Bei Samsung ist im B2B-Segment einiges im Umbruch: Die Drucker-Sparte wurde verkauft und der B2B-Chef verlässt das Unternehmen. Trotzdem setzt man im Geschäftskundensegment auf Wachstum.
Große TV-Geräte, schicke Smartphones der Oberklasse Waschmaschinen und Saugroboter prägen das Bild der Samsung-Geräte. Bei all diesen Consumer-Produkten gerät das B2B-Porfolio gerne einmal ins Hintertreffen. Durch den Verkauf der Druckersparte an HP ist zudem ein wesentlicher Bestandteil des Samsung-B2B-Geschäfts weggebrochen und auf der Personalseite hat gerade erst der B2B-Chef Martin Böker das Unternehmen verlassen.
Das sind nicht gerade ideale Bedingungen für das B2B-Segment der Koreaner, doch zum Roadshow-Auftakt in Köln räumt Samsung dem Geschäftskundensegment einen breiten Raum ein. Nach der durch Bökers Weggang vorgenommenen Umstrukturierung wandert wieder mehr B2B-Verantwortung in die einzelnen Produktbereiche. Bereits auf der AV-Messe ISE in Amsterdam stellte Monitor-Vertriebschef Michael Vorberger den Stellenwert des professionellen Segments heraus: "2018 rechnen wir mit 65 Prozent B2B-Anteil, mit steigender Tendenz", erläutert der Monitor-Vertriebschef. Zwar hat Samsung bei reinen Stückzahlen Marktanteile eingebüßt, doch Vorberger geht es mehr darum, bei höherwertigen Produkten und im Lösungssegment "nachhaltiges Geschäft zu generieren".
Galaxy S9 und A8 als Geschäftskundenvarianten
Das Mobile-Segment ist durch das Endkundengeschäft dominiert: "Wir haben eine starke Consumer-Vergangenheit und -Gegenwart", bestätigt Sascha Lekic, der als Director IM B2B für den Geschäftskundenbereich bei Tablets und Smartphones zuständig ist.
Damit auch Geschäftskunden mit den richtigen Produkten versorgt werden, hat Samsung in Deutschland als Pilotprojekt für gewisse Smartphone-Modelle Enterprise Editions eingeführt. Das brandneue Galaxy S9 wird neben der üblichen Consumer-Variante zeitgleich die Enterprise Edition eingeführt. Das Galaxy A8 ist hierzulande sogar nur in der Geschäftskundenversion erhältlich. "Das ist ein deutlichen Zeichen für das B2B-Geschäft", betont Lekic.
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Zudem setzt Samsung auf die Zusammenarbeit mit Lösungspartnern wie Blackberry, Cancom, Komsa oder Tech Data, die auf der Roadshow zeigten, wie sie ihr Know-How mit der Samsung-Technologie verbinden. "Bei der Verschmelzung von Hardware und Software sind wir auf starke Partnerschaften angewiesen", bestätigt der Samsung-Manager.
Zufrieden zeigt sich Lekic mit der Entwicklung des im Herbst 2017 neu aufgelegten "Step Mobile" Partnerprogramms, mit dem Samsung weg von der umsatzgetriebenen, hin zur lösungsorientierten Unterstützung gehen wollte. "Die Dynamik nimmt zu", stellt Lekic fest. So habe man vor allem einen deutlichen Anstieg bei Partnern mit Silberstatus verzeichnet.