Intelligente Geräte werden unser Leben in Zukunft deutlich angenehmer und effizienter gestalten. Wir werden weniger Ressourcen verbrauchen, aber trotzdem komfortabel wohnen. Doch diese Vorteile können wir nur genießen, wenn wir uns sicher sein können, dass unser vernetztes Zuhause geschützt ist. Diese Tipps sollen dabei helfen.
Aktuelle Zahlen von Statista belegen den ungebrochenen Boom von Smart-Home-Produkten: 2017 wurden allein in Deutschland 1,8 Milliarden Euro für das vernetzte Heim ausgegeben. 2022 sollen es schon 5,2 Milliarden Euro sein.
Eine weiterführende Studie des Marktforschungsinstituts Splendid Research hat ermittelt, das bereits 36,1 Prozent der Deutschen in einem Smart Home leben, weitere 40 Prozent seien daran interessiert.
Katalysator für das Internet der Dinge im eigenen Zuhause ist das Smartphone. Aktuell gibt es 2,6 Milliarden Smartphone-Nutzer auf der Welt, bis 2020 wird deren Zahl voraussichtlich auf 6 Milliarden ansteigen. Der Taschencomputer bildet zusammen mit dem mobilen Web und verschiedenen Sensoren die Kommunikations-Infrastruktur – und ist gleichzeitig Steuerzentrale für Smart TV, vernetzte Thermostate oder den intelligenten Kühlschrank.
Lesetipp: Smart-Home-Markt soll sich verdreifachen
Die Geschwindigkeit, in der wir neue Technologien annehmen und in unseren Alltag integrieren, hat sich im Smartphone-Zeitalter deutlich erhöht. So hat sich das Internet der Dinge rasend schnell von einem ‘early adopter’-Markt hin zum Mainstream entwickelt. Dabei geraten die Sicherheitsaspekte für die smarten Geräte leicht unter die Räder.
Die Studie von Splendid Research hat auch ergeben, dass 33,8 Prozent der Deutschen Angst vor Hackerangriffen im Smart Home haben. 55,8 Prozent fürchten um ihre Privatsphäre. Diese Sorgen sind nicht unbegründet, denn nahezu im Wochentakt kommen Sicherheitslücken bei vernetzten Produkten zu Tage. Das ist kaum verwunderlich, wo doch das vernetzte Thermostat möglichst wenig kosten, aber viel können soll. Die Sicherheit bleibt auf der Strecke, zumal es sowohl an einheitlich internationalen Standards mangelt als auch an klar verteilten Zuständigkeiten. Muss der Router-Anbieter die Sicherheit gewährleisten oder der Entwickler der intelligenten Haushaltshelfer? Aktuell scheint der Kunde selber für seinen Schutz und seine Privatsphäre die Verantwortung zu tragen.
Die folgenden sechs Tipps sollen Sie dabei unterstützen, für mehr Sicherheit in Ihrem vernetzten Zuhause zu sorgen.
Dabei ist es wichtig zu verstehen, wie Ihr Smart Home funktioniert: Intelligente Geräte wie ein Smart TV oder Babyfon können manchmal mit anderen, zum selben Heimnetzwerk gehörenden Geräten Daten austauschen und den erhaltenen Informationen nach entsprechend agieren. Nutzer wiederum interagieren mit den verbundenen Geräten, um sie einzurichten, Anweisungen zu erteilen oder auf Daten zuzugreifen.
Aber den Hauptteil der Arbeit erledigen die Geräte eigenständig ohne menschliches Eingreifen. Ermöglicht wird das durch winzige, eingebettete Komponenten, die dafür sorgen, dass fast alles „verbunden“ werden kann. Sie bauen darauf auf, dass Heim- und Geschäftsnetzwerke grundsätzlich online sind und verarbeiten Daten oft online über cloudbasierte Software, die riesige Datenmengen von vielen verschiedenen Benutzern zusammen analysieren kann. Um mit der Außenwelt oder zum Beispiel dem Smartphone zu kommunizieren, verbinden sich vernetzte Geräte typischerweise über ein WLAN-Heimnetzwerk und einen Router mit dem Internet. Somit sind das Smartphone und der Router die wichtigsten Schlüssel zu Ihrem Smart Home.
1. Ändern Sie das Passwort Ihres Routers
Sowohl für die Router-Verwaltungssoftware als auch für die SSID sind in der Regel bereits im Auslieferungszustand Standardpasswörter wie „admin“ oder „12345“ vorkonfiguriert. SSID ist ein Fachbegriff für den Netzwerknamen: Bei der Einrichtung eines drahtlosen Heimnetzwerks legen Sie einen Namen fest, um es von den anderen Netzwerken in der Nachbarschaft zu unterscheiden. Das ist die SSID.
Tipp: Wenn jemand Zugriff auf ein ungesichertes Netzwerk erlangt und weiß, welcher Router verwendet wird, kann er das Standard-Passwort des Administrator-Kontos durch eine kurze Online-Recherche rasch herausfinden. Daher sollten Sie einen Netzwerknamen festlegen, der keine Rückschlüsse auf den Router-Typ oder die Marke zulässt.
Das Administrator-Passwort wird über die Bedienerführung der Router-Verwaltungssoftware festgelegt, und zwar normalerweise in einem Bereich, der „System“ oder „Verwaltung“ heißt. Das WLAN- bzw. SSID-Passwort wird in der Regel unter „Drahtlos-Einstellungen“ festgelegt. Stellen Sie sicher, dass Sie sämtliche voreingestellten Zugangsdaten ändern und sich entsprechend starke Passwörter zulegen.