So sehr Achtziger wie Aerobic und Atari: Der Walkman ist bei seiner Einführung 1979 nicht der erste mobile Cassettenspieler der Welt. Doch er wird zur Legende. Damals ist er der Schrecken der Ohrenärzte.
Manche Erfindungen sind so erfolgreich, dass sie es als Markenname bis ins Wörterbuch schaffen. Der Fön, die Aspirin und das Tempo zum Beispiel. Doch wohl keine Erfindung hat sich so tief in den Wortschatz der Postmoderne gebrannt wie der Walkman.
Professor Kreikemeier führt an, dass die neuen Smartphones deutlich länger beschallen können als die Geräte der 80er Jahre. "In meiner Jugend waren Walkman oder CD-Player auch weit verbreitet, durch Größe und Batterie- beziehungsweise Akkulaufzeit aber schon auch etwas Besonderes", erinnert sich der 38-Jährige. "Heute hat jedes Smartphone die Möglichkeit, Musik abzuspielen, und durch Streaming-Dienste ist hier auch kaum ein zeitliches Limit vorhanden." Umso wichtiger sei es daher, darauf zu achten, dass der Lautstärkepegel nicht zu hoch sei.
Das Charmante am Walkman war eben gerade das Nicht-Perfekte. Selbst wenn die Batterien mal nicht kurz vor dem Exitus waren - regelmäßig kam es zu Bandsalat, weil die Cassette schon ausgeleiert war. Und obwohl dieser Anblick häufig in zeitgenössischen US-Komödien zu sehen war: Joggen konnte man mit der empfindlichen Feinmechanik auch nicht gut. Von Wasser und Hitze musste man Walkmen fernhalten. Irgendwann machte die Digitale Revolution ihnen den Garaus.
Dem Ende der Ära Helmut Kohl folgte das Ende der Ära Walkman. Wurden in Deutschland 1994 noch 4,2 Millionen Stereopockets verkauft - so heißt der Oberbegriff für alle mobilen Mini-Cassettenspieler -, so waren es im Jahr 2014 gerade noch einmal 20.000. Danach reißen die Aufzeichnungen der Experten ab.