Wenn Sie Ihr Smartphone mit einer anderen Person teilen, ist ein zweiter und geschützter Homescreen für Sie interessant. Dieser ist nicht nur komplett vom eigentlichen System getrennt, auch seine Existenz ist – zumindest für weniger aufmerksame Nutzer – nicht erkennbar.
Der private Desktop bietet zum einen Platz für Dateien, etwa Fotos, die vor fremden Blicken geschützt werden sollen, ist aber auch ein Ort für private Apps, die vom Original-Homescreen aus nicht sichtbar sind. Es muss dabei aber nicht unbedingt um Heimlichkeit gehen. Die Funktion macht es auch möglich, dass man zwei unterschiedliche Konten bei einem sozialen Dienst nutzt. Wer etwa Facebook, Twitter und Instagram einmal privat und einmal beruflich nutzen möchte, kann zwei Homescreens anlegen und die jeweiligen Socialmedia-Apps dann getrennt anmelden. So spart man sich mühsames Ausloggen oder die Nutzung des Browsers.
Einige Hersteller bringen solche privaten Desktops als Bordmittel gleich mit. Das gilt etwa für die hochwertigen Smartphones von Samsung, wo die Funktion „Secure Folders“ heißt. Sie finden Sie unter „Einstellungen –› Lockscreen und Sicherheit“. Um die Funktion nutzen zu können, müssen Sie ein Samsung-Konto erstellen. Weitere Infos zur Samsung-Funktion finden Sie hier.
Auch Huawei bietet eine ähnliche Funktion, die „Private Space“ genannt wird. Sie finden Sie unter „Einstellungen –› Sicherheit & Datenschutz“. Bei Huawei-Smartphones brauchen Sie kein Konto beim Hersteller einzurichten. Das Umschalten vom Original-Homescreen zum geschützten Homescreen erfolgt bei einem gesperrten Smartphone über einen anderen Finger am Fingerabdruckscanner. Wenn Sie den Scanner nicht nutzen, können Sie zwei verschiedene Wischgesten fürs Entsperren der beiden Homescreens nutzen.
Auch per App: Wer ein Smartphone nutzt, das keinen zweiten privaten Homescreen per Bordmittel bietet, kann auf die App Parallel Space ausweichen. Auch diese bietet geschützt Ordner für Dateien sowie einen zweiten Bereich, in dem sich Duplikate der bereits vorhandenen Apps einrichten lassen. Technisch gesehen werden diese Apps nicht neu installiert, sondern in einer Sandbox neu gestartet. Dafür benötigt die App beim ersten Start Zugriffe auf sehr viele Android-Funktionen, da sie diese dann an die Apps des privaten Homescreens übergibt. Optisch gesehen wirkt Parallel Spaces nicht wie ein zweiter Homescreen. Das Tool erscheint als einfache App, die nach Ihrem Start die Icons von weiteren Apps anbietet. Der Zugriff auf Parallel Spaces wird über das Einstellungsmenü und „Passwörter“ gesteuert.