Wer keinen Zugriff auf Ordner und Dateien hat, muss sich mit der Rechteverwaltung des Linux-Dateisystems auseinandersetzen. Es stammt von Unix und hat so einiges drauf.
Das Mehrbenutzersystem Linux besitzt ein ausgefeiltes Rechtesystem. Ausgangspunkt ist das Standardbenutzerkonto. Damit lässt sich zwar auf das eigene Homeverzeichnis uneingeschränkt zugreifen, ansonsten aber nur auf ein paar wenige andere Ordner. Sämtliche Rechte im gesamten Dateisystem bietet dagegen nur das Systemverwalterkonto "root". Dazwischen gibt es allerdings noch zahlreiche Abstufungen. Allgemein gilt das Linux-Rechtesystem als nicht allzu kompliziert. Dennoch treten immer wieder Probleme aufgrund fehlender oder unzureichender Benutzerrechte auf. Infolgedessen lässt sich beispielsweise auf Dateien einer Netzwerkfreigabe oder auf eine zweite Festplatte nicht mehr zugreifen.
Alle in diesem Artikel gemachten Aussagen beziehen sich auf Ubuntu 18.04. Von punktuellen Abweichungen bei der Beschriftung von Menüpunkten oder der Verwendungen einzelner Tools abgesehen funktioniert die Methode aber auch bei anderen Distributionen.
So verwalten Sie Linux-Rechte
Benutzerrechte-Systematik unter Linux
Im Dateisystem unter Linux hat jedes Element im Dateisystem einen Eigentümer. Zudem gehört es auch einer Gruppe. Zugriffsrechte zwischen Eigentümern und Gruppe werden getrennt bestimmt. Hierfür stehen folgende Modi zur Verfügung: "Lesen" und "Schreiben" sowie "Ausführen/Suchen". Der letztgenannte Modus bezieht sich bei Dateien auf Ausführungsrechte und bei Ordnern auf Öffnungsrechte. Fehlt dies, können Dateien nicht gestartet werden. Wenn der Benutzer kein Eigentümer einer definierten Gruppe und auch nicht deren Mitglied ist, zählt er zur Kategorie "Andere". Die drei genannten Modi lassen sich auch für diese Kategorie einstellen. Insgesamt können demnach neun Zugriffsrechte vergeben werden. Alle im Ordner befindlichen Subordner besitzen dieselben Rechte. Verbieten Sie beispielsweise "Ausführen/Suchen", sind auch die darunterliegenden Ordner davon betroffen. Hier gibt es aber eine Besonderheit. Wenn ein Ordner das Recht "Ausführen/Suchen" besitzt, "Lesen" jedoch nicht, ist es einem anderen Benutzer möglich, eine Datei aus diesem Ordner zu öffnen, wenn dieser Benutzer den Pfad beziehungsweise Dateinamen kennt.