Kennen Sie noch Video 2000, SuperDisk oder Betamax? Selbst wenn, sollten Sie sich trotzdem unsere Zusammenstellung gescheiterter Speichermedien und Datenträger zu Gemüte führen - weil Retro immer geht und glücklich macht.
Für viele Old-School-Tech-Enthusiasten dürfte es sich mit Datenträgern ganz ähnlich verhalten wie mit den in der IT-Branche so beliebten Buzzwords: Kaum beginnt das eine, sich in den Gehirnwindungen festzufressen, steht der nächste himmelschreiende Verbalerguss schon hinten an.
Retro-Medien: Von "dumm gelaufen" bis "WTF!?"
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Über die Jahrhunderte sind zahlreiche, bedeutende Innovationen dem menschlichen Drang nach Speicherung und Archivierung entsprungen. Allerdings sind dabei im Laufe der Zeit auch einige Medien entstanden, die mehr oder weniger von vorneherein zur Agonie verdammt waren.
Das hatte ganz unterschiedliche Gründe: Mal war die Idee selbst nahe des Größenwahns angesiedelt, mal waren die federführenden Unternehmen aufgrund dubios-obskuren Geschäftsgebarens schon vor der Markteinführung pleite. Natürlich bestimmten auch lizenzrechtliche Intermezzi, Kooperationen oder (zumindest ab und an) auch einfach nur unternehmerisches Geschick über Leben und Tod eines Speichermediums.
Best of Fail: Fast vergessene Datenträger
In unserer Bildergalerie haben wir physische Datenträger zusammengetragen, die heute in aller Regel nur noch in den Kellern von Nerds mit ausgeprägtem Hang zur Nostalgie Patina ansetzen. Natürlich ist ‚gescheitert‘ dabei nicht gleich ‚gescheitert‘: Einige dieser Medien waren durchaus erfolgreich - allerdings selten über einen längeren Zeitraum hinweg.
Bevor die VHS-Kassetten ihren Siegeszug antreten, entwickelt Sony bereits Ende der 1960er Jahre das erste Videokassetten-System namens U-Matic. In erster Linie für den Business-Markt gedacht, etablieren Sony, Panasonic und JVC U-Matic ab 1971 auch auf dem Consumer-Markt, wo es zunächst mit dem VCR-System von Grundig und Philips konkurriert. Erhältlich sind die U-Matic-Bänder in einem kompakten (und weit verbreiteten) Format mit 20 Minuten Laufzeit und als Standard-Kassetten mit bis zu 75 Minuten Laufzeit. Auch wenn U-Matic sich aufgrund der fehlenden Consumer-Akzeptanz letztlich nicht gegen VHS durchsetzen kann, bleibt das System vor allem in der Kreativ- und Medienbranche im Einsatz, bevor es Ende der 1980er vielerorts von Betacam SP abgelöst wird.
Foto: U-Matic - CC-BY-SA 3.0 - Wikimedia Commons
Nachschub in Form von toten Medien in jedem Fall garantiert - schließlich steht mit der Ultra HD Blu-ray bereits die nächste Generation des optischen Speichermediums in den Startlöchern. Potentielle Konkurrenz-Formate befinden sich längst in Entwicklung - zum Beispiel die Protein-coated Disc (PCD), deren maximale Kapazität bei 50 Terabyte liegen soll. Einen Prototypen hatte die Harvard Medical School in Kooperation mit NEC bereits realisiert, dann folgte… Nichts. Die Ruhe vor dem Sturm?
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