung deutlich mehr. Diese Mehrkosten lohnen sich nur dann, wenn Funktionen benötigt werden, die über die reine Steckdose hinausgehen. Hierzu gehört beispielsweise die Kontrolle über Bewegungsmelder, Heizthermostate, Rauchmelder oder Überwachungskameras.
Eine gewisse Sonderfunktion nehmen hierbei die Zwischenstecker von AVM ein. Sie benötigen zwar ebenfalls eine Basisstation, diese muss in den meisten Fällen allerdings nicht extra gekauft werden. Denn bei diesen Modellen wird die Fritzbox als Basisstation verwendet. Auf ähnliche Weise arbeitet auch Homekit von Apple. Dort können ein Apple TV oder ein iPad als Basisstation verwendet werden. Um diese Lösung nutzen zu können, müssen daher das Apple TV oder das iPad immer eingeschaltet sein. Zudem kann das iPad nur als Hub für das Homekit dienen, wenn es mit der jeweiligen Steckdose verbunden ist. Für die Datenübertragung werden hierbei Dect ULE oder Z-Wave verwendet. Bei zahlreichen Modellen ist es jedoch so, dass die Verbindung zum Router mittels WLAN hergestellt wird.
Der Einsatz von Zwischensteckern bei Sprachassistenten
Grundsätzlich ist Es möglich, Zwischenstecker per Sprachassistent anzusprechen und zu steuern. Hierfür müssen die Anbieter ihren Steckern jedoch einen speziellen Skill zur Verfügung gestellt haben. Für Alexa bietet Amazon ein entsprechendes Smartplug an. Alternativ haben Nutzer die Möglichkeit, die Steckdosen in Apple Homekit anzumelden und sie dann über Siri zu steuern.
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass sich die unterschiedlichen Systeme nicht immer unterstützen. So bietet AVM etwa nicht die Möglichkeit, auf Homekit, Amazon Echo, Google Home oder Cortana zuzugreifen. Als Grund hierfür werden Sicherheitsbedenken angegeben. Andere Lösungen können hingegen ohne Einschränkung mit Amazon Echo oder Google Home verwendet werden. Hierzu gehört beispielsweise Homematic. Für Apple Homekit gibt es ebenfalls Lösungen wie Qivicon und Elgato. AVM bietet zudem noch eine ganz besondere Lösung. Der Zwischenstecker aus dem eigenen Haus kann mittels Händeklatschen gesteuert werden.
Strom sparen dank intelligenter Steckdosen
Ein Vorteil intelligenter Steckdosen besteht darin, dass sie den Stromverbrauch senken. Allerdings funktionieren sie nur dann, wenn sie selbst Strom zur Verfügung haben. Wie viel Strom eine solche Steckdose benötigt, hängt sehr stark vom Hersteller und vom Modell ab. Deswegen sollte beim Kauf sowohl auf den Stromverbrauch der Steckdosen im Standby-Modus als auch im tatsächlichen Betrieb geachtet werden. Einige Modelle zeigen an, wie viel Strom sie selbst und die an ihnen angeschlossenen Geräte verbrauchen. Solche Modelle sind Varianten ohne eine vergleichbare Funktion vorzuziehen.
Funksteckdosen: Lohnenswerte Modelle
Im Folgenden ist eine Auswahl ganz unterschiedlicher Funksteckdosen zu finden, die sich für eine große Zahl von Einsatzgebieten eignen. Einige Modelle sind Basisvarianten, die sich für den Einstieg in die Welt des Smart Homes und Funksteckdosen eignen. Bei anderen handelt es sich um fortgeschrittene Modelle, die viele Zusatzfunktionen bereitstellen. Für solche speziellen Steckdosen muss in der Regel aber mit höheren Anschaffungs- und Betriebskosten gerechnet werden.
Fritz Dect 200 und 210 von AVM
Damit die Fritz Dect 200 und 210 genutzt werden können, wird zunächst eine Verbindung mit einer Fritzbox hergestellt. Eine Anschaffung lohnt sich daher nur, wenn sich eine Fritzbox in der Wohnung befindet. Mit einer solchen Fritzbox können sehr viele Features und Vorteile dieser beiden Funksteckdosen genutzt werden, ohne dass hierfür eine separate Basisstation zur Verfügung stehen muss. Somit sparen sich Nutzer dieser Variante sowohl die Anschaffungskosten einer Basisstation als auch die für den Betrieb der Basisstation anfallenden Stromkosten. Außerdem ist bei dieser Variante ein Gerät weniger im System, sodass auch weniger Fehlerquellen vorliegen.
