Stiftung Warentest hat zehn Suchmaschinen unter die Lupe genommen. Der Suchmaschinen-Riese Google belegt dabei nur Platz zwei.
Für Internetnutzer ist Google meist die erste Anlaufstelle, wenn es um das Suchen von Inhalten geht. Die Stiftung Warentest hat nun zehn Suchmaschinen hinsichtlich verschiedener Faktoren wie Funktionalität und Sucheinstellungen getestet - mit einem erstaunlichen Ergebnis. Google muss einer anderen Suchmaschine weichen und landet nur auf Platz zwei.
Deutsche User richten rund 95 Prozent ihrer Suchanfragen an Google - und das aus gutem Grund. "Technisch ist Google hervorragend: Die Suchmaschine liefert passende Ergebnisse, bietet viel Komfort und praktische Zusatzfunktionen", stellt die Stiftung Warentest zunächst in ihrem Ergebnisbericht fest. Der Grund für die Note "befriedigend" (2,7) liegt woanders: Der Suchmaschinen-Gigant weist deutliche Mängel in puncto Datenschutzerklärung auf. Von den zehn Anbietern im Test schnitt nur eine andere Suchmaschine in diesem Punkt genauso schlecht ab.
Google übertrage unnötige Informationen und in der Erklärung "wimmelt es vor unzulässigen Klauseln". Auch die personalisierte Werbung, die Google durch das Sammeln von Nutzerdaten über die Suchmaschine selbst oder andere Google-Dienste einsetzt, sei kritisch zu sehen.
Niederländische Suchmaschine ist der Testsieger
Über den Testsieg darf sich "Startpage" freuen. Das Unternehmen aus den Niederlanden schnitt mit "gut" (2,3) am besten ab und wies laut Testbericht keine Mängel in der Datenschutzerklärung auf. Es bietet zudem Apps mit unkritischem Datensendeverhalten. Dahinter platzierten sich Ecosia.org (2,8) und web.de (2,9). Mehrere kleine Suchmaschinen-Anbieter landeten im Test auf den vorderen Plätzen. Drei von acht betten dabei Googles Suchtechnologie in ihr Portal ein. Auch "Startpage" nutzt die Technologie - allerdings anonymisiert und schnüffelfrei.
Die Prüfung umfasste 50 verschiedene Suchanfragen pro Suchmaschine, die die Nutzersituationen im Alltag widerspiegeln sollten. Die gesuchten Begriffe enthielten deshalb Rechtschreibfehler, Doppeldeutigkeiten, Umschreibungen und unbekannte Personen oder Inhalte. Ein Teil der Suchanfragen wurde auch mobil gegengecheckt. Am Ende wurden 300 Suchergebnisse pro Suchmaschine der Bewertung zugrunde gelegt.