Wegen der US-Sanktionen gegen Huawei überprüft auch Siemens seine Geschäftsbeziehungen zum chinesischen Mobilfunkhersteller.
Ein Siemens-Konzernsprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die USA hatten Huawei auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Trump begründete seine Schritte mit Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. Er lockerte später die Maßnahmen für 90 Tage.
Auch deutsche Unternehmen müssen nun überprüfen, wie viel US-Anteile in ihren Zulieferprodukten an Huawei steckt. Siemens liefert Unternehmenskreisen zufolge unter anderem Software für Huawei. Wie hoch der Umsatzanteil ist, wurde zunächst nicht bekannt. Den Kreisen zufolge exportiert Siemens Produkte im Wert von 300 Millionen Euro aus den USA nach China und importiert in der gleichen Größenordnung aus dem Reich der Mitte.
Reaktion von Infineon
Anfang der Woche war bekannt geworden, dass der bei München sitzende Chiphersteller Infineon seine Lieferungen von in den USA gefertigten Produkten an Huawei als Folge der US-Maßnahmen einstellt. Das betrifft dem Unternehmen zufolge aber nur einen kleinen Bruchteil der Lieferungen, die ansonsten weiter fortgesetzt werden.
Da die US-Regierung die Vorwürfe gegen den chinesischen Technologiekonzern bislang nicht konkret belegt hat, hatten viele Experten die Sanktionen schon vor den aktuellen Trump-Äußerungen im Kontext des Handelskonfliktes zwischen den USA und China gesehen. Die chinesische Regierung beklagte sich am Donnerstag über eine "wirtschaftlicher Schikane" seitens der USA. Trump hatte am Donnerstag in Washington erneut Huawei als "gefährlich" bezeichnet, gleichzeitig aber in Aussicht gestellt, den Streit um Huawei im Rahmen einer Vereinbarung zu den amerikanisch-chinesischen Handelsbeziehungen beizulegen.