Die siebte Generation des iPad ist auf dem Markt! Wir haben für Sie das neue Tablet aus dem Hause Apple auf den Prüfstand gestellt.
Lesen Sie in diesem Artikel alles über unseren Test und dessen - zum Teil - erstaunliche Ergebnisse.
Durch Testdurchläufe unter Labor- wie auch unter Alltagsbedingungen fanden wir nicht nur neue nützliche Funktionen des Tablets heraus, auch einige verblüffende Werte und Features kamen damit zutage.
Apple ist nun wirklich nicht bekannt dafür, understatement zu betreiben. Doch beim iPad 7 ist das absolut der Fall! Das Tablet für Einsteiger der 7. Generation ist nicht nur stärker in puncto Leistung, als Apple es zugibt. Es ist zudem größer und hat sogar ein paar überraschende Features im stylischen Gehäuse versteckt.
Neu: Ein größeres Display, von 9,7 auf 10,2 Zoll
Das iPad 7 ist also in der Diagonale um 0,5 Zoll größer, damit bekommt der Käufer nicht nur ein Plus an Bildschirmfläche, auch die Anzahl an sichtbaren Bildpunkten ist damit gestiegen.
Bei der Auflösung hat sich Apple tatsächlich von den schon klassischen Werten von 2048 X 1536 Pixel verabschiedet und sich für 2160 X 1602 entschieden. Alles beim Alten bleibt in Sachen Pixeldichte, hier sind es nach wie vor 264 ppi. Damit hat sein Kollege, das iPad Mini, weiterhin die Nase vorn mit einer Punktdichte von 326 Pixel per Inch.
Nicht neu: Die Basisausstattung
Nach wie vor spendiert Apple der Frontkamera des iPad gerade mal 1,2 Megapixel und die Backcam arbeitet mit acht Megapixeln. Also gerade qualitativ ausreichend für Chats via Facetime, doch zu wenig für semiprofessionelle Aufnahmen und/oder Selfies.
Das gute alte Touch ID sorgt für die nötige Sicherheit, auf die Integration vom aufwändigeren Face ID wurde nach wie vor verzichtet.
In Sachen Speicher setzt Apple wie gehabt auf Größen von optional 32 GB oder 128. Wie schon bei den Vorgängermodellen wurde auf eine Variante mit 64 GB außen vor gelassen.
Der Käufer hat die Wahl zwischen den Versionen WiFi + Cellular oder reines WiFi. Wer 140 Euro mehr investiert, kann dann in sein iPad 7 eine SIM-Karte stecken, beziehungsweise eSim nutzen. In der Variante mit Cellular ist ein GPS-Modul integriert, das iPad wird dadurch als Navi nutzbar.
Auch nicht neu, aber wunderbar ist die Unterstützung des Apple Pencils (Generation 1). Mit dem legendären Stift von Apple lässt es sich nicht nur professionell zeichnen. Auch das Markieren von ausgewählten Elementen oder mal eben ein paar Notizen machen auf dem Screen ist damit möglich.
Ab sofort ist das iPad mit dem Smart-Keyboard kompatibel!
Brandneu ist der Smart-Kontakt. Über diesen Anschluss lässt sich das iPad 7 mit einer Smart-Tastatur erweitern. Das Keyboard kann man unterwegs praktischerweise als Schutz für das Tablet-Dispay nutzen. Die Befestigung am Tablet erfolgt via Magnet, das ist sehr praktisch, wenn es um das schnelle Anbringen und Entfernen der Tastatur geht.
Ganz billig ist diese zusätzliche Ausstattung nicht, sie schlägt mit 180 Euro zu Buche. Allerdings benötigt man dafür auch keinen zusätzlichen Akku, wie es bei Keyboards der Fall ist, die über Bluetooth verbunden werden.
Der Labortest offenbart erstaunliches in Sachen Farbraum!
Apple definiert den Farbraum des iPad 7 im Vergleich zum iPad Air als kleiner. Das iPad Air kann den P3-Farbraum darstellen, doch laut unserem Labortest betreibt Apple hier tatsächlich Understatement vom Feinsten, denn das iPad 7 bringt hier fast die gleiche Leistung wie das iPad Mini der fünften Generation. Wir haben diese beiden Geräte im Labor verglichen, da das iPad Mini 5 laut Apple ebenfalls den Farbraum im P3 Bereich erfüllt.
Die Differenzen in den Farbsummen stellten sich im Test als absolut gering heraus. Wir haben zudem eine Helligkeit im maximalen Bereich bei 490 cd/qm gemessen, den Wert des Kontrastverhältnisses haben unsere Messgeräte bei 1100:1 definiert. Auch bei den Helligkeitsabweichungen erreicht unser Testobjekt den hervorragenden Wert von 87 Prozent in Sachen Homogenität. Diese Messergebnisse liegen nur knapp unter den Werten des iPad Mini 5. Die einzig logische Erklärung für Apples grundlose Bescheidenheit liegt unserer Meinung nach darin, dass das preiswerte iPad 7 sich von den Mini-, Pro- und Air-Modellen deutlich abheben soll. Denn in diesem Tablet ist ein unglaublich leistungsstarkes Panel verbaut, welches das Potential dazu hat, den P3-Farbraum komplett zu erfüllen. Doch in den Einstellungen ab Werk wird die Leistungsfähigkeit des Panels heruntergeschraubt. Eine Strategie, um die Abgrenzung zu erreichen. Aber dank unserer Testwerte wissen Sie nun, dass der Screen des iPad 7 viel mehr kann, als Apple sagt und damit in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis ein fast schon unglaublicher Geheimtipp ist.
