Nicht immer ist eine WLAN-Verbindung für das Notebook verfügbar. Hier erfahren Sie, wie Sie die Internetverbindung des Smartphones als WLAN-Ersatz verwenden.
Öffentliche Hotspots? Ja, aber…
Vor allem in größeren Städten sind in öffentlichen Räumen hier und da öffentliche WLAN-Hotspots zu finden, in die Sie sich einwählen können. Es gibt jedoch einige Nachteile: Erstens müssen Sie diese Hotspots auch finden. Zweitens lässt die Geschwindigkeit, abhängig von der Anzahl der Anwender, oft zu wünschen übrig. Außerdem ist es mit der Sicherheit in diesen Hotspots oftmals nicht weit her, sodass Sie also auch noch Ihre Daten riskieren - und komplett frei bewegen können Sie sich nur innerhalb des WLAN-Radius.
Eine bessere Lösung ist die Verwendung des Internetzugangs, den Ihnen das Smartphone ohnehin bietet. In modernen Verträgen sind oft mehrere Gigabyte Volumen zu finden, was für die meisten Einsatzzwecke unterwegs ausreichen sollte. In Android beispielsweise ist die Hotspot-Funktion außerdem seit geraumer Zeit von Haus aus eingebaut, sodass Sie nicht einmal ein Technikfuchs sein müssen, um das Feature nutzen zu können. Möchten Sie sich also von öffentlichen Angeboten unabhängig machen, sollten Sie jetzt weiterlesen.
Wofür Sie Ihren eigenen Hotspot am Ende benutzen, bleibt komplett Ihnen überlassen. Wollen die Kinder unterwegs am Tablet ein bisschen spielen, können Sie das nun möglich machen - aber auch Geschäftliches lässt sich erledigen.
Schritt für Schritt: So richten Sie einen WLAN-Hotspot ein
Damit Sie den Hotspot überhaupt aktivieren können, begeben Sie sich zuerst in die Einstellungen von Android. Dort geht es dann weiter nach "Netzwerk & Sicherheit". Abhängig von Ihrer Android-Version und Hersteller des Smartphones heißt dieser Menüpunkt vielleicht etwas anders. Dort finden Sie dann die Hotspot-Funktion. Sobald sie aktiviert ist, baut das Smartphone innerhalb einiger Sekunden ein WLAN-Netzwerk auf, das eine eigene SSID bekommt und in das sich - Passwort vorausgesetzt - alle Geräte in der Nähe einklinken können.
Steuern Sie, bevor Sie den Hotspot aktivieren (im Anschluss ist dies aber auch möglich), die Grundeinstellungen des Zugangs über "WLAN-Hotspot" an. Ändern Sie den Namen, der wahrscheinlich entweder "AndroidAP" lauten wird oder den Namen Ihres Smartphones trägt. Nutzen Sie mindestens Android 9.0, können Sie unter "Sicherheit" außerdem WPA2-PSK als Verschlüsselung aktivieren - was auch ratsam ist. In älteren Versionen von Android ist WPA2-PSK immer aktiv.
Vergeben Sie dann noch ein sicheres Passwort. Es gilt: "abc123" ist schlecht, "k9#!OkAn54$" ist gut. Das Frequenzband des Zugangs können Sie auch noch wählen. 5,0 GHz liefert Ihnen eine deutlich höhere Geschwindigkeit, 2,4 GHz ist aber mit mehr Geräten kompatibel und verspricht eine bessere Reichweite. Abschließend sollten Sie noch die automatische Deaktivierung des Hotspots einschalten. So vermeiden Sie einen unnötigen Akku-Verbrauch, denn der Strombedarf für mobile Hotspots fällt recht hoch aus.
Verbindung zum eigenen WLAN-Hotspot
Im Prinzip ist es ganz einfach: Aktive WLAN-Hotspots, die von Ihrem Smartphone generiert werden, tauchen in derselben Liste auf wie alle anderen Internetzugänge auch. Klicken Sie also beispielsweise auf einem Notebook mit Windows 10 unten rechts auf die Liste der drahtlosen Verbindungen, wird doch - vielleicht nach einer kurzen Wartezeit - auch der Name Ihres Hotspots auftauchen. Klicken Sie darauf, danach auf "Verbinden" und geben Sie dann das Passwort ein. Ab jetzt sollte alles reibungslos funktionieren.
