Gekommen, um zu scheitern: Diese Gimmicks wurden einst als die heißesten Features, die man auf Android-Smartphones unbedingt braucht, angekündigt. Im Nachhinein erwiesen sie sich aber als ziemlich nutzlos.
Es ist nicht leicht für ein Smartphone, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wenn es wie all die anderen schwarzen Klötze aussieht. Diese Erkenntnis hat manche Hersteller dazu gebracht, besonders verrückte Dinge auszuprobieren - Gimmicks, um seine Produkte aus der Masse hervorzuheben. Doch nur weil ein Feature noch nie da war, bedeutet das nicht unbedingt, dass es auch toll ist. Tatsächlich gibt es eine Menge von Gimmicks, die auf einer Messe cool wirken, sich im wahren Leben aber als ganz schreckliche Einfälle herausstellen. Hier einige der schlimmsten Ideen im Android-Lager, die es auf den Markt schafften.
Samsung Air View
Eine der vielen Features, bei denen Samsung's Ingenieure ihrem Spieltrieb freien Lauf ließen, ist Air View. Die Funktion erlaubt es Informationen auf dem Smartphone anzusehen, ohne es zu berühren. Das klingt zunächst toll, tatsächlich aber muss man für die Vorschaufunktion den Finger (oder Stift beim Galaxy Note) direkt über das Display halten. Damit ging es nicht unbedingt schneller und man konnte nie wissen, welche Apps oder Funktionen AirView unterstützen. Außerdem beschränkte sich die Auswahl auf Samsung-Apps und selbst da nicht auf alle. AirView ist immer noch in den Einstellungen von einigen Geräten versteckt, wird aber (aus gutem Grund) nicht promoted.
Samsung hat eine Menge herumexperimentiert, aber der in Galaxy Beam und Beam 2 eingebaute Projektor gehört zu den schrägsten Dingen. Die Smartphones waren in jeder Hinsicht mittelmäßig - vom Beamer einmal abgesehen. Zumal es das einzige Handy am Markt mit einem integrierten Beamer war. Der Projektor machte das Gerät deutlich massiver, das Bild war matte und pixelig und die Batterielaufzeit erbärmlich. Man konnte nicht einmal das Smartphone berühren, ohne dass das projizierte Bild wackelte. Der Moto Mod Projektor ist ähnlich lahm, aber zumindest ist er nicht fest an das Smartphone angebracht.
HTC's Handy-Stative
Bereits seit Jahren hatte man gemunkelt, dass Amazon an einem eigenen Smartphone arbeite. Als es dann endlich vorgestellt wurde, war es ein überteuerter Pflasterstein, den es (zunächst) nur mit einem Telekom-Vertrag gab. Oh, aber es hatte doch diese Head-Tracking-Technik. War die nicht großartig? Das sogenannte "Dynamic Perspective" System nutzte Infrarotkameras auf der Vorderseite des Smartphones um die Position des Nutzers zu erkennen und aufgrund dieser Daten die Darstellung auf dem Bildschirm zu verändern. Es machte Spass, damit ein paar Minuten zu spielen, ansonsten war das Feature aber absolut uninteressant. Und obwohl sich Amazon größte Mühe gab, konnten sie auch Entwickler nicht von Dynamic Perspective begeistern.
Duo Camera im HTC One M8Ein Zusatzdisplay auf dem Smartphone - was heute wieder im Kommen ist, hatte Samsung schon vor Jahren gemacht. Allerdings auf eine üble Weise. Das kurzlebige Samsung Continuum hatte nämlich unterhalb des Bildschirms ein zweites kleines Display, auf dem Nachrichten angezeigt wurden. Es handelte sich allerdings nicht um ein separates Display, der damals üblicherweise von Samsung verbaute 4-Zoll-AMOLED besaß nur eine Einfassung, die Haupt- und Ticker-Display voneinander trennten. Und als ob das nicht seltsam genug war, konnte der Ticker nur Inhalte von Samsungs vorinstallierten Apps anzeigen. Unnötig zu sagen, dass es nach dem kurzen Intermezzo kein Continuum 2 mehr gab.