Technik-Recycling beim Prozessor?
Einige Funktionen und Elemente der Hardware kennt man von früheren Modellen, zum Beispiel aus der iPad-Pro-Reihe. Im neuen iPad steckt der A10, also der Fusion-Chip aus Apples Ein-Chip-System. Dieser Chip wurde bereits im Jahr 2016 erstmals verbaut. Man könnte den Eindruck bekommen, dass das iPad 7 auch hier ein wenig stiefmütterlich von Apple behandelt wird. Denn das iPad aus der Mini-Serie wurde vom Unternehmen bereits mit einem A12 Bionic Prozessor ausgerüstet, der gleich zwei Generationen Vorsprung hat. Die Erklärung zu dieser Ungleichbehandlung liegt unseres Erachtens darin, dass es sich um eine gut durchdachte Maßnahme handelt, um das Tablet trotz hervorragender Hardware (denn der A10-Fusion-Chip ist zwar nicht brandneu, aber dafür immens leistungsstark), zu einem niedrigen Preis anbieten zu können. Und gleichzeitig das neue Modell deutlich von den anderen Serien qualitativ abzugrenzen. Diese These lässt sich auch damit untermauern, dass das iPad 7 preislich niedriger angesiedelt ist als andere Modelle, damit es ein erschwingliches Gerät für Einsteiger bleibt. Apples Strategien bleiben auf jeden Fall spannend!
Unsere CPU-Tests unter Laborbedingungen
Bei allen synthetischen Testdurchläufen macht sich die leicht veraltete CPU bemerkbar, die Werte die wir via Geekbench und Linpack gemessen haben, sind vergleichbar mit dem iPhone 7 aus dem Jahr 2016. Beim GFX-Benchmark, einem 3D-Test, bestätigt sich dieser Trend, auch hier liegt das iPad 7 deutlich hinter seinen Konkurrenten.
Allerdings geht es in der Bewertung im Labor um Millisekunden, im Alltag kaum wahrnehmbare Zeitfenster.
Die Akkulaufzeit
Laut Apple soll es sich bei der Laufzeit des Akkus nach wie vor um 10 Stunden handeln, bei denen die Wiedergabe von Musik oder Videos, beziehungsweise das Surfen im Netz inbegriffen sein soll. Wir machen den Härtetest und lassen bei einer Helligkeit von 100 Prozent ein Video im Format MP4 im Fullscreen und in Dauerschleife spielen. Unser Testgerät quittiert nach sechs Stunden den Dienst, diese Zeit ist für diese starke Belastung mehr als befriedigend.
Im zweiten Test soll sich der Akku unter weniger anstrengenden Bedingungen bewähren. Wir schrauben die Helligkeit auf 50 Prozent herunter und lassen via Skript das Tablet im Netz surfen. Erst nach 12 Stunden gibt der Akku auf, auch das ist eine mehr als gute Laufzeit.
Surfen im Web und das kontinuierliche Abspielen von Videos lässt sich in Sachen Energieverbrauch zwar nicht exakt miteinander vergleichen, aber trotzdem wird durch unseren Test mal wieder deutlich, dass die Einstellung der Helligkeit ein ausschlaggebendes Element für die Akkulaufzeit darstellt.
Wie viel Ladezeit braucht der Akku?
Zur Ausrüstung des iPad gehört ein Ladegerät mit einer Leistung von 12 Watt. In unserem Test brauchte der Akku nahezu fünf Stunden, um wieder voll aufgeladen zu sein. So eine extrem lange Ladezeit geht natürlich gar nicht, hier muss Apple mit qualitativ hochwertigeren Ladegeräten nachbessern.
Unser Fazit:
Das jüngste Mitglied der iPad-Familie ist leistungsfähiger als seine Ahnen. Und in manchen Punkten ist es sogar stärker als seine teureren Verwandten aus dem Apple-Clan. Natürlich sind 379 Euro kein Schnäppchen-Preis, aber dafür bekommt der Käufer viel Rechenpower und eine Technik, bei der sich Apple ganz ungewohnt viel zu bescheiden gibt.
Einige der neuen Features kennt man von früheren Modellen aus der Pro-Reihe. Damit wird das Verhältnis zwischen Preis und Leistung - zumindest auf Apple-Level - einfach unglaublich.
Wenn es um den Preis geht, liegt unsere Kritik darin, dass die Relation zwischen dem Tablet und der Ergänzung mit dem Smart-Keyboard (179 Euro) einfach nicht stimmig ist. Und auch die Erweiterung mit Cellular passt nicht so recht zum günstigen Tablet-Preis.