Auf Ihrem Smartphone bekommen Sie dann einige Informationen über den aktiven Hotspot geboten. Bei einem "rohen" Android 9.0, das nicht von anderen Herstellern verfeinert wurde, sehen Sie unter "Hotspot und Tethering" meistens nur die Anzahl der verbundenen Geräte. Einige Hersteller, wie etwa Samsung, zeigen eine etwas umfangreichere Übersicht und stellen beispielsweise dar, welche Geräte genau mit Ihrem Hotspot verbunden sind. Bei Bedarf können Sie diese Funktion auch mit Apps aus dem Store nachrüsten.
Alternativen zum WLAN-Hotspot
Möchten Sie den genannten Weg aus irgendwelchen Gründen nicht gehen, gibt es noch einige Alternativen. Koppeln können Sie andere Geräte nämlich auch mit Bluetooth oder via USB. Auch diese Optionen finden Sie unter "Hotspot und Tethering".
Tethering via Bluetooth
Anders als beim WLAN-Hotspot verbinden Sie die Geräte nun über Bluetooth. Das führt zu einem etwas niedrigeren Stromverbrauch, sodass die Akkulaufzeiten etwas steigen. Gleichzeitig müssen Sie bedenken, dass Bluetooth-Verbindungen nur für kurze Distanzen gedacht sind. Eine Sendeleistung wie ein WLAN-Hotspot bietet diese Funktion nicht.
Wollen Sie es trotzdem probieren, verbinden Sie zuerst Ihr Gerät, also beispielsweise ein Notebook, mit dem Smartphone über Bluetooth. Das funktioniert genauso wie jeder andere Verbindungsaufbau mit Bluetooth: Rechtsklick auf das Bluetooth-Symbol in der Symbolleiste von Windows und dann auf "Einem persönlichen Netzwerk beitreten" klicken. Das Smartphone finden Sie dann in der folgenden Liste. Danach aktivieren Sie auf dem Smartphone die Funktion "Bluetooth-Tethering". Nun wird Ihr Notebook die Internetverbindung des Smartphones über Bluetooth anzapfen.Tethering via USB
Viel einfacher geht es nicht: Verbinden Sie das Smartphone mit Ihrem Gerät durch ein USB-Kabel. Danach schalten Sie USB-Tethering am Smartphone an. Die Verbindung sollte automatisch erkannt werden und wird anschließend verwendet, um Daten aus dem Internet über das Smartphone und das USB-Kabel auf das Notebook zu schaufeln. Mit macOS-Geräten klappt das momentan übrigens noch nicht. Kleiner Vorteil: Das Smartphone wird so nicht leer gesaugt, sondern es wird in dieser Zeit sogar durch das Notebook aufgeladen.
WLAN-Weitergabe an andere Geräte
Ganz nett kann außerdem die Funktion sein, den WLAN-Zugang an zusätzliche Geräte weiterzuleiten. Ein Nutzungsbeispiel sind Hotels, in denen sich nur eine begrenzte Anzahl Geräte in den hauseigenen WLAN-Zugang einwählen dürfen. Sie würden sich durch die WLAN-Weiterreichung mit einem einzigen Gerät, also etwa einem Smartphone, in das Hotel-WLAN einwählen, und andere Geräte würden sich dann mit dem Smartphone verbinden, um so das Hotel-WLAN zu nutzen - aber ohne dessen Einschränkungen.
Android kann das standardmäßig nicht, aber Samsung beispielsweise bietet diese Funktion unter "Mobile Hotspots und Tethering -> Mobile Hotspots -> WLAN-Freigabe" an. So schonen Sie das Datenvolumen des eigenen Vertrags, profitieren trotzdem von schnellem WLAN und nutzen den wahrscheinlich sicheren Internetzugang des Hotels. Illegal ist das übrigens nicht und das Hotel hätte ohnehin keine realistische Möglichkeit, diesen Vorgang in irgendeiner Weise nachzuvollziehen oder zu prüfen.
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Achtung: Akku!
Bei aller Euphorie über den WLAN-Hotspot weisen wir noch einmal darauf hin, dass sich der Stromverbrauch auf dem Smartphone wirklich deutlich erhöht. Surfen Sie also nicht stundenlang, ohne zwischendurch gelegentlich den Akku im Blick zu halten. Eine gute Lösung für Fälle, in denen es sich nicht vermeiden lässt, sind externe Akkus.