Einige Smartphones der Marke Nokia haben durch einen Fehler des Herstellers HMD Global bei der Installation versucht, Aktivierungsdaten nach China zu übermitteln.
Berlin (dpa) - Eine einzelne Lieferung des Modells Nokia 7 Plus sei fälschlicherweise mit der Geräteaktivierungs-Software für ein anderes Land ausgestattet worden, erklärte HMD Global.
"Diese Daten wurden jedoch nie weiterverarbeitet, und mit ihnen hätten keine Personen identifiziert werden können", betonte das Unternehmen. Der Fehler der "Einzelcharge" sei im Februar behoben worden. "Wir können bestätigen, dass keine persönlichen Daten an Dritte weitergegeben wurden."
Der Fall wurde durch einen Bericht des norwegischen Senders NRK öffentlich, der von einerm Nutzer auf die seltsame Datenübermittlung aufmerksam gemacht worden war. NRK zufolge kontaktierten die Geräte die Adresse "vnet.cn", vom chinesischen Mobilfunk-Netzbetreiber China Mobile genutzt wird. Der Domainname ist auf ein "China Internet Network Information Center" registriert.
Die Telefone hätten versucht, Daten wie die SIM-Kartennummer, die Geräte-Identifikationsnummer (IMEI), den Standort des Funkmasts und auch die MAC-Identifikationsnummer für das WLAN zu übermitteln, hieß es bei NRK.
Die finnische Datenschutzbehörde erwägt, Ermittlungen aufzunehmen. Der Ombudsmann für Datenschutz in Finnland, Reijo Aarnio, erklärte in einer E-Mail an NRK, dass dies völlig neue Informationen für ihn gewesen seinen. "Meine erste Reaktion ist, dass dieses in jedem Fall ein Verstoß gegen die DSGVO wäre", schrieb er.
Der Nokia-Konzern hatte seine Handy-Sparte vor Jahren an Microsoft verkauft und sich auf das Kerngeschäft als Netzwerk-Ausrüster konzentriert. Nachdem auch Microsoft aus dem Smartphone-Markt ausstieg, kehrten die Namenrechte an Nokia zurück. Der finnische Konzern gab sie daraufhin an die Firma HMD Global weiter, die nun Smartphones unter der Marke Nokia verkauft.