Die Geräte, die mit diesen beiden Funksteckdosen verbunden werden, können entweder zu bestimmten Zeiten automatisch oder per Hand ein- und ausgeschaltet werden. Das ist sowohl über das Web-Frontend der Fritzbox als auch über die My-FRITZ-App möglich. Außerdem steht eine Steuerung über das Fritzfon zur Wahl. Ganz grundsätzlich ist es möglich, die Funksteckdosen mittels Händeklatschen zu steuern, allerdings hat sich diese Funktion während verschiedener Testläufe als nicht sonderlich zuverlässig erwiesen.
Des Weiteren verfügen die beiden Funksteckdosen über zusätzliche Features wie ein Thermometer und auch der Stromverbrauch der Geräte selbst kann gemessen und eingesehen werden. In den Zwischenstecken befindet sich zudem ein Mikrofon, das eine Steuerung mittels Geräuschen erlaubt. Ebenso ist eine Steuerung über den Bewegungsmelder der Deutschen Telekom möglich. Nutzer können die Tools also ganz nach Belieben einsetzen und auf die persönlichen Vorlieben anpassen.
Fritz DECT 200 und 210 sind sich grundsätzlich sehr ähnlich, allerdings ist die 210er Variante outdoorfähig. Sie ist spritzwassergeschützt und kommt folglich mit ganz unterschiedlichen Witterungsbedingungen zurecht. Ferner kann sie mehr Leistung aufnehmen, sodass sie auch mehr Ampere verträgt. Außerdem ist es möglich, verbundene Geräte mit der Powerline-Steckdose Fritz Powerline 546E zu steuern. Diese arbeitet im Unterschied zur Fritz DECT 200 und 210 via WLAN und nicht mittels ULE. Die Tools von AVM sind aktuell weder mit dem Apple Homekit noch mit Amazon Alexa kombinierbar.
Smart Plug von Amazon
Die Funksteckdose aus dem Hause Amazon heißt Amazon Smart Plug. Ihre Bedienung erfolgt nicht mittels Web-Frontend im Browser oder per Telefon, sondern über Sprachbefehle an den Sprachassistenten. Um die Steckdose nutzen zu können, werden weder ein Alexa-Skill noch eine Basisstation benötigt. Die einzige Voraussetzung ist ein funktionierender WLAN-Router.
Für die Sprachbefehle an die Funksteckdosen können ganz unterschiedliche Geräte wie ein Amazon Echo, ein Fire TV oder die Alexa App genutzt werden. Auch Geräte anderer Hersteller können dafür verwendet werden, solange sie Alexa-fähig sind. Die Einrichtung des Amazon Smart Plug erfolgt aber ausschließlich über die Alexa App. Genutzt werden kann die Funktion jedoch auch über andere Alexa-fähige Geräte. Dank der Alexa App stellt auch die Nutzung von unterwegs überhaupt kein Problem dar.
Der erste Schritt bei der Einrichtung besteht darin, den Smart Plug in der Alexa App hinzuzufügen. Anschließend muss der QR Code eingescannt werden, der sich auf der Rückseite des Smart Plugs befindet. Jetzt ist es möglich, ihn mit dem WLAN zu verbinden, wobei allerdings ausschließlich 2,4 Gigahertz WLAN-Netzwerke genutzt werden können. Nach der Einrichtung kann die Funksteckdose über den Befehl "Alexa, schalte Steckdose ein" aktiviert werden. Eine Aktivierung oder Deaktivierung per Hand ist ebenso möglich.
Von Haus aus werden die Funksteckdosen als "Erste Steckdose" bezeichnet. Das Wort "Erste" wird allerdings nur dann gebraucht, wenn parallel verschiedene Smart Plugs zum Einsatz kommen. Die Änderung des Namens ist jederzeit unter "Einstellungen" möglich. Ein Vorteil der Funksteckdosen ist eine LED-Leuchte, die sich an der Vorderseite befindet. Außerdem ist hier ein Schalter zum Ein- und Ausschalten des Geräts vorhanden.
Bei seinen Funksteckdosen setzt Amazon auf Funktionalität, weswegen das Design sehr einfach gehalten ist. Von der Größe her sind die Funksteckdosen etwas größer als die Fritz DECT 200. Zu beachten ist, dass der Amazon Smart Plug nicht spritzwassergeschützt ist und deswegen nicht im Außenbereich verwendet werden kann. Zudem können höchstens zehn Ampere aus dem Gerät geholt werden.